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BGR 120 Laboratorien Sicheres Arbeiten in Laboratorien

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58<br />

Zur Vermeidung von Druckstößen bei Siedeverzügen darf die Füllmenge des<br />

Destillationskolbens nie mehr als ¾ betragen, e<strong>in</strong> Schaumverhalten kann durch den E<strong>in</strong>satz von<br />

Schaum<strong>in</strong>hibitoren oder Schaumfänger-Aufsätzen reduziert werden.<br />

An e<strong>in</strong>em Destillationsvorstoß, beispielsweise e<strong>in</strong>er Destillationssp<strong>in</strong>ne, können bei größeren<br />

Kolben bzw. Füllgraden erhebliche Kräfte auftreten, die beispielsweise durch e<strong>in</strong>e Hebebühne<br />

abgefangen werden müssen. Beim Abstützen der Vorlage darf die Apparatur jedoch nicht<br />

verspannt werden.<br />

Zur Überwachung des Kühlwasserflusses haben sich Strömungswächter bewährt.<br />

Zur Vermeidung von Siedeverzügen haben sich beispielsweise Rührer, Siedeste<strong>in</strong>e und<br />

Siedekapillaren bewährt. Siedeste<strong>in</strong>e dürfen nicht <strong>in</strong> überhitzte Flüssigkeiten e<strong>in</strong>getragen<br />

werden.<br />

Bei leicht erstarrendem Destillat besteht die Gefahr des Verstopfens und e<strong>in</strong>es gefährlichen<br />

Druckanstieges <strong>in</strong> der Apparatur. Verengungen des Gasweges durch Reduzierstücke s<strong>in</strong>d zu<br />

vermeiden. Für Rückflussapparaturen dürfen ke<strong>in</strong>e Produktkühler verwendet werden blockiert<br />

aufsteigender Dampf das zurückfließende Kondensat und drückt dieses heraus.<br />

Bei <strong>Arbeiten</strong> mit hochreaktiven Trockenmitteln (beispielsweise Alkalimetall- Legierungen) s<strong>in</strong>d<br />

leckfreie Kühler (beispielsweise Metallkühlschlangen, Metallkühler) zu verwenden.<br />

Besonders beim längeren E<strong>in</strong>wirken von Lösemitteln werden Schliffe entfettet. Es wird<br />

empfohlen, <strong>in</strong> solchen Fällen Teflonmanschetten zu verwenden.<br />

5.2.6.7 Ortsveränderliche Elektrogeräte<br />

Elektrische Leitungen s<strong>in</strong>d so zu verlegen, dass sie zu ke<strong>in</strong>er Gefährdung führen. Das<br />

H<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>anderschalten von elektrischen Mehrfachsteckdosenleisten ist wegen des<br />

möglichen Verlustes der elektrischen Sicherheit und e<strong>in</strong>er Erhöhung der Brandgefahr<br />

nicht zulässig.<br />

Gefährdungen durch elektrische Leitungen können sich zum Beispiel ergeben durch<br />

� �mechanische Beh<strong>in</strong>derung (Arbeitsh<strong>in</strong>dernisse, Stolperfallen),<br />

� �„Pfad“ für ausgetretene Flüssigkeiten,<br />

� �Blanklegen spannungsführender Leiter durch thermische (zum Beispiel heiße<br />

Oberflächen), mechanische (zum Beispiel scharfe Kanten) und chemische<br />

E<strong>in</strong>wirkungen.<br />

S<strong>in</strong>d bewegliche (Mehrfach-)Steckdosen nicht vermeidbar, so sollen sie mit e<strong>in</strong>gebauten<br />

Sicherheitse<strong>in</strong>richtungen (Hauptschalter, Vor-Sicherung, FI-Schalter (Fehlerstrom-<br />

Schutzschalter, RCD [15]), Überspannungsschutz) versehen und erforderlichenfalls<br />

spritzwassergeschützt ausgeführt se<strong>in</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e Sichtprüfung von ortsveränderlichen Elektrogeräten auf Schäden ist vor Arbeitsbeg<strong>in</strong>n<br />

oder vor Inbetriebnahme e<strong>in</strong>er Apparatur durchzuführen. E<strong>in</strong>e regelmäßige Isolationsprüfung an<br />

ortsveränderlichen Elektrogeräten erfolgt im Rahmen der regelmäßig wiederkehrenden<br />

Prüfungen nach Unfallverhütungsvorschrift „Elektrische Anlagen und Betriebsmittel“ (BGV A3)<br />

durch e<strong>in</strong>e Elektrofachkraft oder (bei Verwendung geeigneter Mess- und Prüfgeräte) durch e<strong>in</strong>e<br />

elektrotechnisch unterwiesene Person. E<strong>in</strong>e regelmäßige Funktionskontrolle des<br />

ortsveränderlichen FI-Schalters (RCD) erfolgt arbeitstäglich durch das Laborpersonal.<br />

Schlechte elektrische Kontakte können – etwa durch Korrosion oder mechanische<br />

Überbeanspruchung – zu<br />

� �lokaler Temperaturerhöhung durch höhere Übergangswiderstände bis h<strong>in</strong> zum<br />

„Festbacken“ lösbarer elektrischer Verb<strong>in</strong>dungen und zur Entzündung sowie zu<br />

Kriechströmen, gegebenenfalls verbunden mit dem Verlust der Isolationswirkung,<br />

� �fehlender Erdung (Potentialausgleich) mit unerkannt ausgefallenem Berührungsschutz<br />

bzw. nicht mehr auslösendem FI-Schalter (RCD),

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