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Sven Giegold / Dagmar Embshoff (Hrsg.) Solidarische ... - VSA Verlag

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UIrich Rösch: Assoziatives Wirtschaften – ein Überblick<br />

Sondelfi ngen, Kartonagefabrik Jose del Monte, Pension Rüttling, Guldesmühle<br />

Dischingen. Sägewerk, Hofgut und Getreidemühle Ölhaus in Crailsheim, Hofgüter<br />

Unterselb und Lachen in Leutkirch, Hofgüter Dorenweid und Lanzenberg<br />

bei Isny im Allgäu, das Klinisch-therapeutische Institut in Stuttgart, das wissenschaftliche<br />

Forschungsinstitut in Stuttgart mit einer biologischen Abteilung, die<br />

Waldorf-Astoria Zigarettenfabrik und die Waldorfschule in Stuttgart.<br />

Es war der Versuch, wirtschaftlich produzierende Unternehmungen, die Überschüsse<br />

erzielten, und landwirtschaftliche Betriebe zusammenzuschließen mit<br />

Forschungsinstituten und Kultureinrichtungen, die auf Zuschüsse angewiesen<br />

waren. Die rasante Infl ation in Deutschland führte allerdings zu einem permanenten<br />

Geldmangel, so dass man 1923 eine Aufl ösung dieses hoffnungsvollen<br />

Zusammenschlusses betreiben musste, um Teile des Unternehmens zu retten.<br />

Neuere Ansätze für ein assoziatives Wirtschaftsleben<br />

Durch die Entwicklung in Deutschland war es dann lange Zeit nicht möglich,<br />

an solche Versuche anzuknüpfen. Erst in den 1960er Jahren gab es wieder Bestrebungen,<br />

diesen Impuls für ein solidarisches Wirtschaften neu zu ergreifen.<br />

So entstanden die Bochumer »bankähnlichen Einrichtungen« (GLS-Bank), die<br />

Triodos-Bank in Holland und verschiedenste Unternehmensversuche, so z.B.<br />

der Verbund freier Unternehmensinitiativen in Stuttgart und die Coopera in der<br />

Schweiz.<br />

Vielleicht ist die Zeit jetzt reif, Anregungen für eine solidarische, assoziative<br />

Wirtschaft wieder aufzugreifen. Es ist kein Zufall, dass 2004 neben Nicanor<br />

Perlas, der vielfältige Versuche auf den Philippinen begonnen hat, auch Ibrahim<br />

Abouleish mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde. Sowohl Perlas<br />

wie auch Abouleish knüpfen an Steiners Ideen einer assoziativ-solidarischen<br />

Wirtschaft und der Dreigliederung des sozialen Organismus an.<br />

Abouleish bekam die Auszeichnung wegen des weitreichenden SEKEM<br />

Projektes in Ägypten. Die SEKEM Group umfasst heute mehrere prosperierende<br />

Wirtschaftsbetriebe von der landwirtschaftlichen Produktion, über Heilpfl anzenanbau,<br />

-verarbeitung und die Vermarktung von Frisch- und Trockenprodukten,<br />

über den Konfektionsbetrieb für Kleidung aus eigener Baumwolle bis hin zur<br />

Kette von Naturkostläden. SEKEM bewirtschaftet 400 Hektar Eigen- und Pachtland<br />

und vermarktet die Produkte von weiteren 400 kooperierenden Farmen<br />

entlang des Nils. Als weitere Großprojekte stehen die Fruchtbarmachung von<br />

50.000 Hektar Wüste bei Assuan und die Aufnahme der Arbeit in Uganda an.<br />

Fast 5.000 Menschen sind an diesen Projekten beteiligt.<br />

In Brasilien und Indien gibt es zahlreiche Versuche, die biologisch-dynamische<br />

landwirtschaftliche Produktion mit den AbnehmerInnen in assoziativ-solidarischer<br />

Form zu verbinden. So beispielsweise das Maikaal Baumwollprojekt,<br />

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