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Sven Giegold / Dagmar Embshoff (Hrsg.) Solidarische ... - VSA Verlag

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Erdmuthe Klaer: Partnerschaften zwischen Städten/Regionen und der SÖ<br />

203<br />

feststellen. Gerade auf lokaler Ebene sind sie also nicht so unvereinbar, wie<br />

es scheint.<br />

Die wohl größten Übereinstimmungen gibt es zwischen Kommunen und<br />

der Sozial- und Solidarwirtschaft. Beide verfolgen mehrdimensionale Zielsetzungen,<br />

die sich verschiedenen Aspekten nachhaltiger lokaler Entwicklung<br />

zuordnen lassen.<br />

Wenn diese theoretischen Feststellungen auch nicht immer der Realität<br />

entsprechen, so ist doch ein Fundament für Partnerschaften erkennbar, die in<br />

ihren Ergebnissen die Wirkung der herkömmlichen Öffentlich-Privaten-Partnerschaften<br />

(ÖPP – auch als Private-Public-Partnerships [PPP] bekannt) zwischen<br />

Kommunen und traditionellen Unternehmen übertreffen können.<br />

Es sind die gemeinsamen Zielsetzungen beider Akteurinnen, die einer Partnerschaft<br />

zwischen der Sozial- und Solidarwirtschaft und Kommunen Nachhaltigkeit<br />

verleihen und sie von anderen ÖPPs unterscheiden.<br />

Lokale, regionale und nationale Behörden sollten sich verdeutlichen, dass es<br />

sich bei Sozial- und Solidarwirtschaft nicht um reine Anwaltschaftsorganisationen<br />

oder Hilfsinstrumente des zweiten Arbeitsmarktes handelt, sondern um<br />

eine wirtschaftliche Akteurin unter anderen. Allerdings steht hier der Mensch<br />

als Teil einer Gemeinschaft im Mittelpunkt und Profi t ist nur ein Mittel zum<br />

Zweck. Unternehmen der Sozial- und Solidarwirtschaft liefern einen sozialen,<br />

ökologischen oder kulturellen Mehrwert, der genutzt werden sollte. Durch ihre<br />

starke Verwurzelung auf lokaler Ebene, ihre Einbeziehung von unterschiedlichen<br />

Gruppen von EinwohnerInnen sowie ihr Potenzial zur Förderung von<br />

Selbstinitiative tragen sie zum Gemeinwohl sowie zu solidarischen Beziehungen<br />

innerhalb der lokalen Gemeinschaft bei.<br />

Sozial- und Solidarwirtschaft liefert bedeutende Ressourcen, auf die Kommunen<br />

in etlichen EU-Mitgliedstaaten mehr und mehr zurückgreifen. Diese<br />

Kommunen sind sich der Tatsache bewusst, dass die strukturellen Veränderungen<br />

der letzten Jahrzehnte eine neue Art nicht nur von global, sondern auch von local<br />

governance notwendig machen.<br />

Die Sicherung des Wohlergehens Aller macht es notwendig, auf die ganze<br />

Bandbreite lokaler Ressourcen zurückzugreifen. Mittel, Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />

müssen neu verteilt, künstliche Gegensätze überwunden, Partnerschaften<br />

geschaffen werden. Das erfordert auch eine Umgestaltung und Öffnung<br />

von Entscheidungsfi ndungsprozessen für verschiedene lokale Akteure.<br />

Partnerschaft muss zunächst mit einem Dialog beginnen, um Missverständnisse<br />

aus dem Weg zu räumen sowie gegenseitige Erwartungen, Handlungsbedarf,<br />

gemeinsame Zielsetzungen und Verantwortlichkeiten zu klären.<br />

Mögliche Formen eines solchen Dialogs sollen hier an zwei Beispielen<br />

verdeutlicht werden:

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