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Das Grabdenkmal des konigs Chephren

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111. Der Befund der einzelnen Teile <strong>des</strong> Baues: A. Der Torbau.<br />

sind (Abb. 24). Die Konstruktion ist im Prinzip dieselbe wie bei allen Türen <strong>des</strong> alten<br />

Reiches' (Abb. IO). Nur in Einzelheiten unterscheidet sich hier das Zapfenloch. Es fehlt<br />

ihm der hochstehende Rand, der in den jüngeren Beispielen um das Loch herumläuft, damit<br />

verhindert werde, daß Sand hineinrutscht; denn dadurch entsteht starke Reibung und Ab-<br />

nützung. Auf dem Grunde <strong>des</strong> dreieckigen Loches war eine glattgeschliffene Lagerpfanne<br />

eingelassen, die aber jetzt fehlt (Abb. 24 bei d). Nach den später zu besprechenden<br />

analogen Türkonstruktionen müssen wir uns dieselbe aus quarzigem Amphibolitfels denken.<br />

Abb. 24. Zapfenloch <strong>des</strong> südlichen<br />

Haupteingangs <strong>des</strong> Torbaus.<br />

Im Anschlag bemerkt man eine flachrund ausgearbeitete Rinne f, die offenbar gemacht<br />

worden ist, weil der Rücken der Tür beim Öffnen und Schließen schleifte.<br />

Technisch interessant sind sodann die Riegellöcher, die zum Verschluß der einflügeligen<br />

Tür bestimmt waren. Die Rekonstruktion auf Blatt XI zeigt die beiden schweren metallenen,<br />

wahrscheinlich kupfernen Riegel, die in einem Abstande von 8 3 cm übereinander angeordnet<br />

und wohl durch ein Querstück verbunden waren. Es handelte sich darum, diese Riegel so<br />

in die Granitwand einzusetzen, daß sie, wenn die Tür gegen den Anschlag angelehnt war,<br />

vorgezogen werden konnten, wodurch die Tür verschlossen wurde, und daß sie aber trotz-<br />

dem nicht ganz herausgerissen werden konnten, sondern untrennbar mit der Wand ver-<br />

bunden blieben. Diese Aufgabe hat man nun in folgender Weise gelöst: Man richtete die<br />

Granitwand CO ein, daß entweder kurz oberhalb je<strong>des</strong> Riegelloches eine horizontale<br />

Lagerfuge zu liegen kam (beim nördlichen Haupteingang), oder dicht neben den Riegel-<br />

löchern eine senkrechte Stoßfuge (beim südlichen Haupteingang). Nun bohrte man von<br />

außen ein passen<strong>des</strong> Riegelloch von 61/2 cm Durchmesser und rd. 17 cm Tiefe in den<br />

Granit. Dann höhlte man, bevor der nächste Stein versetzt war, in der benachbarten Fuge<br />

eine längliche Grube aus, in die man den mit einem Anschlag versehenen Riegel hinein-<br />

legen konnte. Nun schob man den Riegel noch vorne durch das gebohrte Loch hindurch,<br />

Da der Riegel mit einem Anschlag versehen war, der stärker als das Bohrloch war, so war es<br />

I) Vergl. Borchardi, Re-Heiligtum S. 66, Abb. 52 und Ne-user-re S. 59, Rbb. 39.<br />

H ölsc her, Cliephren. 6<br />

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