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Projekt Ökosteuer - Lehrstuhl Sozialwissenschaftliche Umweltfragen

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3.4 Zusammenfassung<br />

In diesem Kapitel wurde versucht, die Energieproblematik darzulegen und anhand von<br />

ausgewählten Zahlenbeispielen zu dokumentieren. Als vorläufiges Ergebnis kann festgehalten<br />

werden, daß zur Zeit der Treibhauseffekt und seine Auswirkungen auf das Klima ein<br />

bedeutendes Thema in der (bundesdeutschen) energiepolitischen Diskussion darstellt.<br />

Bundestag (Enquete-Kommissionen) und Bundesregierung (Interministerielle Arbeitsgruppe<br />

„CO 2 -Reduktion“) sind intensiv mit der Thematik befaßt. Es gilt als unbestritten, daß der<br />

Einsatz von fossilen Brennstoffen durch eine Verbesserung der Energieproduktivität deutlich<br />

verringert werden kann. Mittel– und langfristig sollen die fossilen Energieträger durch<br />

erneuerbare Energien substituiert werden.<br />

Kann die Energiesparstrategie auch einen Beitrag zur Lösung der anderen drei Aspekte der<br />

Energieproblematik (Schadstoffemissionen, Ressourcenendlichkeit, Verteilungsgerechtigkeit)<br />

liefern? Energiebedingte Schadstoffemissionen entstehen vorwiegend durch die Verbrennung<br />

fossiler Brennstoffe. Sinkt der quantitative Verbrauch von Energieträgern auf Kohlenstoffbasis<br />

verringert sich folglich das Emissionspotential an Schadstoffen. Auf kurze Sicht die größere<br />

Bedeutung hat die Umschichtung der Schadstoffe mittels end-of-pipe-Technologien bzw. die<br />

Umwandlung in ungefährliche Stoffe durch Katalysatoren. Primäres Ziel bleibt die Optimierung<br />

von Rückhaltetechnologien. In Kombination mit einem geringeren Brennstoffeinsatz kann das<br />

Schadstoffaufkommen aber zusätzlich gesenkt werden. In Bereichen, in denen<br />

Vermeidungstechnologien nur bedingt zum Einsatz kommen, z.B. im Verkehrssektor, tragen<br />

Einsparungen nachhaltig zur Reduktion von Schadstoffemissionen bei. Die Strategie ist somit<br />

zieladäquat.<br />

Das Problem der Ressourcenendlichkeit läßt sich durch einen geringeren Verbrauch nur<br />

abschwächen. Faßt man einen längeren Zeitraum ins Auge, wird einsichtig, daß sich die<br />

Nutzungsdauer der fossilen Energieträgern nur in begrenztem Umfang zeitlich strecken läßt, da<br />

der Ressourcenvorrat begrenzt ist. Dieser ‘Zeitgewinn’ muß dazu genutzt werden, die<br />

Umstellung auf regenerative Energien zu vollziehen.<br />

Schließlich bleibt die Frage, ob Einsparungen helfen können, das Wohlstandsgefälle zwischen<br />

armen und reichen Regionen der Welt zu verringern. Dieser Punkt kann hier nur oberflächlich<br />

behandelt werden, erfordert er doch eine detaillierte Analyse. Ein paar Anmerkungen seien<br />

erlaubt: In Anbetracht einer wachsenden Weltbevölkerung und fortschreitender<br />

Industrialisierung, ist es äußerst wahrscheinlich, daß der globale Primärenergiebedarf ansteigt.<br />

Eine Reduktion des Verbrauchs fossiler Brennstoffe der Industriestaaten würde es zumindest<br />

theoretisch den weniger entwickelten Ländern ermöglichen, diese Einsparungen zu<br />

konsumieren. So könnte das Gesamtemissionsvolumen stabilisiert werden. Durch Technologie-<br />

Transfer, z.B. den Import von hocheffizienten Kraftwerken, sind Schwellenländer wie China in<br />

der Lage, den Ressourceneinsatz zu verringern und trotzdem die produzierte Energiemenge zu<br />

erhöhen. Einsparungen können also zur Angleichung der Lebensverhältnisse beitragen,<br />

jedenfalls wirken sie nicht kontraproduktiv. Ob dies de facto geschieht, hängt von einer Reihe<br />

weiterer Faktoren ab.<br />

Reduktion des Verbrauchs fossiler Brennstoffe, Erhöhung der Energieproduktivität, Ausbau<br />

regenerativer Energien: Dieses Maßnahmenpaket bietet nach heutigem Wissensstand den<br />

Handlungsrahmen zur ‘Lösung’ der Energieprobleme. Für die Bundesrepublik Deutschland<br />

bedeutet dies, Reduktionspotentiale konsequent auszuschöpfen und alternative Energien<br />

wettbewerbsfähig zu machen. Mit dem Energieverbrauch steht erstmals eine Basisgröße<br />

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