22.10.2012 Aufrufe

BGR 120 Laboratorien Sicheres Arbeiten in Laboratorien

BGR 120 Laboratorien Sicheres Arbeiten in Laboratorien

BGR 120 Laboratorien Sicheres Arbeiten in Laboratorien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ähnlichem vorhanden se<strong>in</strong>. Die Möglichkeit, dass Gefahrstoffe bei Beschädigung von<br />

Geb<strong>in</strong>den austreten, ist zu berücksichtigen.<br />

76<br />

Auch nur mit ger<strong>in</strong>gen Kräften angetriebene Dosier- oder Aufgabee<strong>in</strong>richtungen können zu<br />

Gefährdungen durch Stichverletzungen und damit verbundener Kontam<strong>in</strong>ation der Wunde<br />

führen. Vor Inbetriebnahme hat der Betreiber die Sicherheitsh<strong>in</strong>weise der Bedienungsanleitung<br />

zu überprüfen und gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. E<strong>in</strong>e Absicherung<br />

gegen Quetsch- und Schergefahren ist nicht erforderlich, wenn durch unmittelbare<br />

Sicherheitstechnik (zum Beispiel konstruktive Maßnahmen, Kraftbegrenzung) sichergestellt ist,<br />

dass Personen nicht verletzt werden können. Bei der Gefährdungsbeurteilung s<strong>in</strong>d aber immer<br />

zusätzlich auch Kontam<strong>in</strong>ationsgefahren durch Gefahrstoffe oder biologische Arbeitsstoffe<br />

aufgrund der Möglichkeit von Stichverletzungen zu berücksichtigen.<br />

Siehe hierzu auch DIN EN 61010-2-081/VDE 0411-2-081 „Sicherheitsbestimmungen für<br />

elektrische Mess-, Steuer-, Regel- und Laborgeräte: Besondere Anforderungen an<br />

automatische und semiautomatische Laborgeräte für Analysen und andere Zwecke“.<br />

5.2.25 Elektromagnetische und magnetische Felder<br />

Bereiche mit Quellen elektromagnetischer Strahlung, mit starken Elektro- oder<br />

Permanentmagneten s<strong>in</strong>d zu kennzeichnen, der Zugang ist entsprechend zu regeln. Für<br />

Bereiche, <strong>in</strong> denen Versicherte exponiert se<strong>in</strong> können, dürfen ke<strong>in</strong>e unzulässig hohen<br />

Feldstärken auftreten. Hierzu können die Unterlagen der Gerätehersteller herangezogen<br />

werden. Im Fall modifizierter oder selbst gebauter Geräte ist e<strong>in</strong>e Beurteilung<br />

erforderlich. Dazu kann es notwendig se<strong>in</strong>, die Feldstärken messtechnisch zu<br />

bestimmen. Gefahrenbereiche s<strong>in</strong>d mit dem Warnzeichen W 12 „Warnung vor<br />

elektromagnetischem Feld“ oder W 013 „Warnung vor magnetischem Feld“ (ASR A1.3)<br />

zu kennzeichnen. Der Zutritt zu Gefahrenbereichen ist zu beschränken. Die<br />

Kurzzeitexpositionswerte s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>zuhalten und persönliche Schutzausrüstungen zu<br />

benutzen. Bei der Gefährdungsbeurteilung s<strong>in</strong>d auch die Wirkungen auf Antennen oder<br />

ferromagnetische Teile zu berücksichtigen, die zum E<strong>in</strong>trag von Energie führen können<br />

oder zum Auftreten erheblicher mechanischer Kräfte.<br />

Bereiche mit starken Magneten, beispielsweise für die NMR-Spektroskopie, können merkliche<br />

Feldstärken aufweisen. Solche Feldstärken können ebenfalls <strong>in</strong> benachbarten Räumen – auch<br />

oberhalb und unterhalb von Magneten – auftreten.<br />

Siehe hierzu auch die Unfallverhütungsvorschrift „Elektromagnetische Felder“ (BGV<br />

B11) und BG-Regel „Elektromagnetische Felder“ (<strong>BGR</strong> B11).<br />

Erhebliche Kräfte können auf ferromagnetische Teile ausgeübt werden.<br />

E<strong>in</strong> Quenchen von Kryomagneten muss verh<strong>in</strong>dert werden, da es hierbei zu e<strong>in</strong>em Verdampfen<br />

großer Mengen flüssiger tiefkalter Gase <strong>in</strong>nerhalb kurzer Zeit kommen kann. Dadurch kann es<br />

zu Gefährdungen durch den Druckstoß kommen, zudem wird der Sauerstoffgehalt des Raumes<br />

durch das verdampfende Gas abgesenkt.<br />

5.2.26 Nadeln und Kanülen<br />

Nadeln s<strong>in</strong>d ohne Berührung mit der Hand <strong>in</strong> Nadelconta<strong>in</strong>ern zu entsorgen. Kanülen<br />

sollen nicht ohne geeignete Hilfsvorrichtungen <strong>in</strong> die Schutzhülle zurückgesteckt<br />

werden.<br />

Beim Umgang mit Spritzen und Kanülen kann es zu Stichverletzungen kommen. Handschuhe<br />

aus schnittfesten Geweben bieten gegen Stiche oft nur e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Schutz. Neben der<br />

Infektionsgefahr besteht auch die Gefahr der Inkorporation von Gefahrstoffen. E<strong>in</strong>wegartikel<br />

s<strong>in</strong>d vorteilhaft, wenn sie für den beabsichtigten Zweck ausreichend beständig s<strong>in</strong>d. Kanülen,<br />

Nadeln und Septen lassen sich <strong>in</strong> manchen Fällen auch durch Gew<strong>in</strong>derohre und Schläuche<br />

ersetzen. Schläuche aus PTFE, aber auch aus Polyethylen s<strong>in</strong>d bei kle<strong>in</strong>em Durchmesser und<br />

ausreichender Steifigkeit meist gut geeignet. Siehe hierzu auch [25].

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!