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Das Grabdenkmal des konigs Chephren

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111. Der Befund der einzelnen Teile <strong>des</strong> Baues: A. Der Torbau.<br />

mutlich weil dauernd Sand im Zapfenloch lag; andere sind ohne irgendwelche Spuren von<br />

Abnützunng erhalten.<br />

Die oberen Zap fenlager sind leider nirgendwo unversehrt erhalten ; das eigentliche<br />

Lager für den Drehzapfen fehlt überall. Es bestand aus einem vertikal durchbohrten Stein<br />

von demselben Amphibolit, der in den Türsturz eingelassen war'. Man beachte in Abb. 29 und 30<br />

die sinnreiche Art, wie dieser Stein in eine<br />

schwalbenschwanzförmige Nut eingescho-<br />

ben und dadurch gegen Herausfallen ge-<br />

sichert war, Die Steine sind eingesetzt,<br />

ähnlich wie wir es bei den unteren Lager-<br />

steinen beobachteten, bevor der Türsturz<br />

verlegt war.<br />

Die Durchbohrung <strong>des</strong> Lagersteins<br />

setzt sich noch ein Stück weit in den<br />

granitenen Türsturz hinein fort, damit der<br />

Zapfen mehr Spielraum habe. In den<br />

beiden abgebildeten Beispielen ist oben<br />

eine mit dem gewöhnlichen Steinbohrer,<br />

unten eine mit dem Zylinderbohrer her-<br />

gestellte Bohrung dargestellt. Näheres<br />

in Abschnitt IV.<br />

Offenbar sind die hölzernen Tür-<br />

flügel eingebracht worden, bevor an ihnen<br />

die kupfernen Zapfenbeschläge befestigt<br />

waren, denn sonst hätte man die Türen,<br />

ebenso leicht wie man sie eingesetzt hatte,<br />

auch wieder ausheben können.<br />

In den Magazinen ist der alaba-<br />

3<br />

I<br />

3<br />

a: Schnitt AA.<br />

P<br />

I<br />

"H<br />

I<br />

I<br />

d<br />

b : Schnitt I1i3<br />

9 'c<br />

c: Schnitt DD. U : Schnitt CC.<br />

c<br />

45<br />

Abb. 29 und 30. Senkrechte Schnitte durch die oberen Zapfen-<br />

löcher von Türen im Torbau: a und b vom Eingang zum Pförtner-<br />

Zimmer, c und d vom Eingang zu den Magazinen.<br />

sterne Fußboden bis auf wenige Platten herausgerissen. Der Felsenuntergrund liegt zutage.<br />

Die Wände bestehen in ihrem unteren Teile aus Granit, darüber aus Alabaster. Die Zwischen-<br />

decken sind aus Granitplatten von auffallend ungleicher Stärke hergestellt. Diejenige der<br />

siidlichsten Kammer besteht aus einem Monolith, der min<strong>des</strong>tens 4,2 m lang, min<strong>des</strong>tens 2,o m<br />

breit und 0,75 m stark ist.<br />

Dicht hinter der Eingangstür findet sich in der südlichen Wand ein Loch, durch<br />

das man in einen im Innern <strong>des</strong> Kernmauerwerks befindlichen Raum wie in eine Höhle<br />

einsteigen kann. Nach der anderen Seite zu hatte der Raum einen Ausgang ins Freie,<br />

der aber mit Steinen zugesetzt worden und von außen unter Sand verborgen ist. In<br />

diesem Loch sollen armselige Mumien gefunden sein2. Es ist offenbar von außen aus<br />

hineingebrochen worden, sei es von Schatzgräbern, oder von Leuten, die Leichen hier unter.<br />

bringen wollten. Wir haben das Loch genau untersucht und festgestellt, daß es nur von<br />

I) Petrie hat noch einen oberen Lagerstein in situ gesehen.; a. a. 0. S. 175. Wir haben nur zahlreiche Fragmente<br />

von solchen gefunden (Blatt XIV). In den Privatgräbern <strong>des</strong> a. R. sind solche Lager meist aus hartem Holze hergestellt,<br />

vergl. v. ßissing, Mastaba <strong>des</strong> Gemnikai S. I und L. D. Textband I, s. 181.<br />

2) Vergl. Petrie a. a. 0. S. 130.

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