Das Grabdenkmal des konigs Chephren
Das Grabdenkmal des konigs Chephren
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I 18<br />
<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Königs <strong>Chephren</strong>.<br />
In diesem Jahre wirkte ein zweiter Architekt mit, Herr Regierungsbaum'eister Otto<br />
Schultze, ohne <strong>des</strong>sen unermüdliche Hilfe die Bewältigung der zeichnerischen Aufnahmen, die<br />
an die Arbeitskraft und Freudigkeit der Mitarbeiter die höchsten Anforderungen stellten,<br />
schlechterdings unmöglich gewesen wäre.<br />
Die Arbeiten vor dem Torbau gestalteten sich von Tage zu Tage verwickelter und<br />
umfangreicher, codaß man sich dazu entschließen mußte, in diesem Jahre auf Hawara zu ver-<br />
zichten, und statt <strong>des</strong>sen alle Mittel und Kräfte auf Gice verwendete. Bei den enormen Sand-<br />
mengen, die zu bewältigen waren - es wurden rund 17500 cbm Sand durchschnittlich 8 m<br />
hoch getragen und dann mit Feldbahnen fortgeschafft -, mußte die Leuteanzahl so gesteigert<br />
werden, wie es noch bei keiner deutschen Grabung bisher der Fall war, nämlich auf max. 640.<br />
Der Verlauf der Kampagne 1910 war:<br />
I 0- I 5. Januar I g I 0: Vorbereitungen,<br />
16. 1, ,, Beginn der Grabung,<br />
26. 1, ,, südlicher Eingang <strong>des</strong> Torbauc geöffnet,<br />
3. März ,, nördlicher Eingang geöffnet.<br />
Durch besondere Umstände wurden wir gegen Schluß der Ausgrabung, als die eigent-<br />
liche Aufgabe in Gise nahezu erledigt war, bewogen, noch zwei kleinere Arbeiten in Angriff<br />
zu nehmen. Es wurde die durch Zufall entdeckte, hinter der Cheopspyramide gelegene<br />
Mastaba <strong>des</strong> Secchem-nofer (V. Dynastie) ausgegraben und dann ein fruhdynastischer Fried-<br />
hof bei Abusir aufgefunden und teilweise untersucht, Arbeiten, über die an anderer Stelle<br />
berichtet werden soll. Die Mitwirkung der Herren Prof. Dr. Steindorff, der am 6. März in<br />
der Grabung eintraf, und Dr. Abel ermöglichte, die verschiedenen Unternehmungen gleich-<br />
zeitig zu Ende zu führen.<br />
Nachdem die Ausgrabung beendet war, verließ der Verfasser am 19. März Gise,<br />
Herr Prof. Dr. Steindorff und Herr Regierungsbaumeister Schultze übernahmen das<br />
Verpacken der Fundstücke, den Abschluß der Aufnahmezeichnungen und den Abbruch und<br />
die Verpackung der Mastaba. Nachdem alles glücklich beendet war, konnten auch sie am<br />
I 0. April das Grabungsgebiet endgültig verlassen.<br />
Mögen alle Teilnehmer die anstrengende, aber auch lehrreiche Ausgrabung <strong>des</strong> Grab-<br />
denkmals <strong>des</strong> <strong>Chephren</strong> in bestem Andenken behalten.