Das Grabdenkmal des konigs Chephren
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<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Königs <strong>Chephren</strong>.<br />
dort deutlich zu sehen (Blatt XVII). Nur auf der<br />
Rückseite, wo das Traufpflaster ehemals gelegen<br />
hat, sind sie nicht erhalten.<br />
Natürlich hat man nicht pedantisch überall<br />
und in jedem Falle Zangen angewendet. Oft kam<br />
man z. B. mit einfachen Strickschleifen*, die um<br />
Bossen lierumgelegt wurden, aus. Die Hauptsache<br />
ist und bleibt aber, daß man schon in der<br />
IV. Dynastie ein ausgebildetes System von<br />
Hebezeugen hatte. Man wird also aufhören<br />
Abb. 67. Löcher in einem Granitquader, wo die Ver- müssen, sich den Baubetrieb der alten Ägypter<br />
satzzangen angriffen.<br />
gar zu primitiv vorzustellen.<br />
4. Holzgerüste. Löcher g%nz anderer Art, als die besprochenen Versatzlöcher,<br />
findet man im Unterpflaster <strong>des</strong> Hofes (Blatt XVIII), ltreisförmige Löcher von etwa 25 cm<br />
Diircliincccer und diirchsclinittlich<br />
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25 ciii 1 icfe. Sie bilden ganz<br />
gleiche Griippen von je I 2 bez.<br />
J j Stiick, die sich je zwischen<br />
2 Statucnlöciiern finden (ALL. 68).<br />
Sie waren ebenfalls ehemals mit<br />
Gil)sniörtd und Steinen aiis-<br />
gdlick t.<br />
Abb. 68. Löcher im Unterpflaster, in denen Gerüstbäume eingesetzt waren. Aus ihrer Anordnung geht<br />
hervor, daß dies die Standlöcher<br />
für starke Gerüstbäume waren, die ein festes, wahrscheinlich abgebundenes System zusammen<br />
bildeten. Dies Gerüst<br />
hat zum Emporziehen2 der Sta-<br />
0 tuen 'gedient.<br />
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Den technischen Vor-<br />
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Abb. 69. Gruppierung der Gerüstbäume im Statuenhof schematisch gezeichnet.<br />
gang <strong>des</strong> Aufrichtens und Aufkippens<br />
der Statuen müssen<br />
wir uns ebenso vorstellen, wie<br />
bei den Pfeilern. Im Weiteren<br />
soll es Abb. 70 veranschaulichen3<br />
.<br />
Es ist hier das erstemal,<br />
daß sich in Agypten die Spuren hölzerner Baugerüste am Bau selber nachweisen lassen 4 .<br />
Ich glaube nicht, daß man Palmholz, welches wegen seiner Langfaserigkeit für Bauzwecke<br />
I) S. Borchardt, Ne-user-re S. 151.<br />
2) Daß man Obelisken mit Tauen emporzog, zeigt ein Relief in Edfu, L. D. IV 48a.<br />
3) Die Rolle ist meines Wissens im alten Reich noch nicht nachgewiesen. Doch zweifle ich nicht daran, daß sie<br />
bekannt war.<br />
4) Leichte Rüstungen aus Holz sind ini Grabe <strong>des</strong> Rechmire' in Theben abgebildet (Newberry, Life of Rekh-ma-ra<br />
Taf. XX). Dort stehen Handwerker darauf, um eine große Statue zu bearbeiten.