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Sven Giegold / Dagmar Embshoff (Hrsg.) Solidarische ... - VSA Verlag

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184 <strong>Solidarische</strong> Unternehmen wirtschaften anders<br />

Nach Durchführung eines einjährigen sozialen Buchführungsprozesses und<br />

der Berichterstattung durch das Unternehmen erfolgt die Auditierung durch ein<br />

Panel von drei bis fünf betriebsexternen AuditorInnen. Dabei wird ein Zertifi kat<br />

an das Unternehmen vergeben, das im Regelfall eine sachgerechte und faire<br />

Berichterstattung bestätigt. Die Reichweite und der Umfang des Sozial-Audit<br />

werden vom Unternehmen selbst bestimmt.<br />

Standardisiert sind lediglich die Anforderungen an das Sozial-Audit-Verfahren.<br />

Der ganze Prozess setzt sich aus fünf (im vereinfachten Prozess drei)<br />

Schritten zusammen:<br />

Erstens Einführung des Prozesses in das Unternehmen, zweitens Herstellung<br />

der Voraussetzungen für den Auditing-Prozess, drittens die soziale Buchführung,<br />

viertens die soziale Berichterstattung und fünftens die Auditierung.<br />

Für das Audit wird obligatorisch eine Checkliste verwendet, die die Einhaltung<br />

der Sozial-Audit-Prinzipien bei der sozialen Buchführung und bei der<br />

Berichterstattung gewährleistet.<br />

Nach der Durchführung des ersten Sozial-Audit ist es sinnvoll, weitere Zyklen<br />

einzuleiten, um den Fortschritt der sozialen Zielerreichung zu dokumentieren<br />

und auszuwerten. Üblicherweise ist die Buchführung und Berichterstattung im<br />

ersten Jahr schwieriger als in den folgenden Jahren, weil dann auf vorhandene<br />

Informationssysteme und mehr Routine im Prozess zurückgegriffen werden<br />

kann.<br />

Für das Überleben und die Sichtbarmachung der Leistungen und Potenziale<br />

sowie die Dokumentation der Arbeit von sozialen Unternehmen sind die soziale<br />

Berichterstattung und eine entsprechende Zertifi zierung förderlich. Für ein Mainstreaming<br />

der Sozialen <strong>Solidarische</strong>n Ökonomie innerhalb der Europäischen<br />

Union sowie auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene ist dieses Verfahren<br />

langfristig unabdinglich.<br />

Soziale Buchführung: Wie macht man das?<br />

Das zentrale Ziel von sozialen Unternehmen ist die Erwirtschaftung von sozialen,<br />

gemeinwesenbezogenen und ökologischen Gewinnen. Dazu ist fi nanzielle<br />

Tragfähigkeit notwendig; ohne sie kann kein sozialer Nutzen erzielt werden.<br />

Die Organisation und alle an ihr beteiligten oder von ihr betroffenen Personen<br />

müssen etwas über diese Zielerreichung erfahren; ob sie zu ihren Grundwerten<br />

steht und ob die Ziele und Werte relevant und angemessen sind. Die soziale<br />

Buchführung soll und kann diesen Prozess ermöglichen.<br />

Soziale Buchführung und Sozial-Audit sind ein Rahmenwerk, das einer<br />

Organisation erlaubt einen Prozess zu entwickeln, durch den es seine Leistung<br />

ermittelt, über seine Leistungen berichtet und durch einen erarbeiteten Aktionsplan<br />

diese Leistungen verbessert. Zudem kann man hierdurch gegenüber

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