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BGR 120 Laboratorien Sicheres Arbeiten in Laboratorien

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auf die Funktion. Beispielsweise s<strong>in</strong>d Verschleißteile, wie etwa Dichtungen, auszuwechseln,<br />

Pumpenöl nachzufüllen oder Leitungen zu säubern.<br />

95<br />

Die Frage, wann Prüfungen im H<strong>in</strong>blick auf sicheres <strong>Arbeiten</strong> notwendig s<strong>in</strong>d, kann oft nur der<br />

Anwender und Nutzer beantworten, denn die meisten Sicherheitsaspekte leiten sich aus den<br />

jeweiligen E<strong>in</strong>satzbed<strong>in</strong>gungen ab.<br />

Grundsätzlich sollten im Rahmen e<strong>in</strong>er Gefährdungsbeurteilung zunächst folgende Fragen<br />

gestellt werden:<br />

Ist das Gerät sicher aufgestellt? Hierzu zählen Aspekte der Zugänglichkeit, Standfestigkeit und<br />

Ergonomie. Damit verbunden s<strong>in</strong>d Fragen, ob alle Bereiche, an denen gearbeitet werden muss,<br />

leicht zugänglich s<strong>in</strong>d, ob Wartungsarbeiten durchgeführt werden können und ob kritische<br />

Anlagenteile für e<strong>in</strong>e regelmäßige Sichtkontrolle zugänglich s<strong>in</strong>d (beispielsweise<br />

Geräteanschlüsse, Stecker, Kabel).<br />

S<strong>in</strong>d alle Sicherheitse<strong>in</strong>richtungen vollständig und funktionsfähig? Dies setzt e<strong>in</strong>e<br />

entsprechende Kenntnis über Funktion der Sicherheitse<strong>in</strong>richtungen voraus und geht über die<br />

normale tägliche Sichtprüfung h<strong>in</strong>aus. Zu beachten s<strong>in</strong>d hier auch wieder Fragen zu den<br />

Herstellerunterlagen: S<strong>in</strong>d diese (Handbücher, Schaltpläne, Anleitungen und Ähnliches)<br />

vollständig und <strong>in</strong> verständlicher Sprache vorhanden? Ist die Bedienungsanleitung ausreichend<br />

und verständlich für den Nutzer? Für die Nutzung und Wartung ist möglicherweise e<strong>in</strong>e<br />

zusätzliche Betriebsanweisung s<strong>in</strong>nvoll, wenn beispielsweise die Herstelleranleitung sehr<br />

umfangreich ist und zur Bedienung nur wenige Schritte notwendig s<strong>in</strong>d oder wenn es<br />

gefährliche Betriebsbed<strong>in</strong>gungen gibt und diese dem Nutzer deutlich gemacht werden müssen.<br />

Wird e<strong>in</strong>e regelmäßige Funktionsprüfung durchgeführt? Hier können bereits problematische<br />

Zustände offensichtlich werden, so zeigt bei Chromatographiegeräten e<strong>in</strong> Funktionstest mit<br />

analytischen Standards meist schon, wenn die Anlage undicht ist und Gefahrstoffe unbemerkt<br />

austreten können. Wird die wiederkehrende elektrische Prüfung der ortsfesten und<br />

ortsbeweglichen elektrischen Geräte regelmäßig durchgeführt? Damit verbunden s<strong>in</strong>d weitere<br />

Fragen: In welche dieser beiden Kategorien ist das Gerät e<strong>in</strong>geteilt? S<strong>in</strong>d aufgrund der<br />

Laborbed<strong>in</strong>gungen (Umgebung, korrosive Atmosphäre) und der Nutzung (häufiger<br />

Standortwechsel) kürzere Prüf<strong>in</strong>tervalle nötig? S<strong>in</strong>d Kabel und Steckverb<strong>in</strong>dungen aufgrund der<br />

Umgebungsbed<strong>in</strong>gungen (beispielsweise bei Feuchtigkeit) häufiger zu prüfen?<br />

Wird die regelmäßige vorbeugende Wartung durchgeführt? Bei regelmäßigem Austausch der<br />

Verschleißteile kann es weniger häufig zu Fehlfunktionen und damit seltener zu unsicheren<br />

Betriebszuständen kommen. So wird beispielsweise die Gefahr der Freisetzung von<br />

Gefahrstoffen oder gefährlichen Gasen bei der Wartung der Dichtungen am<br />

Gaschromatographen verr<strong>in</strong>gert.<br />

Werden e<strong>in</strong>e oder mehrere Fragen mit „Ne<strong>in</strong>“ beantwortet, müssen weitere Überlegungen<br />

angestellt werden. Für die Prüfung als e<strong>in</strong>e dieser möglichen Maßnahmen bedeutet dies, dass<br />

beispielsweise Prüffristen kürzer gesetzt werden müssen, wenn besondere Gefährdungen<br />

auftreten, die durch e<strong>in</strong>e Prüfung vermieden werden können. Faktoren, die die Prüf<strong>in</strong>tervalle<br />

und die Prüftiefe bee<strong>in</strong>flussen, können <strong>in</strong>sbesondere die Korrosivität des Mediums und die<br />

Versuchs- und Umgebungsbed<strong>in</strong>gungen se<strong>in</strong>. Auffälligkeiten beim Betrieb können zu<br />

Verkürzungen der Prüf<strong>in</strong>tervalle führen.<br />

11.4 Dokumentation<br />

Die wiederkehrenden Prüfungen s<strong>in</strong>d zu dokumentieren. Je nach Gerät und E<strong>in</strong>richtung ist im<br />

Regelwerk e<strong>in</strong>e spezielle Dokumentation <strong>in</strong> Form von Prüfbüchern, Prüfprotokollen oder<br />

Vergleichbarem gefordert. Auch <strong>in</strong> Fällen ohne vorgeschriebene Aufbewahrungsfristen ist die<br />

Aufbewahrung aus Nachweisgründen zum<strong>in</strong>dest bis zur nächsten Prüfung erforderlich. E<strong>in</strong>e<br />

Kennzeichnung geprüfter Geräte ist für den Nutzer hilfreich und kann beispielsweise durch<br />

Prüfplaketten erfolgen.

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