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Das Grabdenkmal des konigs Chephren

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<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Königs <strong>Chephren</strong>.<br />

Über die von ihm nicht freigelegten Außenseiten sagt er dann:<br />

,,Vu de dehors, le temple devait se presenter sous l'aspect d'une sorte d'knorme cube<br />

de maqonnerie, construit avec <strong>des</strong> blocs gigantesques de calcaire grisitre. Les trois stkles<br />

de Thutmks IV et de Iiamses I1 representent le sphinx pose sur un cube semblable, qui ne<br />

peut &re que le temple que noiis decrivonc. Ce cube &ant orne sur les trois &es <strong>des</strong><br />

longues rainiires prismatiques en usage SOUS 1'Ancient Empire, il n'est pas deraisonable de<br />

supposer que ce temple hi-meme avait requ exterieurement cette decoration, et que, vu de<br />

loin, il devait rappeler en proportions gigantesques, ces faqa<strong>des</strong> d'un style si original dont le<br />

sarcophage de Khoufou-Ankh, au Mtisee de Boulaq, offre un modele parfait." . . .<br />

Diese Vermutung diente zur Veranlassung, daß vielerwärts fest geglaubt wurde, daß<br />

die Fronten wie oben beschrieben ornamentiert gewesen seien.<br />

Über den Zugang <strong>des</strong> Bauwerks bemerkt er: daß nur eine einzige kleine Tür in einer<br />

Ecke zu sehen sei. Auf diese Aussage geht die bisher vielfach verbreitete Annahme zurück,<br />

daß der Torbau nur ein unsymmetrisch zur Achse gelegenes Portal gehabt habe'.<br />

Gefiinden wurden bei diesen Arbeiten nach Mariettes Angabe:<br />

I.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

die Statue eines Affen, an <strong>des</strong>sen Basis sich der Rest einer Inschrift befinden soll;<br />

kleine Kalksteinstelen mit Anbetung <strong>des</strong> Sphinx als Harmachis;<br />

die berühmte <strong>Chephren</strong>ctatue ini „Brunnen", kopfüber hineingestürzt;<br />

eine andere Clieplirenstatue, versehrt, aber mit heilem Kopf; Serpentin 3 ;<br />

Fragmente von 8 anderen Statuen, 5 davon mit <strong>Chephren</strong>inschrift, und<br />

Kinn und Mund einer feinen Alabasterstatue, kolossal; Mund 15 cm lang.<br />

Spezielle Angaben über den Zustand <strong>des</strong> Inneren <strong>des</strong> Torbaus bei der Freilegung,<br />

aus denen auf seine spätere Benutzung und Geschichte geschlossen werden könnte, fehlen<br />

leider vollständig. Ebenso unklar sind die Fundumstände der angeführten Statuen und Stelen.<br />

Mariette sagt nur von der einen besterhaltenen <strong>Chephren</strong>statue, daß sie im ,,Brunnen" gefunden<br />

sei. Jetzt hört man aber allgemein die Erzählung, daß alle König~statuen~ darin gelegen<br />

hätten, was kaum möglich ist, da CO viel Statuen in dem Loch kaum Platz haben5 .<br />

Vor allem fehlen uns aber Nachrichten, wo die aus späterer Zeit stammenden Stücke, der<br />

Affe und die Stelen, gefunden sind Leider scheint man aber auch sonst bei der Freilegung<br />

<strong>des</strong> Bauwerks nicht mit der notwendigen Sorgfalt vorgegangen zu sein. Es ist auch fest-<br />

zustellen6, daß die jetzt fehlenden Granitarchitrave z. T. damals heruntergestürzt im Inneren<br />

lagen, auf Mariette's Anordnung (1869), da er sie nicht wieder an ihre Stelle legen konnte,<br />

durch Soldaten mit Pulver gesprengt und sodann beseitigt worden sind. Man kann heutzutage<br />

noch manche Granitstücke mit den modernen Sprenglöchern in der Nähe finden.<br />

<strong>Das</strong> nächste wissenschaftliche Material über unser Grabungsgebiet gibt Flinders Petrie,<br />

der I 88 1-1 882 die Pyramiden neu vermaß. Seine scharfe Beobachtungsgabe und die Sorg-<br />

falt seiner Messungen haben seine Veröffentlichung für uns überaus wertvoll gemacht. Im<br />

oberen Tempel hat er zwar nur geschürft, wobei Bruchstücke von Statuen und dergleichen<br />

gesammelt wurden. Dann legte er aber das obere Ende <strong>des</strong> Aufwegs frei und wies damit<br />

._<br />

.I__<br />

I) Vgl. Mariette, Questions etc. in den Comptes renduc, 1877, S. 427-473.<br />

2) z. B. noch Borchardt in Zeitschrift i. Gesch. d. Architektur, 111. Jahrgang, Heft 4, S. 68.<br />

3) In Wahrheit ist es grünlicher metamorphischer Schiefer.<br />

4) 2. B. Bibliotheque Cgyptologique XVIII (Oeuvres de Aug. Mariette) CVIII, und Bädeker, Ägypten 1906. S. 126.<br />

5) Die Provenienz scheint richtig angegeben zu haben nur Petrie, History of Egypt I, 51.<br />

6) Petrie, Pyramids and temples of Gizeh, S. 130. 7) Pyramids and temples of Gizeli.<br />

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