Sven Giegold / Dagmar Embshoff (Hrsg.) Solidarische ... - VSA Verlag
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74 Neoliberaler Umbau und <strong>Solidarische</strong> Ökonomie<br />
Eva Stützel<br />
Stiftung trias – ein Beispiel für <strong>Solidarische</strong> Ökonomie<br />
zwischen Wohnprojekten<br />
Stiftungen – ist das nicht nur etwas für reiche Menschen, die ihr Geld für eine<br />
mehr oder weniger sinnvolle Sache geben wollen und ihren Namen damit verbinden<br />
wollen? Spielen Stiftungen in der <strong>Solidarische</strong>n Ökonomie noch eine<br />
andere Rolle, als die der Geldgeberin für Projekte oder als ein Weg, Vermögen<br />
steuerbegünstigt für sinnvolle Zwecke zu geben?<br />
Das Beispiel der Stiftung trias 3 zeigt auf, wie Stiftungen neben den bekannten<br />
Wegen noch wirken können. Die Stiftung trias unterstützt die ideellen Ziele von<br />
Wohnprojekten, indem sie den Grundbesitz dauerhaft der Spekulation entzieht<br />
und langfristig an die Ziele des Projektes bindet. Sie bietet Wohnprojekten die<br />
Möglichkeit, die steuerlichen Vorteile von Stiftungen für ihre Zwecke zu nutzen,<br />
ohne eine eigene Stiftung gründen zu müssen. Langfristig trägt sie zu einer<br />
gegenseitigen Unterstützung von Wohnprojekten bei, indem etablierte Projekte<br />
Neugründungen oder fi nanzschwache Projekte unterstützen.<br />
Die Arbeit der Stiftung trias<br />
Die Stiftung trias wurde 2002 gegründet, um Wohnprojekte zu fördern, die<br />
Antworten auf die gesellschaftlichen Fragestellungen der Bodenspekulation,<br />
des gesellschaftlichen Zusammenlebens und ökologischer Verhaltensweisen<br />
suchen. Denn unsere Wohnform beeinflusst unseren Umgang<br />
mit Boden, unsere täglichen Kontakte und unseren Ressourcenverbrauch.<br />
Der spekulative Umgang mit Boden führt zu rapiden Preissteigerungen,<br />
die viele Menschen von der Nutzung des Bodens ausschließen. Wenn der<br />
Boden zu teuer ist, fehlt das Geld für soziale und ökologische Aufgaben.<br />
Unsere Gesellschaft ändert sich – Familienzusammenhänge lösen sich auf,<br />
die Gesellschaft altert, die Bevölkerung nimmt ab. Nachbarschaftliche Kontakte<br />
und gemeinschaftliches Handeln werden zur Seltenheit, während die<br />
Zahl der Single-Haushalte zunimmt. Unser Verbrauch von Ressourcen wie<br />
Boden, Energieträgern und Rohstoffen steigt stetig und zu Lasten künftiger<br />
Generationen. Nach dem Motto »global denken – lokal handeln«<br />
müssen ökologische Lebensweisen im Wohnbereich realisiert werden.<br />
Fünf Jahre nach ihrer Gründung hat sich die Stiftung etabliert und es haben sich<br />
bereits 14 Projekte mit der Stiftung verbunden.<br />
3 www.stiftung-trias.de