Sozioökonomische Ausgangslage und SWOT-Analyse für das
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EFRE Ziel 2 – Niedersachsen, Stand: 10.11.2006<br />
Das Ziel-2-Gebiet weist eine dem Durchschnitt der westdeutschen Länder weitgehend entsprechende<br />
Bevölkerungsdynamik auf. Nach einem kräftigen Zuwachs in den ersten Jahren nach der<br />
deutschen Wiedervereinigung erhöhte sich die Zahl der Einwohner von 1996 bis 2006 (jeweils<br />
Stand 1.1) nochmals um r<strong>und</strong> 112.000 auf 6,289 Mio. Personen, was einer Wachstumsrate von<br />
1,8% gegenüber 2,4% im westdeutschen Durchschnitt entspricht. Bemerkenswert ist, <strong>das</strong>s es<br />
2005 erstmals wieder zu einem leichten Rückgang der Einwohnerzahl gekommen ist. Nach der<br />
jüngsten Bevölkerungsschätzung wird sich diese negative Entwicklung in den nächsten Jahren<br />
fortsetzen <strong>und</strong> bis zum Jahr 2025 von einem kontinuierlichen Einwohnerverlust auf r<strong>und</strong> 6 Mio.<br />
Personen ausgegangen.<br />
Die Ursache <strong>für</strong> die bisherige (bis 2005) Bevölkerungszunahme liegt vor allem in überdurchschnittlichen<br />
Zuwanderungen, während die natürliche Bevölkerungsentwicklung rückläufig war. Dabei<br />
konnte <strong>das</strong> Ziel-2-Gebiet neben der Stadt-Umland-Wanderung aus Bremen vor allem aus den<br />
neuen B<strong>und</strong>esländern <strong>und</strong> dem Ausland Einwohner gewinnen. Im Gegenzug verlor es Einwohner<br />
an die süddeutschen Länder. Innerhalb der Ziel-2-Region bestanden jedoch beträchtliche regionale<br />
Gegensätze in der Bevölkerungsentwicklung:<br />
− Lange Zeit waren die Kernstädte der großstädtischen Verdichtungsräume durch rückläufige<br />
Einwohnerzahlen v.a. auf Gr<strong>und</strong> der ungünstigen Altersstruktur <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Gestorbenenüberschüsse geprägt. In den letzten Jahren verzeichnen sie im<br />
Zuge der sogenannten Reurbanisation verstärkt Zuwanderungen vor allem von jüngeren<br />
Menschen, die damit die Verluste der natürlichen Entwicklung überkompensieren<br />
(wachsende Stadt). Dies gilt <strong>für</strong> Hannover <strong>und</strong> die Städte Braunschweig, Osnabrück <strong>und</strong><br />
Oldenburg.<br />
− Nach wie vor wachsen die Umlandbereiche der Großstädte sehr viel stärker als die<br />
Kernstädte. Die seit langem bestehenden Suburbanisierungstendenzen, d.h. die Wanderungen<br />
von Haushalten aus den großstädtischen Zentren in <strong>das</strong> nähere <strong>und</strong> weitere<br />
Umland, haben sich nach einer Phase der räumlichen Ausweitung in den äußersten<br />
Randbereichen der Verdichtungsräume in den letzten Jahren allerdings abgeschwächt.<br />
Ob dies nur konjunkturell bedingt ist oder eine Trendwende der Stadt-Umland-<br />
Entwicklung darstellt, lässt sich derzeit noch nicht beurteilen.<br />
− Einige ländliche Räume verzeichnen nach wie vor eine sehr starke Bevölkerungsdynamik,<br />
weil sich eine günstige natürliche Entwicklung auf Gr<strong>und</strong> hoher Geburtenzahlen<br />
<strong>und</strong> Wanderungsgewinne überlagern. Dies gilt vor allem <strong>für</strong> die Landkreise Vechta,<br />
Cloppenburg <strong>und</strong> Emsland im westlichen Niedersachsen, die damit zu den entwicklungsstärksten<br />
ländlichen Räumen b<strong>und</strong>esweit zählen.<br />
− Aber auch in Ost-Friedland <strong>und</strong> dem übrigen westlichen Niedersachsen (mit Ausnahme<br />
des Unterweserraumes) <strong>und</strong> im weiteren Umfeld des Verdichtungsraumes Bremen ist<br />
die Bevölkerungsdynamik nach wie vor ausgesprochen hoch.<br />
− Andere ländliche Räume im südlichen Niedersachsen haben auf Gr<strong>und</strong> ihrer ungünstigen<br />
Altersstruktur bereits heute hohe Gestorbenenüberschüsse <strong>und</strong> verlieren außerdem<br />
durch Fortzüge mehr oder weniger stark an Bevölkerung.<br />
Karte 2.2 1: Bevölkerungsentwicklung 1995 bis 2005<br />
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