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Projekt Ökosteuer - Lehrstuhl Sozialwissenschaftliche Umweltfragen

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des Energieverbauchs zu isolieren" (ebd. 85). Trotz dieser Einwände gelangt die DIW-Studie<br />

zu einer Beurteilung der Auswirkungen bei Einführung einer Energiesteuer. Betrachtet man<br />

zunächst die Entwicklung des Primärenergieverbrauch im Referenzszenarios, ergeben sich<br />

folgende Energieeinsparungen für die nächsten Jahre (vgl. ebd. 97):<br />

Energieeinsparungen im Referenzszenario 2000 2005 2010<br />

-gegenüber 1987 10,3% 10,1% 11,0%<br />

-gegenüber 1990 7,3% 7,1% 8,0%<br />

CO 2 -Reduktion gegenüber 1987 10,1% 11,0% 12,5%<br />

CO 2 -Reduktion gegenüber 1990 5,2% 6,2% 7,8%<br />

Ohne die Lenkungswirkung von Energiesteuern kommt es zwar zu einer Reduktion des<br />

Energieverbrauchs und einer nahezu proportionalen Verringerung der CO 2 -Emissionen, die<br />

klimapolitischen Vorgaben der Bundesregierung werden jedoch nicht annähernd erreicht<br />

(Reduktion der CO 2 -Emissionen bis 2005 um 25-30% gegenüber 1987). Im Steuerszenario<br />

kommt es zwischen dem ersten Jahr der Steuererhebung (1995) und dem Zieljahr (2010) zu<br />

deutlich höheren Sparquoten (vgl. ebd. 121):<br />

Energieeinsparungen im Steuerszenario 2000 2005 2010<br />

-gegenüber 1987 15,6%% 20,6%% 23,5%%<br />

-gegenüber 1990 12,8%% 17,9%% 20,9%%<br />

CO 2 -Reduktion gegenüber 1987 15,4%% 21,3% 24,8%<br />

CO 2 -Reduktion gegenüber 1990 10,8% 17,1% 20,8%<br />

Mit einer 21,3%igen CO 2 -Reduktion gegenüber 1987 nähert sich das Steuerszenario den<br />

politischen Zielwerten an. Gegenüber dem Referenzszenario (11%) wird eine Verdopplung der<br />

Einsparungen erzielt. Auffällig ist, daß sich die Reduktionsraten von Primärenergie und CO 2 -<br />

Emissionen auch in diesem Fall weitgehend gleichen. D.h., der Beitrag erneuerbarer,<br />

emissionsfreier Energien bleibt in naher Zukunft gering, obwohl die Energiesteuer dazu<br />

beiträgt, diese an die Schwelle zur Wirtschaftlichkeit zu führen. Im Steuerszenario wird davon<br />

ausgegangen, "daß erst längerfristig und bei weiteren Preissteigerungen sowie begleitenden<br />

Maßnahmen mit einem nennenswert größeren Beitrag der erneuerbaren Energien zu rechnen<br />

ist" (ebd. 87).<br />

Als Fazit kann festgehalten werden, daß die Vergleichsszenarien der DIW-Studie den umwelt–<br />

und klimapolitischen Erfolg von Energiesteuern bestätigen. Diese Bewertung der<br />

Erfolgschancen einer ökologischen Steuerreform auf der Basis von Energiesteuern ist jedoch<br />

nicht unumstritten 114 . Vor allem in der Bewertung der gesamtwirtschaftlichen Effekte konnte<br />

bislang keine Einigung erreicht werden, wie die kontroverse Diskussion der DIW-Studie in der<br />

wissenschaftlichen Öffentlichkeit bestätigt (vgl. z.B. Enquete-Kommision 1995: 711 ff.; Voss<br />

1994).<br />

114 So kritisiert ein Teil der Mitglieder der Enquete-Kommission "Schutz der Erdatmosphäre: "Die Modellanalyse des<br />

DIW weist deutliche Inkonsistenzen hinsichtlich der Abstimmungen einzelner Modellteile auf; zudem sind die<br />

verwendeten Einzelansätze nicht immer problemadäquat und die unterstellten Rahmendaten vielfach nicht mehr<br />

aktuell" (1995: 723).<br />

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