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Die Sprache des Parfums

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dass sich viele kleine Begriffsgruppen ergaben, innerhalb derer sich die<br />

Bedeutungen der Ausdrücke ähnelten. <strong>Die</strong> geclusterten Begriffsgruppen<br />

konnten deutlich voneinander abgegrenzt werden, womit gewährleistet<br />

wurde, dass sie sich auch zu spezifischen Beschreibungen eignen (vgl.<br />

Vroon et al. 1996: 66). Vroon (et al. 1996) kommen daher zu folgendem<br />

Schluss:<br />

„<strong>Die</strong> Terminologie funktioniert in dem Sinne sehr gut, dass sie die einzelnen<br />

Gerüche wirklich voneinander zu unterscheiden vermag“ (Vroon et al. 1996:<br />

66).<br />

<strong>Die</strong> Autoren gehen sogar so weit anzuregen, dass „es vernünftiger [wä-<br />

re], wenn man versuchen würde die Geruchsimpressionen in dem offen-<br />

kundig doch recht exakten Vokabular von Arctander etwas genauer zu<br />

beschreiben, um auf diese Weise die wesentlichen Eigenschaften von<br />

Gerüchen zu entschlüsseln“ (Vroon et al. 1996: 67).<br />

Andere empirische Untersuchungen auf diesem Gebiet zielen allerdings<br />

oft weniger auf die Erstellung umfassender Klassifikationssysteme ab als<br />

vielmehr auf die Klärung spezifischer Einzelfragen bei der Geruchsbe-<br />

wertung und -klassifizierung von Seiten der Probanden. Allerdings um-<br />

geht zumin<strong>des</strong>t die Methode der multidimensionalen Skalierung – hierbei<br />

steht die Wahrnehmung geruchlicher Kontrastphänomene, nicht die ver-<br />

bale Beschreibung von Einzelgerüchen im Zentrum <strong>des</strong> Interesses – das<br />

Problem der direkten Versprachlichung (vgl. Engen 1982).<br />

Besonders interessant in diesem Zusammenhang sind die Experimente<br />

von Lawless (1989 und 1991), mit denen er ermitteln wollte, ob dem<br />

Klassifizieren von Gerüchen prototypische Mechanismen zu Grunde lie-<br />

gen. In Lawless (1989) ging es darum, wie Probanden diverse unbe-<br />

kannte Gerüche zwei bekannten Kategorien zuordnen (dort: holzig und<br />

zitronig). Eine Gruppe von Versuchspersonen wurde dazu aufgefordert,<br />

sich zwischen den beiden gesicherten Kategorien zu entscheiden; hier-<br />

bei verteilte sich in etwa die Zuordnung auf beide Kategorien. Eine ande-<br />

re Gruppe hatte die Möglichkeit, die Düfte in beliebig viele Klassen auf-<br />

zuteilen, wobei sich ein fließender Übergang zwischen den einzelnen<br />

Klassen ergab (vgl. Lawless 1989: 356 f.). Laut Gschwind kann dies „als<br />

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