Sven Giegold / Dagmar Embshoff (Hrsg.) Solidarische ... - VSA Verlag
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Eva Stützel: Stiftung trias<br />
Die Grundidee der Verbindung zwischen trias und Wohnprojekten<br />
Die Stiftung trias wird Grundeigentümerin für das Gelände des Wohnprojekts.<br />
Sie schließt mit dem Wohnprojekt einen Erbaurechtsvertrag über dieses Gelände<br />
ab. In dem Erbpachtvertrag werden neben den üblichen Elementen eines Erbpachtvertrages<br />
auch die grundlegenden inhaltlichen Ziele des Projektes – die<br />
das Projekt selber formuliert – hereingeschrieben, mit der Festlegung, dass das<br />
Gelände diesen Zielen gewidmet werden soll und dass bei einer Entwicklung,<br />
die sich von diesen Zielen entfernt, der Heimfall (die Übertragung der Eigentumsrechte<br />
des Hauses an die Stiftung) eintreten kann. Wenn sich dann im Laufe<br />
der Jahrzehnte das Projekt so grundlegend verändert, dass die grundlegenden<br />
Ziele nicht mehr erreicht werden, oder wenn durch interne Konfl ikte Menschen<br />
aussteigen, die ausgezahlt werden müssen, so sorgt die Erbbaurechtskonstruktion<br />
mit der Stiftung trias dafür, dass das Projekt im Sinne der Ziele der ProjektgründerInnen<br />
weitergeführt wird. Das Wohnprojekt zahlt einen Erbbauzins an die<br />
Stiftung trias. Mit diesem Erbbauzins können wiederum gemeinnützige Vorhaben<br />
sowohl im eigenen Projekt als auch in anderen Projekten gefördert werden.<br />
Erbbauzins als institutionalisierte Umverteilung<br />
Durch den Kauf des Bodens durch die Stiftung spart das Projekt in der schwierigen<br />
Startphase Geld – und durch die dauerhafte Zahlung des Erbbauzinses<br />
zahlt ein Projekt auch dann noch einen Betrag für den Boden, wenn die Kredite<br />
für den Boden längst abbezahlt wären. Diese Mehrbelastung kommt jedoch<br />
oft erst nach 20 Jahren zum Tragen – eine Phase, in der meist nicht mehr die<br />
GründerInnen, die mit Idealismus viel für das Projekt gegeben haben, dort leben,<br />
sondern eine zweite oder dritte Generation, die dann von den Anstrengungen<br />
der Gründungsgeneration profi tiert und oft in recht gesicherten Verhältnissen<br />
lebt. Etablierte Projekte ermöglichen dann in dieser Phase durch ihren Erbbauzins,<br />
dass die Stiftung interessante Projekte, die eine Unterstützung brauchen,<br />
fördern kann.<br />
Bei großen Projekten mit unterschiedlichen Teilprojekten können mit dem<br />
Erbbauzins der nicht-gemeinnützigen Teilprojekte die gemeinnützigen Teilprojekte<br />
unterstützt werden, wie beispielsweise im Projekt »Stadtgut Blankenfelde«.<br />
Die Grafi k auf der folgenden Seite skizziert unser Vorgehen.<br />
Stiften und Schenken als Finanzierungsbaustein<br />
Die Stiftung trias verfügt zur Zeit nicht über die liquiden Mittel, die notwendig<br />
wären, um aus eigener Kraft den Boden für Projekte zu kaufen. So sind die meisten<br />
Projekte, die sich an die Stiftung wenden, enttäuscht, wenn sie hören, dass<br />
auch in der Verbindung mit der Stiftung das Geld für den Erwerb des Bodens<br />
von der Initiative selbst aufgebracht werden muss.<br />
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