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Sozioökonomische Ausgangslage und SWOT-Analyse für das

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EFRE Ziel 2 – Niedersachsen, Stand: 10.11.2006<br />

Ausnahmen wie bei Forschungsdienstleistungen in Göttingen oder Optik/Elektronik in Hildesheim<br />

reichen nicht aus, dieses generelle Muster zu ändern. Der Einsatz hochqualifizierter Beschäftigter<br />

fällt in den ländlich geprägten Regionen deutlich hinter die Agglomerationen zurück.<br />

Der Strukturwandel stellt immer höhere Anforderungen an die Qualifikation der Beschäftigten.<br />

Auch in Niedersachsen trifft der Arbeitsplatzabbau vor allem gering Qualifizierte <strong>und</strong> Beschäftigte<br />

im produzierenden Gewerbe, während neue Arbeitsplätze fast ausschließlich <strong>für</strong> Hochqualifizierte,<br />

vornehmlich im Dienstleistungssektor entstehen. Es fehlt insbesondere an Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> gering qualifizierte Arbeitskräfte ohne berufliche Ausbildung, aber auch Beschäftigte mit<br />

klassischer betrieblicher Ausbildung, besonders in manuellen Berufen, geraten zunehmend unter<br />

Druck. Niedersachsen wird hiervon sogar besonders betroffen sein, denn es weist nicht nur einen<br />

überproportionalen Anteil Beschäftigter mit klassischer beruflicher Ausbildung im Dualen System<br />

auf, sondern auch besonders viele Beschäftigte in manuellen Berufen (vgl. Tabelle 11).<br />

Tabelle 11<br />

Berufe nach Qualifikationsgruppen 2005 im Ziel-2-Gebiet<br />

Ziel-2-Gebiet<br />

Qualifikationsgruppe Anteil in % D=100<br />

Agrarberufe 1,6 114<br />

Einfache manuelle Berufe 12,9 110<br />

Qualifizierte manuelle Berufe 16,3 108<br />

Techniker 4,8 97<br />

Ingenieure 2,8 93<br />

Einfache Dienste 12,9 103<br />

Qualifizierte Dienste 6,0 105<br />

Berufe des Ges<strong>und</strong>heits-, Sozial- <strong>und</strong> Erziehungswesens (Semiprofessionen) 8,2 99<br />

hochqualifizierte Dienstleistungsberufe (Professionen) 1,6 84<br />

Einfache kaufm. <strong>und</strong> Verwaltungsberufe 8,7 99<br />

Qualifizierte kaufm. <strong>und</strong> Verwaltungsberufe 20,8 92<br />

Manager 2,5 87<br />

nicht zuordenbar 0,9 78<br />

Gesamt 100,0 100<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte; zur Zuordnung von Berufen zu Qualifikationsgruppen vgl. Gehrke/Schasse (2006).<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Niedersächsisches Landesamt <strong>für</strong> Statistik. Berechnungen des NIW.<br />

Nicht zuletzt wegen der Verzahnung mit der Wirtschaftstruktur übten in der Ziel-2-Region im Jahr<br />

2005 mehr als 29 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einfache oder qualifizierte manuelle<br />

Berufe aus, in ganz Deutschland waren es weniger als 27 % 40 . Auch Berufe, in denen einfache<br />

oder qualifizierte Dienstleistungen z.B. als Kellner/in, Kraftfahrzeugführer/in, Lagerverwal-<br />

40 Vgl. Gehrke / Schasse (2006). Dort werden Ergebnisse <strong>für</strong> alle Erwerbstätigen ausgewiesenen, die numerisch von<br />

den hier verwendeten Daten <strong>für</strong> die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten abweichen. Die inhaltlichen Schlussfolgerungen<br />

bleiben davon aber unberührt. Die Zuordnung von Berufsgruppen der amtlichen Statistik zu den hier<br />

ausgewiesenen „Qualifikationsgruppen“ erfolgt auf der Gr<strong>und</strong>lage der Berufsgruppensystematik von Blossfeld<br />

(1985), die vom Zentrum <strong>für</strong> Umfragen <strong>und</strong> Methoden (ZUMA) den aktuellen Anforderungen angepasst worden ist<br />

(vgl. Schimpl-Neimanns 2003). Die Klassifikation wurde mit dem Ziel konstruiert, „die Berufsgruppen hinsichtlich<br />

ihrer durchschnittlichen schulischen <strong>und</strong> beruflichen Vorbildung sowie bezüglich der beruflichen Aufgabengebiete<br />

möglichst homogen zu bilden“ (Blossfeld 1985, S. 69).<br />

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