Das Grabdenkmal des konigs Chephren
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<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Königs Cliephren.<br />
Füllmaterial etwas größere Widerstandsfähigkeit zu geben, teilte man den Innenraum durch<br />
Quermauern in einzelne Abteilungen, in Kästen, die dann einzeln vollgefüllt wurden.<br />
5 - yy6#<br />
i<br />
Abb. 59. Gerüstrampe aus Lehmziegeln; oben Querschnitt, darunter<br />
Grundriß, unten Längsschnitt.<br />
in den Stoßfugen. Es sind<br />
_-<br />
Nach demselben Prinzip wurden<br />
auch Terrassenbauten und ähnliche An-<br />
lagen, bei denen größere Auffüllungen<br />
erforderlich waren, ausgeführt i.<br />
Als wir unsere Rampe fanden,<br />
war sie z. T. noch gefüllt mit dem<br />
alten Füllmaterial. Erst wir haben es<br />
herausgeräumt, um es zu durchsuchen.<br />
Heutzutage steht also nur noch das<br />
Ziegelgerippe der Rampe.<br />
Die Außenmauern der Rampe<br />
sind geböscht im Verhältnis 2: 7, und<br />
ihre Schichten steigen von Süd nach<br />
Nord auf I m um 8 cm, also 12,5: I<br />
oder 4035'. <strong>Das</strong> wird wohl auch un-<br />
gefähr das Steigungsverhältnis der<br />
Rampe selber gewesen sein2.<br />
Alle weiteren Details sind aus<br />
Abb. 59 zu ersehen.<br />
Außen in den Ansichtsflächen<br />
wechseln Läufer und Binder; innen<br />
liegen nur Binder. Die Schichten der<br />
nicht einbindenden Quermauern sind<br />
horizontal. Nilschlammmörtel findet<br />
sich nur in den Lagerfugen und nicht<br />
I) S. Borchardt, Ne-user-re S. 50, wo auch auf die ähnlichen Terrassenbauten beim Re-Heiligtum von Abu Gurab<br />
und unter dem Palast von Illahun hingewiesen wird. Vergl. auch die von uns gefundenen Terrassenbauten aus dem neuen<br />
Reich unter dem Privathaus vor der Front <strong>des</strong> Torbaus S. 86 (Abb. 75).<br />
2) Eine ähnliche Rampe, jedoch von übertriebenen Abmessungen, wird als Examensaufgabe in dem Papyrus Ana-<br />
Stasi I (s. Egyptian Hieratic Texts von Alan H. Gardiner, Band I, S. 16f. und 31 ff.) dem Schreiber Amenemope vorgelegt,<br />
der berechnen soll, wieviel Ziegelsteine der Bau der Rampe erfordere. Darnach ist die Rampe 730 Ellen lang, hat eine Breite<br />
ANSiCHT<br />
GRU N DR iSS<br />
Abb. 60. Gerüstrampe aus Ziegeln, im Papyrus Anastasi I beschrieben.<br />
SCHNiT7<br />
von 55 Ellen, enthält 120 Kästen (?), von je 30x7 Ellen; ihre höchste Höhe beträgt 60 Ellen, in der Mitte (d. h. der Abstand<br />
zwischen den beiden Mauern) 30 Ellen, seine Böschung (? oder Verjüngung auf beiden Seiten zusammen ?) 15 Ellen,<br />
seine Mauerkrone (? ?) 5 Ellen. - Manche von den hier vorkommenden ägyptischen Fachausdrücken sind nicht eindeutig<br />
erklärt. Nachdem Borchardt noch einen Verbesserungsvorschlag zu der von Gardiner (a. a. 0.) gemachten Skizze mir mit-