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TASK FORCE NPL Fonds Nr. 2 GmbH - Fondsvermittlung24.de

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9 Markt notleidender Kreditforderungen<br />

9.1 Allgemeine Informationen<br />

Rund sechs Jahre nach den ersten Transaktionen hat<br />

sich der Handel mit Kredit-Portfolios notleidender Forderungen<br />

in Deutschland etabliert. Für die Verkäufer<br />

bietet sich ein Instrument zur Sicherung der Liquidität.<br />

Vor allem im Bankbereich ermöglicht der Verkauf von<br />

notleidenden Darlehensforderungen (Non-Performing<br />

Loans, im Folgenden kurz „<strong>NPL</strong>‘s“ genannt) privaten<br />

wie öffentlichen Banken, Sparkassen, Landesbanken und<br />

Volksbanken, ihre laufenden Aktivitäten zur Verbesserung<br />

ihrer Risikostruktur voranzutreiben und eröffnet<br />

ihnen zusätzliche Chancen, ihre Position im Markt und<br />

ihre Ertragskraft zu stärken.<br />

In Deutschland sind derzeit überwiegend Abwicklungsdienstleistungsunternehmen<br />

mit der Verwertung<br />

von <strong>NPL</strong>-Portfolios mit Fokus auf die Verwertung von<br />

Immobilien beschäftigt, wie z. B. Hudson Advisors<br />

Germany <strong>GmbH</strong>, Hoist AG, Immofori AG, Servicing<br />

Advisors Deutschland <strong>GmbH</strong> oder Situs Global Servicing<br />

<strong>GmbH</strong>. Das gehandelte Volumen von Kredit-Portfolios<br />

stieg seit 2004 stetig an, wobei eine klare Trennung<br />

zwischen <strong>NPL</strong>-Portfolios und solchen mit ordnungsgemäß<br />

bedienten Darlehen nicht möglich ist, da in Teilen<br />

gemischte Forderungspakete veräußert wurden. Diesen<br />

Markt dominieren laut Marktbericht der „Deutsche Bank<br />

Research“ vom 05.04.2007 Immobiliendarlehen. Rund<br />

2/3 vom Nominalkreditvolumen der verkauften Portfolios<br />

entfallen auf Kredite, die allein mit Immobilien<br />

besichert sind. Verkäufer sind zu großen Teilen Kreditinstitute.<br />

Als Käufer sind bislang überwiegend internationale<br />

Investmentbanken aufgetreten, wie beispielsweise<br />

Lone Star, Goldman Sachs, JP Morgan, Citigroup,<br />

Shinsei und Merrill Lynch. Die Höhe des Kaufpreises<br />

wird von der Qualität der enthaltenden Kredite, deren<br />

Sicherheiten sowie der Qualität der Informationen über<br />

die Kreditnehmer bestimmt. Grundsätzlich gilt hier, je<br />

besser die Daten sind, desto geringer fällt die Risikoeinschätzung<br />

aus und desto höher ist der zu zahlende<br />

Kaufpreis. die <strong>Fonds</strong>gesellschaft beabsichtigt, nur den<br />

in der Regel nach der Verwertung von immobilien verbleibenden,<br />

unbesicherten Teil der Forderungen zu<br />

erwerben. Weitere Marktinformationen sind der IFF-<br />

Studie 2007 und der PwC-Studie 2010 zu entnehmen.<br />

9.2 Übertragung der<br />

Kreditforderungen<br />

Die Vergabe von Krediten zählt zu den zentralen Säulen des<br />

Bankgeschäfts. Traditionell markiert der Vertragsabschluss<br />

den Beginn einer langfristigen Beziehung zum Kunden,<br />

die mindestens bis zur Fälligkeit des Kredites andauert.<br />

Bei Leistungsstörungen übernimmt die Bank selbst die<br />

Abwicklung oder Sanierung mit ihren Work-out-Abteilungen<br />

als „Intensivbetreuung“. Um jedoch die Struktur ihrer<br />

Aktiva und den Einsatz des Kapitals zu optimieren, veräußern<br />

deutsche Banken seit einigen Jahren vermehrt Kredite.<br />

Hierbei kann es sich um einzelne notleidende Kredite oder<br />

ganze Portfolios unterschiedlichen Typs handeln, wie beispielsweise<br />

Unternehmenskredite, Konsumentenkredite,<br />

Kredite an private Haushalte und besicherte oder unbesicherte<br />

Kredite (Non-Performing Loans).<br />

Nachteilig wirkt sich diese Art von Transaktionen<br />

oftmals auf die Reputation der veräußernden Bank aus.<br />

Ein Kreditverkauf wird von den Kunden und der Öffentlichkeit<br />

häufig als Vertrauensbruch angesehen. Als besonders<br />

problematisch gilt dabei, wenn ein Forderungskäufer<br />

mit der Abwicklung der Darlehen beginnt und die<br />

Sicherheiten verwertet. Insbesondere angelsächsischen<br />

Forderungskäufern und den von ihnen beauftragten<br />

Abwicklungsdienstleistern wird vorgeworfen, die Kredite<br />

ohne Rücksicht auf die Interessen der Kreditnehmer zu<br />

verwerten und an einer gütlichen Einigung im Einzelfall<br />

nicht interessiert zu sein. Dabei werden die vielfältigen<br />

volkswirtschaftlichen Vorteile übersehen und eine<br />

differenzierte Betrachtung der unterschiedlichen Typen<br />

von Kreditnehmern unterbleibt meist.<br />

Kreditnehmer, deren Verträge verkauft und dann<br />

ggf. abgewickelt werden, sind bereits über einen längeren<br />

Zeitraum ihren vertraglichen Verpflichtungen zu<br />

Zins- und Tilgungsleistungen gegenüber den Kreditgebern<br />

nicht nachgekommen. Liegt dagegen keine Vertragsverletzung<br />

des Kunden vor, treten die Kreditaufkäufer<br />

in den bestehenden Vertrag mit seinen Konditionen ein.<br />

Insofern ergibt sich aus dem Verkauf von Kreditforderungen<br />

durch die Banken kein direkter Nachteil für die<br />

Kreditnehmer (Darlehensschuldner).<br />

Generell ist eine Übertragung von Kreditforderungen<br />

ohne Zustimmung des Kreditnehmers möglich.<br />

Hierbei gehen alle Rechte und Pflichten auf den Käufer<br />

über. In dem Spezialfall des Verkaufs notleidender Forderungen,<br />

insbesondere also, wenn das Darlehen gekündigt<br />

wurde, weil der Kreditnehmer nicht nur vorübergehend<br />

zahlungsunfähig oder nicht zahlungswillig ist,<br />

ist nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes<br />

(BGH-Urteil vom 27.02.2007) eine Übertragung von<br />

Kreditforderungen auch ohne Zustimmung des Kreditnehmers<br />

möglich. Der Verkauf der Forderungen ändert<br />

nichts an der Möglichkeit des Kreditnehmers, gegen den<br />

neuen Gläubiger die gleichen Einwendungen geltend zu<br />

machen, wie zuvor gegen den ursprünglichen Forderungsinhaber,<br />

den Kreditgeber. Insbesondere bleiben die ver-<br />

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