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Das Grabdenkmal des konigs Chephren

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V.<br />

Die Geschichte <strong>des</strong> Baues.<br />

a) Vor der Zerstörung. Die Geschichte unseres <strong>Grabdenkmal</strong>s läßt sich z. T. aus<br />

vielen kleinen Beobachtungen wieder aufbauen.<br />

Spuren älterer Bauten wurden auf unserem Grabungsgebiet nicht gefunden. Nur auf<br />

eine Scherbe von einer dünnwandigen Dioritschale mit dem Namen <strong>des</strong> Send (111. Dynastie)<br />

stießen wir. Sie mag wohl von einem Grabmal aus der Nähe' stammen und von der Priesterschaft<br />

<strong>des</strong> <strong>Chephren</strong> annektiert worden seina.<br />

Die ganze <strong>Grabdenkmal</strong>sanlage <strong>des</strong> <strong>Chephren</strong> scheint nach einem einheitlichen Plane<br />

ausgeführt zu sein. Nur bei der Terrasse vor dem Torbau und bei der Pyramide selber<br />

fanden sich Anzeichen einer Änderung im Bauprojekt (S. 31 und 37).<br />

Mehrere Jahrtausende hindurch mag wohl unser Tempel unversehrt gestanden haben.<br />

Der Totenkult scheint während <strong>des</strong> ganzen alten Reichs noch regelmäßig, wenn auch mit<br />

immer geringer werdendem Glanze, gepflegt worden ZLI sein. Dafür fanden sich mehrere<br />

Anzeichen:<br />

Die halbrunden Abdecksteine <strong>des</strong> Tempels (Abb. 40) sind auf ihren Außenseiten<br />

ziemlich stark verwittert, auf den Stoß- und Lagerfugen dagegen unverwittert. Sie müssen<br />

also Jahrhunderte lang in situ gelegen haben und den Einflüssen von Wind und Wetter ausgesetzt<br />

gewesen sein, ehe sie herabgestürzt wurden. Da nun diese Abdecksteine am meisten<br />

den Angriffen der Zerstörer ausgesetzt waren, so ist anzunehmen, daß auch nicht andere<br />

Teile <strong>des</strong> Tempels früher zerstört wurden.<br />

Südlich vom Tempel, dicht bei der Ziegelrampe, fand sich ein Denkstein aus der<br />

VI. Dynastie, worin der Vorsteher der Stadt bei der Pyramide <strong>des</strong> <strong>Chephren</strong> erwähnt wird3.<br />

Im Tempelhof liegt ein Kalksteinpfosten, der offenbar nicht zum ursprünglichen Tempel gehörte,<br />

sondern in die Zeit der VI. Dynastie zu setzen ist. Auf ihm steht eine senkrecht geschriebene<br />

Königstitulatur: in dieser Zeit muß also wohl die Priesterschaft noch Mittel für solche, wenn<br />

auch bescheidene, Bautätigkeit gehabt haben. Der Stein dürfte wohl ein Türpfosten eines<br />

I) Es könnte vielleicht die von Covington bei Gise entdeckte Ziegelmastaba sein, die ihrem Stil nach aus der<br />

111. Dynastie stammt; vgl. Annales du Service VI S. I93ff.<br />

2) Mehrere Steingefäße mit dem Namen <strong>des</strong> <strong>Chephren</strong>, die also offenbar aus unserem Tempel stammen, wurden<br />

von Reisner im Mykerinos-Tempel gefunden (s. Abschn. VI). 3) s. Abschn. VI.

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