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BGR 120 Laboratorien Sicheres Arbeiten in Laboratorien

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bef<strong>in</strong>det. Wegen der ger<strong>in</strong>geren Schaumbildung wird Isopropanol empfohlen, es ist jedoch leicht<br />

entzündlich.<br />

Umgang mit Trockeneis, gegebenenfalls auch mit tiefkalten verflüssigten Gasen, lassen sich<br />

vorteilhaft durch den E<strong>in</strong>satz von Laborkryostaten ersetzen. Diese lassen zudem e<strong>in</strong>e sicherere<br />

Reaktionsführung durch frei wählbare Temperatur bei höherer Temperaturkonstanz zu. E<strong>in</strong>e<br />

mögliche Brandlast durch die Flüssigkeitsfüllung ist zu beachten.<br />

5.2.10.2 Abdeckung der Tiefkühlbäder<br />

Beim Gebrauch der Tiefkühlbäder s<strong>in</strong>d diese so weit wie möglich abzudecken. Nach dem<br />

Gebrauch verbleiben diese bis zum Erreichen der Raumtemperatur abgedeckt im Abzug<br />

und s<strong>in</strong>d dann <strong>in</strong> geeignete Vorrats- oder Entsorgungsbehälter zu geben.<br />

Bewährt haben sich Abdeckungen aus Alum<strong>in</strong>iumfolie oder Polyurethan.<br />

5.2.10.3 Dewargefäße<br />

Dewargefäße aus Glas und andere Glasgefäße gleichen Wirkungspr<strong>in</strong>zips müssen mit<br />

e<strong>in</strong>em Schutzmantel ausgerüstet oder auf andere Weise gegen die Folgen e<strong>in</strong>er<br />

Implosion gesichert se<strong>in</strong>. Das Glas muss e<strong>in</strong>en ausreichend kle<strong>in</strong>en<br />

Ausdehnungskoeffizienten haben.<br />

Dewargefäße dürfen nur <strong>in</strong> trockenem und sauberem Zustand mit tiefkalten verflüssigten<br />

Gasen gefüllt werden. Verkratzte Dewargefäße dürfen nicht für tiefkalte verflüssigte Gase<br />

verwendet werden.<br />

E<strong>in</strong>e Sicherung gegen die Folgen e<strong>in</strong>er Implosion kann beispielsweise durch Überziehen mit<br />

Kunststoff erfolgen. Zu den Gläsern mit e<strong>in</strong>em ausreichend kle<strong>in</strong>en Ausdehnungskoeffizienten<br />

gehört beispielsweise Borosilicatglas 3.3 nach DIN ISO 3585 „Borosilicatglas 3.3 –<br />

Eigenschaften“.<br />

Festes Kohlendioxid kann Glasgefäße beschädigen<br />

5.2.10.4 Flüssiger Stickstoff<br />

Wird zur Tiefkühlung flüssiger Stickstoff verwendet, muss die Verweilzeit von flüssigem<br />

Stickstoff <strong>in</strong> offenen Dewargefäßen begrenzt werden. Die Verwendung von flüssigem<br />

Sauerstoff oder flüssiger Luft zur Tiefkühlung ist nicht zulässig.<br />

E<strong>in</strong>e kurze Verweilzeit verh<strong>in</strong>dert, dass Sauerstoff nach e<strong>in</strong>iger Zeit <strong>in</strong> den Stickstoff<br />

e<strong>in</strong>kondensieren kann. Mit Sauerstoff angereicherter Stickstoff, flüssige Luft und flüssiger<br />

Sauerstoff können mit organischen Stoffen detonationsfähige Gemische bilden.<br />

E<strong>in</strong>kondensierter Sauerstoff kann nur <strong>in</strong> seltenen Fällen an e<strong>in</strong>er leichten Blaufärbung des<br />

Flüssigstickstoffes erkannt werden. Die richtige Abdeckung des Dewargefäßes kann das<br />

E<strong>in</strong>kondensieren von Sauerstoff stark verlangsamen. Hierbei ist auf Beschädigungen der<br />

Deckel durch Versprödung zu achten. Beschädigte oder verloren gegangene Deckel s<strong>in</strong>d zu<br />

ersetzen. Stickstoff aus Dewargefäßen darf nicht <strong>in</strong> Vorratsgefäße zurückgegeben werden.<br />

5.2.10.5 Tieftemperatur-Kühlbäder<br />

Zur Erzeugung von Tieftemperatur-Kühlbädern dürfen tiefkalte verflüssigte Gase nur <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />

Portionen unter Rühren <strong>in</strong> die Badflüssigkeit e<strong>in</strong>getragen werden. Andernfalls könnte es zum<br />

explosionsartigen Verdampfen des tiefkalten verflüssigten Gases kommen. Verspritzende<br />

tiefkalte verflüssigte Gase und kalte Flüssigkeiten sowie Trockeneis können zu schweren<br />

verbrennungsähnlichen Symptomen führen.<br />

siehe auch Abschnitt 4.5.

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