Sven Giegold / Dagmar Embshoff (Hrsg.) Solidarische ... - VSA Verlag
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Burghard Flieger: Qualifi zierung als »betriebswirtschaftliches Instrument«<br />
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Ziele besonders offen gegenüber stehen. Die PromotorInnenausbildung, auch<br />
als MultiplikatorInnenfortbildung bezeichnet, konzentriert sich auf die Qualifi<br />
zierung von BeraterInnen bzw. ProjektentwicklerInnen zur Betreuung teamorientierter<br />
Unternehmensgründungen. Im Mittelpunkt stehen Menschen, die<br />
am Arbeitsmarkt benachteiligt sind. Der Schwerpunkt der Qualifi zierung liegt<br />
im Bereich der Gründungsvorbereitung von Selbsthilfegenossenschaften mit<br />
Themen wie Gruppenentwicklung, Weiterbildung, Geschäftsideenausarbeitung,<br />
Rechtsformengestaltung, Wirtschaftsplanerstellung sowie Finanzierung. In der<br />
ersten Runde haben zwölf TeilnehmerInnen die vergleichsweise aufwändige<br />
Fortbildung abgeschlossen.<br />
Die TeilnehmerInnen betreuen schon während der Weiterbildung eine Genossenschaftsinitiative.<br />
Das in der Weiterbildung Gelernte wird so angewendet,<br />
gefestigt und ergänzt. Dazu erhalten die TeilnehmerInnen eine unterstützende<br />
Begleitung durch innova. Diese konzentriert sich auf Hilfen bei der Erarbeitung<br />
von Plänen durch die TeilnehmerInnen, Konsultationen mit den TeilnehmerInnen<br />
zu Gründungsproblemen sowie Teilnahme an ausgewählten Betreuungsaktivitäten.<br />
Wie wirkungsvoll diese Qualifi zierung ist, zeigen die Erfolge der »ersten<br />
Runde«. Von den TeilnehmerInnen in QuaGeno I wurden mehr als 14 Genossenschaftsgründungen<br />
betreut, beispielsweise:<br />
■ Netzwerk Wehlheiden eG mit acht Mitgliedern (Arbeitslose und UnternehmerInnen).<br />
Schwerpunkt der Stadtteilgenossenschaft sind gemeinsame<br />
Auftragsvermittlung und Energieberatung.<br />
■ Genossenschaftsinitiative KulturBahnhof Lauenburg mit vier Frauen und zwei<br />
Männern. Es geht um einen alten Bahnhof, der mit verschiedenen Projekten<br />
zu einem Kulturzentrum ausgebaut werden soll.<br />
■ Forum Urbana, Kassel: Weiterentwicklung einer Wohnungsbaugenossenschaft<br />
zusammen mit dem Forum gemeinschaftliches Wohnen in eine Dachgenossenschaft<br />
mit vielfältigen Dienstleistungsangeboten.<br />
■ AMSTART eG, Templin: Mitglieder der Templiner Genossenschaft sind sechs<br />
über 50jährige Frauen. Die Genossenschaft verfolgt zwei große Geschäftsfelder:<br />
(1) Haushaltsnahe Dienstleistungen sowie (2) Mobilitätshilfe.<br />
Fundierte Umsetzung durch Weiterbildung von Gründungsinitiativen<br />
Die PromotorInnenausbildung bringt eine zweite Ebene mit. Durch ihre Begleitung<br />
in einer Mischung von Qualifi zierungen und Coaching zur Selbsthilfe<br />
werden Interessierte in den Stand versetzt, ihre Geschäftsidee in Form einer<br />
Gruppengründung, vorrangig einer Genossenschaft, umzusetzen.<br />
Dabei zeigt sich, dass Genossenschaften mit der genannten Zielgruppe nur<br />
durch eine ausreichende Nachbetreuung nach der Gründung längerfristig zu<br />
stabilisieren sind.