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Das Grabdenkmal des konigs Chephren

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<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Königs <strong>Chephren</strong>.<br />

Die Schichthöhen der Bekleidung sind wechselnd. Unten waren sie durchschnittlich<br />

2 Ellen hoch, oben an der Spitze dagegen 53-54 cm, also I Elle hoch. Dazwischen<br />

kommen dann aber auch ganz niedrige, von nur reichlich 40 cm Höhe, vor, wie man auf<br />

Abb. 18' sieht.<br />

Die Quader der Bekleidung sind mit ganz engen Fugen versetzt, so sauber und fein,<br />

daß man kaum eine Federmesserltlinge hineinschieben könnte. Dicht unter der Spitze -<br />

und wahrscheinlich war es ebenso an den Pyramidenkanten - sind die Steine so bearbeitet,<br />

daß je<strong>des</strong>mal der obere in eine Ausarbeitung in dem unteren eingriff, s. Blatt VII'. Dadurch<br />

sollte verhindert werden, daß sich die Steine verschieben. Trotzdem sind aber jetzt die Steine<br />

der obersten Schichten heruntergestürzt oder gegeneinander verschoben. Wahrscheinlich<br />

haben besonders Blitzscliläge die Zerstörung hervorgerufen. Eingeborene erzählen, daß noch<br />

erst vor wenigen Jahren der Blitz eingeschlagen und Steine heruntergestürzt habe.<br />

Am Kernmauerwerk sieht man mancherwärts Nivellementslinien, Baumarken und ähnliche<br />

Zeichen. Jedoch sind zusammenhängende Schriftzeichen von uns nicht aufgefunden worden.<br />

Auf der Ostseite fanden wir die Achse der Pyramide auf der Oberseite eines Kalk-<br />

steinblocks der zweiten Schicht zweimal durch schwarze Linien angezeichnet, die 2 cm Ab-<br />

stand voneinander haben. Dabei zeigte sich allerdings, daß die Achse der Pyramide nicht<br />

genau mit der <strong>des</strong> Tempels zusammenfällt. Die Tempelachse liegt vielmehr 35 cm nörd-<br />

licher als die der Pyramide. Links darüber sieht man eine Nivellementsmarke mit der Bei-<br />

schrift ,,6 Ellen". <strong>Das</strong> bezieht sich augenscheinlich auf die Höhe über dem ehemaligen<br />

Pflaster, denn diese beträgt 3,14 m, also fast genau 6 Ellen. 27,s cm, also reichlich eine<br />

halbe Elle, tiefer sieht man einen anderen schwarzen Horizontalstrich. Den weiter südlich<br />

erkennbaren fünfzackigen Stern mit seiner Umrahmung erwähnten wir bereits (S. 60).<br />

<strong>Das</strong> Innere der Pyramide (vergl. Blatt VII). Der obere schräge Eingangsstollen<br />

ist um 12,45 m nach Osten gegen die Pyramidenaclise verschoben. An der heutigen<br />

Anfangsstelle liegt seine Sohle I 1,48 m über dem Pflaster. Im Querschnitt ist der Gang<br />

1,20 m = 2 Ellen + 2 Handbreiten hoch und I,O~ m = 2 Ellen breit. Sein Gefälle gibt Perring<br />

auf 250 55' an. Wahrscheinlich ist 26(' 35', d. h. eine Neigung von I : 2, gemeint gewesen.<br />

Der runde Türsturz, der sich am Ende <strong>des</strong> schrägen Laufes befindet, und die Fallsteinltonstruktion<br />

sind im Detail gegeben (Blatt VII, b). Bis hierher reicht die Granitbekleidung.<br />

Der nun folgende horizontale Gang ist 1,05 m = 2 Ellen breit und I,~I m = 3 Ellen<br />

+ 3 Handbreiten hoch.<br />

Die S argltammer liegt vollständig außerhalb der Mitte, ebenso wie die Sargliammer<br />

der großen Pyramide. Petrie gibt an, daß die Westseite der Kammer um I , I ni ~ östlich<br />

der Pyramidenmitte liege. Die Kammer ist 14,17 m lang und 4,97 m breit. Ihre Wände<br />

bestehen aus dem natürlichen Fels, die Decke dagegen ist in der Form eines Satteldachs<br />

durch schräg gegeneinander gelehnte Steinbalken gebildet. Diese Deckensteine haben eine<br />

Neigung von 340 IO', d. h. von 2 : 3. Die Höhe der Langwände bis zum Ansatz der Decke<br />

beträgt 5,24 m = IO Ellen. Auf der Nord- und Südwand münden in beträchtlicher Höhe<br />

schräg nach oben gerichtete Kanäle, die zur Ventilation dienten. Mehrere Meter darunter<br />

sieht man ebensolche Löcher vorgezeichnet, 24 x 30 cni groß. Dort beabsichtigte mail zu-<br />

erst diese Kanäle anzulegen, und zwar etwa in derselben Höhe, wie sie in der Sarg-kammer<br />

I) Vergl. Sahu-re I, S. 74.

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