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Sven Giegold / Dagmar Embshoff (Hrsg.) Solidarische ... - VSA Verlag

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Diskutierte Alternativen zur Förderung<br />

<strong>Solidarische</strong>r Ökonomie<br />

<strong>Dagmar</strong> <strong>Embshoff</strong>/<strong>Sven</strong> <strong>Giegold</strong><br />

Abbau von Subventionen für den »unsolidarischen Sektor«<br />

Bevor man über förderliche Rahmenbedingungen für die <strong>Solidarische</strong> Ökonomie<br />

nachdenkt, muss die Abschaffung mindestens der einseitigen Subventionierung<br />

des kapitalistischen Sektors in den Blick genommen werden. Dazu zählen:<br />

■ Ökologische und soziale Kosten ökonomischen Handelns müssen internalisiert<br />

werden. Die heutige Externalisierung dieser Kosten ist eine hohe<br />

Subvention.<br />

– Niedrige Energiepreise und diverse Steuerbefreiungen im Energiebereich<br />

– Private Aneignung von Rohstoffen und anderen knappen Naturgütern<br />

– Kostenlose Verschmutzung öffentlicher Güter<br />

– Kosten für gesundheitliche Schäden am Arbeitsplatz, Frühverrentung,<br />

Verkehrsopfer u.ä. werden von Krankenversicherung getragen<br />

■ Förderung des privaten Eigenheimbaus und -erwerbs im Gegensatz zu Einschränkungen<br />

bei genossenschaftlichem und sozialem Wohnungsbau.<br />

Diskriminierung von Selbstorganisation beenden<br />

Die genossenschaftliche Rechtsform – insbesondere über die hohen Gründungs-,<br />

Prüfungs- und Prüfungsverbandskosten – ist vielfältig diskriminiert. Der selbstständige<br />

Unternehmer wird bei der Arbeitsmarktförderung oder Wirtschaftsförderung<br />

besser behandelt als eine Gruppe von GenossenschaftlerInnen.<br />

Angriffe auf den solidarischen Sektor abwehren<br />

Auf europäischer Ebene werden derzeit eine ganze Reihe von Maßnahmen<br />

geplant, um Genossenschaften und soziale Unternehmen schlechter zu stellen.<br />

So wurde bereits Italien gezwungen, das Marcora-Gesetz zur Förderung genossenschaftlicher<br />

Belegschaftsübernahmen abzuschwächen. Weitere Angriffe<br />

sind am Laufen, darunter:<br />

■ Die steuerliche Behandlung von Genossenschaften wie privatkapitalistische<br />

Unternehmen trotz ihrer Eigenheiten und positiven externen Effekten.<br />

■ Im Rahmen der EU-Dienstleistungsrichtlinie soziale Kriterien bei öffentlichen<br />

Ausschreibungen zu behindern.<br />

■ Genossenschaften sollen zwangsweise für private Investoren geöffnet werden.<br />

■ Im Rahmen der Neufassung der internationalen Rechnungslegungsvorschriften<br />

(IAS) wird das genossenschaftliche Eigenkapital bedroht.

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