05.06.2013 Aufrufe

Sven Giegold / Dagmar Embshoff (Hrsg.) Solidarische ... - VSA Verlag

Sven Giegold / Dagmar Embshoff (Hrsg.) Solidarische ... - VSA Verlag

Sven Giegold / Dagmar Embshoff (Hrsg.) Solidarische ... - VSA Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

190 Politische Rahmenbedingungen <strong>Solidarische</strong>r Ökonomie<br />

und bereiten ein Werkstattgespräch mit den DGB-Regionen vor, gemeinsam<br />

mit der Akademie für Soziale <strong>Solidarische</strong> Ökonomie. Im partnerschaftlichen<br />

Abstimmungsprozess für die neue Strukturfondsförderperiode haben wir uns<br />

dafür eingesetzt, dass Mikrokredite für soziale Zwecke erhalten bleiben und<br />

im Rahmen des Programms für wirtschaftsdienliche Maßnahmen auch weiter<br />

Projekte im Sinne <strong>Solidarische</strong>r und lokaler Ökonomie gefördert werden. Im<br />

Sinne von »Leben und Arbeiten gehören zusammen«, haben wir gemeinsam mit<br />

der Gewerkschaft ver.di in Berlin mehrere Kiez-Treffs eingerichtet. Wir haben<br />

uns klar positioniert zum gesetzlichen Mindestlohn, zur Grundsicherung, zur<br />

sozialen Daseinsvorsorge.<br />

Die Diskussion über <strong>Solidarische</strong> Ökonomie braucht Öffentlichkeit. Informationen<br />

sind notwendig, um zu verstehen, um zu verändern. Vielleicht ist die<br />

Zeit inzwischen reifer geworden, für eine Stärkung der Sozialen <strong>Solidarische</strong>n<br />

Ökonomie.<br />

Marlis Cavallaro<br />

Allein ... machen sie dein Projekt ein<br />

Oder: »Vorwärts immer – rückwärts nimmer«<br />

Das propagierte auch die frühere deutsche Genossenschaftsbewegung: »Wir<br />

wollen unsere wirtschaftlichen Angelegenheiten in die eigenen Hände nehmen<br />

und darin behalten.« Dabei erwies sich damals wie heute das »darin behalten«<br />

als schwierig. Solidarisch wirtschaften bedeutet immer eine wacklige Gratwanderung<br />

zwischen Utopie und Marktwirklichkeit.<br />

Gründe für Abstürze bei dieser Gratwanderung waren sowohl früher als<br />

auch in jüngerer Zeit: Unerfahrenheit bei Finanzplanung und Nutzung von<br />

Know-How (z.B. Kommunikation, Gruppendynamik, Buchhaltung), hilfl ose<br />

Anpassung an viel beschworene »Marktzwänge«, knappe Finanzen, aber auch<br />

»Utopie-Übermacht« (»Wir wollen alles und das sofort!«), mit den Ergebnissen:<br />

Chaos, Pleite, Demotivierung, »neue Chefs!« u.v.a.m.<br />

Gratwanderungsbeispiel Nr. 1<br />

Der Anspruch: »Alle machen alles«. Die bittere Erfahrung lehrte: Alle können<br />

zwar alles gemeinsam besitzen, aber nicht alles machen. Alternativen zur Hierarchie<br />

entwickeln sich nicht »von selbst« aus gutem Willen. Arbeitsteilung<br />

(auch rotierende) und Entscheidungsstrukturen müssen explizit geregelt sein.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!