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Begründung - Stadt Weinheim

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9.5.2.2 Schutzgut Tierwelt<br />

Ausgangssituation<br />

52<br />

Bebauungsplan Nr. 1/01-09<br />

„Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

Grundlage der nachfolgenden Ausführungen sind die faunistischen Erhebungen von Ehrenberg<br />

(2011) 62 , die durch Begehungen des Geländes und Potentialabschätzungen für die besonders<br />

und streng geschützten Arten am 24. Januar sowie vom 4.-6. Februar 2012 durch<br />

Götte 63 ergänzt wurden. Bei den Untersuchungen 2012 wurde das Gelände speziell in Hinblick<br />

auf mögliche Lebensräume für die Zauneidechse (Lacerta agilis) und die Blauflügelige<br />

Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) betrachtet. Weiterhin wurden die Gegebenheiten<br />

vor Ort auf ein potentielles Vorkommen der europäischen Vogelarten untersucht und insbesondere<br />

die Bäume auf der Fläche nach möglichen Höhlen hin untersucht. In einer Artenschutzrechtlichen<br />

Prüfung wurden die vorkommenden Tierarten nach den Vorgaben des<br />

europäischen Artenschutzrechtes überprüft und bewertet 64 .<br />

Vögel: Insgesamt wurden 19 Vogelarten im Rahmen der Erhebungen und Kontrollen auf dem<br />

Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs festgestellt. Davon werden zehn als Gastvögel aus<br />

der Nachbarschaft bzw. Überflieger eingestuft. Neun Arten sind Brutvögel auf der Fläche. Bedingt<br />

durch die Lage der Fläche im bebauten Bereich mit einem Anteil von Gehölzen setzt sich<br />

die Avifauna überwiegend aus verbreiteten Arten gehölzgeprägter Lebensräume (Wälder, Gebüsche,<br />

Gärten, Parks etc.) zusammen. Bemerkenswerte Arten wurden nicht registriert. Keine<br />

der vorgefundenen Arten ist in einer Gefährdungskategorie der Roten Listen aufgeführt. Alle<br />

Arten gelten nach der bundesdeutschen Roten Liste als ungefährdet. In der Vorwarnliste zur<br />

Roten Liste Baden-Württembergs werden fünf der nachgewiesenen Arten aufgeführt. Die Arten<br />

der Kategorie „V – Vorwarnliste“ stehen nach Hölzinger et al. 2007 außerhalb der Roten Liste,<br />

weil die darin zusammengefassten Arten zwar Bestandsrückgänge oder Lebensraumverluste<br />

aufweisen, aber noch nicht in ihrem Bestand gefährdet sind. Die einzige Brutvogelart davon ist<br />

die Dorngrasmücke, wohingegen die anderen vier Arten Girlitz, Mauersegler, Turmfalke und<br />

Wacholderdrossel nur als Gastvogelart oder Überflieger festgestellt wurden.<br />

Spechte als Höhlenbauer fehlen im Untersuchungsgebiet. Die Kontrolle aller Gehölzbestände<br />

erbrachte keinen Nachweis einer Höhle.<br />

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Arten sind mit dem Turmfalken und<br />

dem Mäusebussard vertreten, die aber beide nicht im Untersuchungsgebiet brüten, dort aber<br />

als Überflieger angetroffen wurden.<br />

Fledermäuse: Nach den Untersuchungen von Ehrenberg (2011) 65 konnten keine Fledermäuse<br />

im Gebiet nachgewiesen werden. Im Rahmen der Begehungen im Februar 2012 wurden<br />

alle Gehölzbestände auf das Vorhandensein von Baumhöhlen als mögliche Fledermausquartiere<br />

hin untersucht. Das Ergebnis war negativ.<br />

62<br />

vgl. Ehrenberg Landschaftsplanung Kaiserslautern (Hrsg.) (September 2011): Bebauungsplan „Ehemaliger Güterbahnhof“<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Weinheim</strong>/ Bergstraße, Artenschutzfachliche Einschätzung (§ 44 BNatschG) (Biologie und Naturschutz: Dr. Petra<br />

Heid/ Dr. Friedrich Wilhelmi, Landschaftsplanung: Dipl. Ing. Hermann-Josef Ehrenberg), Kaiserslautern<br />

63<br />

vgl. Götte Landschaftsarchitekten GmbH (Februar 2012): Artenschutzrechtliche Prüfung zum Bebauungsplan „Ehemaliger<br />

Güterbahnhof“ <strong>Stadt</strong> <strong>Weinheim</strong>/Bergstraße, Frankfurt am Main.<br />

64<br />

ebenda<br />

65<br />

Ehrenberg Landschaftsplanung Kaiserslautern (Hrsg.) (September 2011): Bebauungsplan „Ehemaliger Güterbahnhof“ <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Weinheim</strong>/ Bergstraße, Artenschutzfachliche Einschätzung (§ 44 BNatschG) (Biologie und Naturschutz: Dr. Petra Heid/ Dr.<br />

Friedrich Wilhelmi, Landschaftsplanung: Dipl. Ing. Hermann-Josef Ehrenberg), Kaiserslautern

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