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Sven Giegold / Dagmar Embshoff (Hrsg.) Solidarische ... - VSA Verlag

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Burghard Flieger: Qualifi zierung als »betriebswirtschaftliches Instrument«<br />

181<br />

Ziele besonders offen gegenüber stehen. Die PromotorInnenausbildung, auch<br />

als MultiplikatorInnenfortbildung bezeichnet, konzentriert sich auf die Qualifi<br />

zierung von BeraterInnen bzw. ProjektentwicklerInnen zur Betreuung teamorientierter<br />

Unternehmensgründungen. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die<br />

am Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Der Schwerpunkt der Qualifi zierung liegt<br />

im Bereich der Gründungsvorbereitung von Selbsthilfegenossenschaften mit<br />

Themen wie Gruppenentwicklung, Weiterbildung, Geschäftsideenausarbeitung,<br />

Rechtsformengestaltung, Wirtschaftsplanerstellung sowie Finanzierung. In der<br />

ersten Runde haben zwölf TeilnehmerInnen die vergleichsweise aufwändige<br />

Fortbildung abgeschlossen.<br />

Die TeilnehmerInnen betreuen schon während der Weiterbildung eine Genossenschaftsinitiative.<br />

Das in der Weiterbildung Gelernte wird so angewendet,<br />

gefestigt und ergänzt. Dazu erhalten die TeilnehmerInnen eine unterstützende<br />

Begleitung durch innova. Diese konzentriert sich auf Hilfen bei der Erarbeitung<br />

von Plänen durch die TeilnehmerInnen, Konsultationen mit den TeilnehmerInnen<br />

zu Gründungsproblemen sowie Teilnahme an ausgewählten Betreuungsaktivitäten.<br />

Wie wirkungsvoll diese Qualifi zierung ist, zeigen die Erfolge der »ersten<br />

Runde«. Von den TeilnehmerInnen in QuaGeno I wurden mehr als 14 Genossenschaftsgründungen<br />

betreut, beispielsweise:<br />

■ Netzwerk Wehlheiden eG mit acht Mitgliedern (Arbeitslose und UnternehmerInnen).<br />

Schwerpunkt der Stadtteilgenossenschaft sind gemeinsame<br />

Auftragsvermittlung und Energieberatung.<br />

■ Genossenschaftsinitiative KulturBahnhof Lauenburg mit vier Frauen und zwei<br />

Männern. Es geht um einen alten Bahnhof, der mit verschiedenen Projekten<br />

zu einem Kulturzentrum ausgebaut werden soll.<br />

■ Forum Urbana, Kassel: Weiterentwicklung einer Wohnungsbaugenossenschaft<br />

zusammen mit dem Forum gemeinschaftliches Wohnen in eine Dachgenossenschaft<br />

mit vielfältigen Dienstleistungsangeboten.<br />

■ AMSTART eG, Templin: Mitglieder der Templiner Genossenschaft sind sechs<br />

über 50jährige Frauen. Die Genossenschaft verfolgt zwei große Geschäftsfelder:<br />

(1) Haushaltsnahe Dienstleistungen sowie (2) Mobilitätshilfe.<br />

Fundierte Umsetzung durch Weiterbildung von Gründungsinitiativen<br />

Die PromotorInnenausbildung bringt eine zweite Ebene mit. Durch ihre Begleitung<br />

in einer Mischung von Qualifi zierungen und Coaching zur Selbsthilfe<br />

werden Interessierte in den Stand versetzt, ihre Geschäftsidee in Form einer<br />

Gruppengründung, vorrangig einer Genossenschaft, umzusetzen.<br />

Dabei zeigt sich, dass Genossenschaften mit der genannten Zielgruppe nur<br />

durch eine ausreichende Nachbetreuung nach der Gründung längerfristig zu<br />

stabilisieren sind.

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