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Sozioökonomische Ausgangslage und SWOT-Analyse für das

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EFRE Ziel 2 – Niedersachsen, Stand: 10.11.2006<br />

In der jüngeren ökonomischen Forschung kommt dem Wissenskapital einer Region <strong>und</strong> ihrer Fähigkeit<br />

neue Produkte <strong>und</strong> Verfahren auf den Märkten zu etablieren zentrale Bedeutung zu. Da die<br />

Ausstattung einer Region mit dem Produktionsfaktor Wissen jedoch direkt schwierig zu messen ist,<br />

finden üblicherweise so genannte Input- <strong>und</strong> Outputindikatoren Verwendung. Inputindikatoren bilden<br />

dabei den Ressourcenaufwand ab, der in Form von finanziellen Ausgaben <strong>und</strong> Personalanstrengungen<br />

<strong>für</strong> FuE getätigt wird. Outputindikatoren messen den Erfolg der FuE-Anstrengungen<br />

bspw. anhand der Zahl der durchgeführten Produkt- <strong>und</strong> Verfahrensinnovationen, der Zahl der<br />

Patente oder der technologieintensiven Gründungen.<br />

Für den Innovationsprozess spielen unternehmenseigene FuE-Kapazitäten eine Schlüsselrolle.<br />

Diese liegen – gemessen an der FuE-Intensität (FuE-Personal bezogen auf alle Erwerbstätigen) –<br />

im Ziel-2-Gebiet insgesamt zwar über dem deutschen oder europäischen Durchschnitt, sind aber<br />

zum weit überwiegenden Teil auf nur einen Sektor konzentriert: r<strong>und</strong> drei Viertel der industriellen<br />

FuE-Kapazitäten der Region werden im KfZ-Bau mit seinen Zulieferern gebündelt. In den meisten<br />

anderen Sektoren fällt die industrielle FuE-Intensität mehr oder weniger deutlich hinter den Durchschnitt<br />

der übrigen B<strong>und</strong>esländer zurück.<br />

Die hohen FuE-Anstrengungen der Region schlagen sich bei den Outputindikatoren zur Messung<br />

des Innovationserfolgs nicht einheitlich nieder: Auf der einen Seite liegt der Beschäftigungsanteil<br />

von Betrieben, die in den Vorjahren Produkt- oder Verfahrensinnovationen eingeführt haben, um<br />

4% höher als der deutsche Durchschnitt. Auf der anderen Seite ist Zahl der Patente je erwerbsfähigen<br />

Einwohner um gut die Hälfte geringer als der westdeutsche Durchschnitt.<br />

Und auch die geringe Zahl von technologieorientierten Unternehmensgründungen, die zwar nur<br />

wenig zur allgemeinen Beschäftigungsdynamik beitragen, die jedoch auf Gr<strong>und</strong> ihrer förderlichen<br />

Rolle bei der Generierung, Adoption <strong>und</strong> Diffusion von neuen Technologien als wichtiger outputorientierter<br />

Indikator gelten, deutet auf eine geringe Dynamik im regionalen Innovationsgeschehen<br />

hin: Gründungen in forschungsintensiven Industriezweigen der Spitzentechnik (z.B. Pharma, DV-<br />

Geräte <strong>und</strong> -einrichtungen, Elektronik, Prozesssteuerungsanlagen) <strong>und</strong> der Höherwertigen Technik<br />

(z.B. Kraftfahrzeuge, Maschinenbau, Medizintechnik), die in ganz Deutschland ohnehin nur einen<br />

sehr geringen Anteil aller Unternehmensgründungen ausmachen, sind in der Ziel-2-Region noch<br />

seltener. Unternehmensgründungen in technologie- <strong>und</strong> wissensorientierten Dienstleistungszweigen<br />

(vor allem Information <strong>und</strong> Kommunikation, technische <strong>und</strong> wirtschaftliche Beratung <strong>und</strong> FuE-<br />

Dienstleistungen) sind ebenfalls nicht so häufig wie in den westdeutschen B<strong>und</strong>esländern. Positiv<br />

ist jedoch die überdurchschnittliche Entwicklung im Vergleich zur Vorperiode bei den technologieorientierten<br />

Unternehmensgründungen zu vermerken.<br />

Die hohe sektorale Konzentration der FuE-Kapazitäten spiegelt sich auch in ihrer regionalen Verteilung<br />

wider, die sich in einigen wenigen Regionen (Braunschweig-Wolfsburg, Hannover <strong>und</strong> –<br />

abgeschwächt –Hildesheim <strong>und</strong> Göttingen) ballen. Der Rest des Ziel-2-Gebiets <strong>und</strong> insbesondere<br />

der Nordwesten erweisen sich als ausgesprochen schwach hinsichtlich des Einsatzes industrieller<br />

FuE-Ressourcen.<br />

Hochschulen <strong>und</strong> außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die wirtschaftsrelevante FuE<br />

durchführen (Technologietransfer mittels Auftragsforschung, Gemeinschaftsforschung oder andere<br />

Kooperationsformen) <strong>und</strong> junge Wissenschaftler <strong>und</strong> Forscher ausbilden, deren Kenntnisse später<br />

in Industrie <strong>und</strong> Dienstleistungsunternehmen genutzt werden können (Technologietransfer über<br />

Köpfe), sind als eine wichtige Determinante der Innovationskapazitäten <strong>und</strong> des Ausbildungskapi-<br />

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