Die Sprache des Parfums

Gemeint ist damit, dass erwartungsgemäß in paradigmatischer Relation
stehende linguistische Einheiten, die sich durch eine assoziative Oder-
Beziehung auszeichnen und mit einer vertikalen Achse veranschaulicht
werden können, auf der syntagmatischen, horizontalen Achse kombiniert
werden und sich damit dann in einer Und-Beziehung zueinander befin-
den. Das Prinzip der Äquivalenz wird ersetzt durch das Prinzip der Kon-
tiguität (vgl. zur elementaren Unterscheidung zwischen syntagmatischen
und assoziativen Beziehungen in der Sprache Saussure 2 2001: 147 ff.).
Beispiel zu Äquivalenz
In folgenden Sätzen stehen die Verben der Fortbewegung (laufen, stür-
zen, eilen, hasten) in paradigmatischer Beziehung zueinander; sie sind
als partielle Synonyme einander semantisch ähnlich (Äquivalenzprinzip)
und damit zu einem gewissen Grad austauschbar. Durch den Austausch
der Verben in dem Satz ändert sich dessen Bedeutung nur minimal (vgl.
zu verschiedenen Arten von Äquivalenz auf verschiedenen Textebenen
Plett 2 1979).
Ich verwende Notationssymbole aus der formalen Logik, nämlich ‚’ für
die Konkatenation, also das gleichzeitige, additive Auftreten sprachlicher
Elemente in einem Syntagma und ‚’ für die Oder-Relation, wobei es
sich um das ausschließende oder handelt, also entweder-oder.
Ich (a) laufe ins Haus, weil es regnet.
()
Ich (b) eile ins Haus, weil es regnet.
()
Ich (c) stürze ins Haus, weil es regnet.
()
Ich (d) haste ins Haus, weil es regnet.
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