Das Grabdenkmal des konigs Chephren
Das Grabdenkmal des konigs Chephren
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111. Der Befund der einzclnen Teile <strong>des</strong> Baues: A. Der Torbau.<br />
Von den anderen Monumenten, die auf der Terrasse paarweise, symmetrisch zu<br />
den Portalen, gestanden haben, kann man die Grundrißform deutlich erkennen, und rings<br />
um dieselbe herum die Löcher, welche zum Versetzen der Blöcke gedient haben (siehe Ab-<br />
schnitt IV). Es waren demnach Monolithe von rund 8 m Länge und über 2 m Breite;<br />
die dem Eingang zugewendete Schmalseite ist rechtwinklig, die andere halbrund gebildet.<br />
Wie Borchardt zuerst bemerkte, ist diese Grundrißform in der ägyptischen Formensprache<br />
der Sockelplatte liegender Sphinxe eigen, deren Schwanzende über dem Halbrund und deren<br />
Vorderpranken auf dem rechtwinklig begrenzten Ende liegen. Diese Erklärung stimmt so<br />
gut mit dem, was wir sonst über den architektonischen Stil der Cheplirenzeit erfahren', daß<br />
wir die Deutung als gesichert hinnehmen dürfen: Vor der Front <strong>des</strong> Torbaus lagen<br />
vier Sphinxe mit dem Gesicht den Portalen zugewandt.<br />
Neben der Südostecke <strong>des</strong> Torbaus ist ein Stück Kalltsteinoberpflaster erhalten.<br />
Darauf erkennt man die Standspuren eines etwa 2,20 m breiten nach Süden sich er-<br />
Abb. 23. I(alksteinobcrpf1aster auf dem südliclicn Tcil dcr 'rcrrassc vor clcin Torbau, B!ick nach Nordosten.<br />
streckenden Mauerkörperc , der wahrscheinlich aus 1,ehriiziegeln bestand. In ihm lag ein<br />
I ,80 m breites zweiflügeliges Tor, <strong>des</strong>sen Außenseite nach Westen zu gewandt ist. Nach<br />
Osten zu liegen 2 runde Säulenbasen davor, und zwar nicht genau symmetrisch zur Tür,<br />
sondern etwas nach Süden verschoben, weil der südlichste Sphinx die freie Entwicklung<br />
<strong>des</strong> Eingangs störte. Auffallend ist , daß die hochstehenden Basen aus den mächtigen<br />
Pflasterplatten herausgearbeitet worden sind. Iin Gegensatz zu solcher Materialverschwendung<br />
pflegte man sonst die als Säulenbasen dienenden Steine einzeln in das dünne Pflaster<br />
einzusetzen. Bedeutung und Datierung dieses Torwegs schweben im Dunkeln. Sicher<br />
ist nur, daß er der Periode <strong>des</strong> alten Reiches angehört, vielleicht aber erst der V. oder<br />
VI. Dynastie.<br />
Weiter nach Osten zu steht auf der hier abschüssigen Terrasse ein großes run<strong>des</strong><br />
Kalksteinbecken , <strong>des</strong>sen Boden aus dem felsigen Unterpflaster ausgearbeitet ist, während<br />
I) Fragmente von Sphinxen aus der IV. Dynastie sind iin Totentempel gefunden, s. Abschnitt VI; ebenso ein Sphinx<br />
in Abu Ro$sch.<br />
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