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Das Grabdenkmal des konigs Chephren

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I, Einleitung. I1<br />

endgültig die Verbindung zwischen 'Torbau und 'Tempel, auf die schon vor ihm Piazzi<br />

Smyth hingewiesen hatte, nach. Auch gibt er eine gute Beschreibung und einen ziemlich<br />

richtigen Grundriß vom Torbau. Sorgfältige Studien widmete er den Umfassungsmauern der<br />

Pyramide und den Arbeiterkasernen. Seine Angaben sind dort so eingehend, daß wir uns<br />

auf eine oberflächliche Nachprüfing beschränken konnten.<br />

Weitere Arbeiten über unser Grabungsgebiet sind nicht bekannt geworden. Erwähnt<br />

sei nur noch, daß Borchardt vor einigen Jahren einige Körbe voll Statuensplitter von der<br />

Oberfläche hat sammeln lassen, die jetzt im Berliner Museum aufbewahrt werden.<br />

Auf den I 905 bei Gelegenheit der Leipziger Mastaba-Grabungen unternommenen, aber<br />

wegen mangelnder Mittel nicht durchgeführten Versuch, den südlichen Eingang <strong>des</strong> Torbaus<br />

freizulegen, ist bereits hingewiesen worden.<br />

Befund vor der Grabung. Es sei nunmehr kurz zusammengefaßt, in welclieni<br />

Zustande sich das <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Cheuhren bei Beginn<br />

"<br />

unserer Arbeiten befand.<br />

Vom Torbau war nur das Innere ausgegraben, die<br />

beiden Eingangsräume waren nur zum Teil frei. Lelimmauern<br />

und moderne Bruchsteinmauern, mit denen man den Sand-<br />

druck von außen abfangen wollte, sperrten die Ausgänge.<br />

Im Pfeilersaal hatte sich der Flugsand schon wieder<br />

stellenweise bis zu einer Höhe von einem Meter angesani-<br />

melt, so daß hier zuerst gründlich gesäubert werden mußte.<br />

Ob das jemals vorher richtig geschehen ist, muß bezweifelt<br />

werden; jedenfalls hatte man die Löcher in1 Pflaster, wo<br />

die Statuen gestanden hatten, noch nie beachtet.<br />

Von den Außenseiten <strong>des</strong> Torbaus war nichts bloß-<br />

gelegt. <strong>Das</strong> untere Ende <strong>des</strong> Aufgangs, wo die Kalkstein-<br />

wände fast vollständig erhalten sind, muß wohl frei gewesen<br />

sein, ohne da6 jedoch die Bedeutung dieses Kauteils jemals<br />

richtig gewürdigt worden wäre'.<br />

<strong>Das</strong> obere Ende <strong>des</strong> Aufgangs, <strong>des</strong>sen Fundament-<br />

Abb. 3. Ein Block <strong>des</strong> Kernmauerwerks<br />

<strong>des</strong> 'Totentempels mit starken Erosionen.<br />

lage Petrie bereits einmal freigelegt hatte, war wieder unter neuem Flugsande verborgen.<br />

Vom Totentempel ragten die Kernmauermassive <strong>des</strong> vorderen Teiles gewaltig aus<br />

dem Schutt hervor. Sie waren von jeher allen Resuchern aufgefallen. Auch hier waren noch<br />

die Spuren der Petrieschen Grabung zu erkennen. Seit ihm wird wohl ein Stück der Granit-<br />

bekleidung der Ostfront zutage gelegen haben.<br />

Die stärker zerstörten Teile <strong>des</strong> Tempels, also der Hof und die westlich sich an-<br />

schließenden Bauteile, waren dagegen ganz unbekannt. Sie lagen unter einer Schuttschicht<br />

von etwa 1,40 m Höhe. Sand hatte sich wegen der vorgelagerten Pyramide und infolge<br />

der hohen, den Winden ausgesetzten Lage nicht viel angesammelt. Wohl hatte auch hier<br />

Petrie, vielleicht auch berufene oder unberufene Antikenräuber kurz geschürft, aber ohne die<br />

geringsten wissenschaftlichen Resultate.<br />

I) Daß gedeckte Aufgänge vom Tale aus zu dem 'Totentempel führen, ist erst in Abusir festgestellt worden; vgl.<br />

Borchardt, Ne-user-re, S. I 3.<br />

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