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Das Grabdenkmal des konigs Chephren

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72<br />

<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Königs Cliephren.<br />

Füllmaterial etwas größere Widerstandsfähigkeit zu geben, teilte man den Innenraum durch<br />

Quermauern in einzelne Abteilungen, in Kästen, die dann einzeln vollgefüllt wurden.<br />

5 - yy6#<br />

i<br />

Abb. 59. Gerüstrampe aus Lehmziegeln; oben Querschnitt, darunter<br />

Grundriß, unten Längsschnitt.<br />

in den Stoßfugen. Es sind<br />

_-<br />

Nach demselben Prinzip wurden<br />

auch Terrassenbauten und ähnliche An-<br />

lagen, bei denen größere Auffüllungen<br />

erforderlich waren, ausgeführt i.<br />

Als wir unsere Rampe fanden,<br />

war sie z. T. noch gefüllt mit dem<br />

alten Füllmaterial. Erst wir haben es<br />

herausgeräumt, um es zu durchsuchen.<br />

Heutzutage steht also nur noch das<br />

Ziegelgerippe der Rampe.<br />

Die Außenmauern der Rampe<br />

sind geböscht im Verhältnis 2: 7, und<br />

ihre Schichten steigen von Süd nach<br />

Nord auf I m um 8 cm, also 12,5: I<br />

oder 4035'. <strong>Das</strong> wird wohl auch un-<br />

gefähr das Steigungsverhältnis der<br />

Rampe selber gewesen sein2.<br />

Alle weiteren Details sind aus<br />

Abb. 59 zu ersehen.<br />

Außen in den Ansichtsflächen<br />

wechseln Läufer und Binder; innen<br />

liegen nur Binder. Die Schichten der<br />

nicht einbindenden Quermauern sind<br />

horizontal. Nilschlammmörtel findet<br />

sich nur in den Lagerfugen und nicht<br />

I) S. Borchardt, Ne-user-re S. 50, wo auch auf die ähnlichen Terrassenbauten beim Re-Heiligtum von Abu Gurab<br />

und unter dem Palast von Illahun hingewiesen wird. Vergl. auch die von uns gefundenen Terrassenbauten aus dem neuen<br />

Reich unter dem Privathaus vor der Front <strong>des</strong> Torbaus S. 86 (Abb. 75).<br />

2) Eine ähnliche Rampe, jedoch von übertriebenen Abmessungen, wird als Examensaufgabe in dem Papyrus Ana-<br />

Stasi I (s. Egyptian Hieratic Texts von Alan H. Gardiner, Band I, S. 16f. und 31 ff.) dem Schreiber Amenemope vorgelegt,<br />

der berechnen soll, wieviel Ziegelsteine der Bau der Rampe erfordere. Darnach ist die Rampe 730 Ellen lang, hat eine Breite<br />

ANSiCHT<br />

GRU N DR iSS<br />

Abb. 60. Gerüstrampe aus Ziegeln, im Papyrus Anastasi I beschrieben.<br />

SCHNiT7<br />

von 55 Ellen, enthält 120 Kästen (?), von je 30x7 Ellen; ihre höchste Höhe beträgt 60 Ellen, in der Mitte (d. h. der Abstand<br />

zwischen den beiden Mauern) 30 Ellen, seine Böschung (? oder Verjüngung auf beiden Seiten zusammen ?) 15 Ellen,<br />

seine Mauerkrone (? ?) 5 Ellen. - Manche von den hier vorkommenden ägyptischen Fachausdrücken sind nicht eindeutig<br />

erklärt. Nachdem Borchardt noch einen Verbesserungsvorschlag zu der von Gardiner (a. a. 0.) gemachten Skizze mir mit-

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