Die Sprache des Parfums

‚keine Bedeutung’, ihm ist kein konventionelles Signifikat zugeordnet,
daher wird er als nicht-kodiert verstanden.
Bei der Signifikanten-Synästhesie ist der Auslöser ein materieller Zei-
chenträger, dem innerhalb eines Zeichensystems (Kode) ein Signifikat
zugeordnet ist. Solche Auslöser rufen „Begleitempfindungen nur hervor,
wenn sie als Signifikanten aus einem solchen Kode interpretiert werden“
(Posner/Schmauks 2002: 8). Ein Beispiel wäre die Graphem-
Synästhesie, bei der gewisse Buchstaben immer in einer gewissen Far-
be wahrgenommen werden, unabhängig davon, mit welchem Schrifttyp
sie gesetzt oder ob sie von Hand geschrieben sind.
Unter die Kategorie Signifikat-Synästhesie fassen die Autoren Fälle, in
denen sich beim Lesen oder Hören eines Wortes eine Begleitwahrneh-
mung zu dessen Bedeutung einstellt. Dies wäre der Fall, wenn immer bei
der Erwähnung eines Lexems aus einem bestimmten Wortfeld parallel
ein charakteristisches Geräusch gehört oder eine Farbe gesehen wird.
Es gibt auch Fälle, bei denen „Farbempfindungen (...) regelmäßig ins
Spiel kommen, wenn ein Wochentag genannt wird – wobei es keinen
Unterschied machen darf, ob zum Beispiel der sechste Tag als ‚Sams-
tag’ oder als ‚Sonnabend’ bezeichnet wird“ (Posner/Schmauks 2002: 10).
Typisch für die Referenten-Synästhesie ist, dass die Parallelempfindung
durch ein kodiertes Zeichen ausgelöst wird, das auf einen bestimmten
Gegenstand verweist. Die entsprechende synästhetische Empfindung
tritt hingegen nicht auf, wenn der Gegenstand selbst erscheint oder ge-
nannt wird. Als Beispiel nennen Posner/Schmauks (2002) farbwahrneh-
mungsauslösende Gegenstände, die lediglich auf den eigenen PKW
hinweisen, wie Autoschlüssel, Kennzeichen oder Fahrzeugschein.
1.3.2.1. Metaphorische Synästhesie
Von der oben beschriebenen Form der ‚genuinen Synästhesie’, die auch
als „konstitutionelle Synästhesie“ (Posner/Schmauks 2002: 7) oder „de-
velopmental synaesthesia“ (Harrison/Baron-Cohen 1997: 6) bezeichnet
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