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BGR 120 Laboratorien Sicheres Arbeiten in Laboratorien

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Die zu trocknenden Stoffe müssen im Inneren richtig angeordnet werden. E<strong>in</strong> Abstellen darf <strong>in</strong><br />

der Regel nur auf den Rosten erfolgen, da die Wände heiße Oberflächen darstellen, deren<br />

Temperaturen über den e<strong>in</strong>gestellten Ofentemperaturen liegen. Sie sollen auch nicht nahe an<br />

der Türöffnung abgestellt werden. Bei thermisch <strong>in</strong>stabilen Stoffen soll die e<strong>in</strong>gestellte<br />

Temperatur der Temperatur- Sicherheitse<strong>in</strong>richtung m<strong>in</strong>destens 20 % unterhalb der<br />

Zersetzungstemperatur und bei leichtentzündlichen Stoffen m<strong>in</strong>destens 20 % unterhalb der<br />

Zündtemperatur liegen. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Temperaturangaben <strong>in</strong> °C.<br />

Siehe BGI 850-1, Abschnitt 3.7.1.8<br />

5.2.9 Kühlgeräte<br />

5.2.9.1 Kühlschränke und Kühltruhen<br />

In Innenräumen von Kühlschränken und Kühltruhen, <strong>in</strong> denen sich gefährliche<br />

explosionsfähige Atmosphäre entwickeln kann, dürfen ke<strong>in</strong>e Zündquellen vorhanden<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Gefährliche explosionsfähige Atmosphäre kann sich beispielsweise aus offenen oder undichten<br />

Gefäßen mit brennbaren Flüssigkeiten entwickeln. Zündquellen im Nahbereich der Tür müssen<br />

daher ebenfalls vermieden werden. Entsprechende Kühlschränke s<strong>in</strong>d am Markt erhältlich; bei<br />

Kühlschränken und Kühltruhen <strong>in</strong> Normalausführung lassen sich Zündquellen vermeiden, wenn<br />

Leuchten und Lichtschalter abgeklemmt sowie Temperaturregler mit e<strong>in</strong>em eigensicheren<br />

Stromkreis versehen s<strong>in</strong>d. Innenliegende Ventilatoren müssen abgeklemmt werden. Die<br />

Abtauautomatik muss außer Betrieb gesetzt se<strong>in</strong>. In Kühlschränken mit Abtauautomatik muss<br />

die abgetaute Flüssigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Auffanggefäß im Innenraum umgeleitet werden. Das<br />

Auffanggefäß ist bei Bedarf zu entleeren. Arbeitet die Abtauautomatik im Innenraum mit e<strong>in</strong>er<br />

Heizung, muss diese außen abgeklemmt werden. Der Kühlschrank muss durch Abschalten und<br />

Türöffnen abgetaut werden. Wanddurchführungen s<strong>in</strong>d mit Silicon oder ähnlich dichten und<br />

dauerhaften Materialien zu verschließen. Der <strong>in</strong> Eigenregie vorgenommene Umbau des<br />

Arbeitsmittels führt zur Übernahme der Herstellerverantwortung im S<strong>in</strong>ne des Geräte- und<br />

Produktionssicherheitsgesetzes (GPSG).<br />

5.2.9.2 H<strong>in</strong>weiszeichen auf Kühlschränken<br />

Kühlschränke und Kühltruhen nach Abschnitt 5.2.9.1 müssen mit e<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>weiszeichen<br />

mit der Aufschrift „Nur Innenraum frei von Zündquellen“ gekennzeichnet se<strong>in</strong>.<br />

Kühlschränke, deren Innenraum nicht frei von möglichen Zündquellen ist, s<strong>in</strong>d mit dem<br />

H<strong>in</strong>weisschild „In diesem Kühlschrank ist das Aufbewahren brennbarer Stoffe verboten“<br />

zu kennzeichnen.<br />

Brennbare Stoffe im S<strong>in</strong>ne dieser Forderung s<strong>in</strong>d hochentzündliche, leichtentzündliche und<br />

entzündliche Gefahrstoffe. Siehe BGI 850-1, Abschnitt 3.7.1.10<br />

5.2.10 Tiefkühlung<br />

5.2.10.1 Brand- und Reaktionsgefahren<br />

Bei Verwendung e<strong>in</strong>es Tiefkühlbades aus festem Kohlendioxid und organischen<br />

Lösemitteln ist zu verh<strong>in</strong>dern, dass bei Bruch der zu kühlenden Glasgefäße deren Inhalt<br />

mit dem Kühlmittel gefährlich reagiert. Festes Kohlendioxid muss den Lösemitteln<br />

vorsichtig zugegeben werden.<br />

Aceton darf beispielsweise nicht als Tiefkühlmedium verwendet werden, wenn<br />

wasserstoffperoxidhaltige Flüssigkeiten gekühlt werden. Bei Bruch der Glasgefäße kann<br />

explosionsgefährliches Acetonperoxid entstehen, das stoßempf<strong>in</strong>dlich ist.<br />

Durch entweichendes Kohlendioxid kann das Lösemittel sehr leicht überschäumen. Dies kann<br />

bei brennbaren Lösemitteln zu Bränden führen, wenn sich e<strong>in</strong>e Zündquelle <strong>in</strong> der Nähe

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