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Das Grabdenkmal des konigs Chephren

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<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Königs <strong>Chephren</strong>.<br />

und dem Pflaster <strong>des</strong> Pfeilersaals im Torbau wurde gemessen als 49,605 m. Die Richtung<br />

<strong>des</strong> Aufgangs beträgt IOGO 20' östlich vom magnetischen Nord am I. März 1910.<br />

Von dem Mauerwerk <strong>des</strong> gedeckten Aufgangs steht nur dicht am Torbau ein<br />

größeres Stück, sonst ist es überall meist bis auf das Unterpflaster, welches teilweise aus<br />

dem gewachsenen Fels, teilweise aus Fundamentblöcken von gelbem oder weißem Kalkstein<br />

besteht, fortgeschleppt.<br />

Im Zuge <strong>des</strong> ehemaligen Aufwegs und dicht daneben sind nach seiner Zerstörung<br />

in persischer Zeit Schachtgräber angelegt worden, die zum Teil durch das Fundament <strong>des</strong>-<br />

selben hindurcligetrieben sind.<br />

Die Wände <strong>des</strong> Aufgangs sind an ihrem Fuß 3,13 m = rund G Ellen stark.<br />

sind außen geböscht und innen senkrecht ; das beweist nach ägyptischem Stilgesetz, daß der<br />

Aufgang überdeckt war. Die Böschung der Außenseiten wurde gemessen als 6 cm auf I m.<br />

Wahrscheinlich soll sie 2 Finger Rücksprung auf I Elle Höhe betragen, das ist 7 cm auf<br />

I m. Die Mauer besteht aus Schichten von weißem Mokattamstein von durchschnittlich<br />

35 cm Höhe. Die Schichten liegen nicht horizontal, sondern ansteigend, aber nicht im selben<br />

Winkel wie die Neigung <strong>des</strong> Aufgangs. Die Innenseiten <strong>des</strong> Ganges sind unten mit hoch-<br />

kantig stehenden Sockelplatten vom selben Material etwa 3 Ellen hoch verkleidet. Damit<br />

sie nicht herausfallen können, sind sie durch die darüber und darunter liegende Binderschicht<br />

verklammert (Blatt X). Die Wände sind ohne allen Schmuck geblieben - wenn man nicht<br />

die Abgrenzung eines Sockels als ersten Versuch, die Wandfläche zu gliedern, als Dekoration<br />

ansehen will. Farbspuren konnten wir nicht finden.<br />

Außen ist, ähnlich wie beim Ne-user-re- und Sahu-re-Tempel, der gedeckte Gang von<br />

dem Damm, auf welchem er errichtet ist, auch ästhetisch durch einen Sockelabsatz getrennt.<br />

Unten am Torbau, wo wir nachgruben, ist dieser Sockel stark beschädigt. Dagegen am<br />

oberen Ende, wo der Aufgang gegen die Wand <strong>des</strong> Tempels anstößt, ist auf dem dort<br />

erhaltenen Granitsockel das Querprofil <strong>des</strong> Sockelabsatzes deutlich erkennbar.<br />

Höhe und Abdeckung <strong>des</strong> Aufgangs mußten wir nach Ermessen rekonstruieren. Als<br />

Abcchluß wurde das übliche halbrunde Profil gewählt. Derartig profilierte Steine liegen am<br />

oberen Ende <strong>des</strong> Aufganges in großer Zahl. Sie können zum Teil freilich ebensogut vom<br />

Tempel wie vom Aufgang stammen.<br />

<strong>Das</strong> Oberpflaster <strong>des</strong> Ganges ist unten, dicht am Torbau, gut erhalten. Ebenso die<br />

Granitrinne, die dort durch die Südmauer hindurch geführt ist und dazu bestimmt war,<br />

Wasserbächlein, welche den Gang hinabliefen , aufzufangen und nach außen abzuleiten. Aus<br />

dem Vorhandensein dieser Rinne muß man folgern, daß der Gang Oberlichtfenster' hatte.<br />

Denn woher sollte sonst Regenwasser in den Gang kommen?<br />

C. Der Totentempel,<br />

Außenseiten.<br />

Die Achse <strong>des</strong> Tempels zeigt eine Richtung von 92 0 5' östlich vom magnetischen<br />

Nord am I. März 1910. Sie ist demnach der <strong>des</strong> Torbauc nicht genau parallel. Der<br />

Tempel ist auf einem natürlichen Felsenrücken errichtet, der sich als ein Ausläufer <strong>des</strong><br />

I) Vergl. Ne-user-re hi. 13.<br />

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