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Das Grabdenkmal des konigs Chephren

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74<br />

<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Königs <strong>Chephren</strong>.<br />

3. <strong>Das</strong> Versetzen von Werksteinen mit Hilfe von Zangen. <strong>Das</strong> Unterpflaster<br />

<strong>des</strong> Tempels ist, wie ein Blick auf den Grundriß (Blatt XVIII) lehrt, übersäet mit Löchern,<br />

die sich besonders zahlreich längs der Kanten der ehemaligen Granitbekleidung, und zwar<br />

sowohl an den Vorderkanten wie an den Hinterkanten finden.<br />

Die Mehrzahl dieser Löcher war, als wir sie fanden, sorgfaltig<br />

mit Steinstüclten in Gipsmörtel ausgeflickt (Abb. 6 2).<br />

<strong>Das</strong> beweist, daß die Löcher nicht von der Zerstörung, sondern<br />

vom Bau <strong>des</strong> Tempels herrühren.<br />

Versetzen der Quader gedient haben.<br />

Sie müssen also zum<br />

P : : : so ; ' :<br />

, , -7.oc.m<br />

Zuerst nahmen wir an, daß dies die Stellen seien, wo<br />

man mit Hebebäumen oder Brechstangen unter die Quader<br />

Abb. 62. Senkrechter Schnitt durch ein untergefaßt habe, um sie zurechtzurücken. Ein genaueres<br />

-<br />

Versatzloch im Unterpflaster unter der Studium zeigte aber, daß Fälle vorkommen, wo infolge <strong>des</strong><br />

Kante eines Granitquaders.<br />

beschränkten Platzes der Gebrauch einer längeren Stange<br />

ausgeschlossen war. So z. B. der in Abb. 63 (e, 9) skizzierte Fall, wo zwischen dem Granitquader<br />

und dem zweifellos früher versetzten, aus gewaltigen<br />

Kalltsteinquadern bestehenden Kernmauerwerk<br />

nur 80 cm Zwischenraum bleiben. In solchen Fallen<br />

müssen also die Versatzlöcher dazu gedient haben, daß<br />

Zangen unter die Kanten der Steine untergreifen konnten.<br />

Die alten Ägypter haben also die schweren<br />

Granitblöcke mit Hilfe von Zangen versetzt, und,<br />

das ist ein weiterer Schluß, müssen sich dazu einfacher<br />

Krahnkonstruktionen bedient haben. Nur<br />

Abb. 63. Granitquader mit seinen Versatz-<br />

lochern vor dem Kernmauerwerk.<br />

so war es möglich, die Steine genau in die beabsichtigte<br />

Lage und mit so engem Fugenschluß gegen die Nach-<br />

barsteine zu versetzen, daß auch kaum ein Papierblatt in<br />

die Fuge zu schieben möglich ist.<br />

Die Schwierigkeit bei der Verwendung von Zangen beruht natürlich darauf, die dazu erforderlichen<br />

Angriffspunkte zu schaffen. Man mußte also bei Zangen, die um die Kanten herumgreifen,<br />

entweder in dem Unterpflaster entsprechende Ausarbeitungen<br />

fiir die Schuhe oder Klauen der Zangen herstellen, oder an dem<br />

Quader selber Löcher einarbeiten, beziehungsweise Bossen stehen<br />

lassen, wo die Klauen unterfassen konnten.<br />

Soweit genaue Beobachtungen noch möglich sind, konnten<br />

wir drei verschiedene Gruppierungen von Versatzlöchern im Pflaster<br />

unterscheiden.<br />

a) Die Löcher finden sich paarweise einander gegenüber an<br />

der Vorder- und Hinterkante <strong>des</strong> Quaders (Abb. 65 bei a).<br />

b) Die Löcher stehen an der Vorder- und Hinterkante<br />

<strong>des</strong> Quaders, jedoch gegeneinander versetzt angeordnet (Abb. 6 5<br />

Abb. 64. Granitquader in der<br />

Zange.<br />

bei b).<br />

c) Die Löcher finden sich nur an der Vorderkante.

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