Das Grabdenkmal des konigs Chephren
Das Grabdenkmal des konigs Chephren
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<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Königs Chepliren.<br />
aus der Zeit Ramses’ 11. stammen. <strong>Das</strong> ist aber ein Irrtum. Denn man wird er-<br />
kennen, daß der Felseneinschnitt notwendig zu der Plattformkonstruktion gehört und dem-<br />
nach gleichzeitig mit dem Pyramidenbau hergestellt sein muß. Es kann nur die Frage<br />
sein, ob nicht nachträglich an der Nordseite noch Steine gebrochen worden sind, denn die<br />
Felsenausarbeitung ist nach Norden zu breiter als nach Westen. Aber auch das darf uns<br />
nicht beirren in der Überzeugung, daß auch die Nordltaiite <strong>des</strong> Felseneinschnittes unberührt<br />
aus der Pyramidenzeit stammt. Man wird nämlich beachten , daß die äußere Umfassungs-<br />
mauer von der nördlichen Kante gleichen Abstand hat, wie von der westlichen. Daraus<br />
ergibt sich, daß es unmöglich ist, daß die nördliche Felsenltante ihre Entstehung der Stein-<br />
bruchtätigkeit unter den Ramessiden verdankt. Auch ist das hier anstehende Felsenmaterial<br />
so minderwertig, daß man es kaum von hier aus bis nach Heliopolis transportiert hätte.<br />
Später werden wir sehen, daß sich die Inschrift auf die Abbruchsarbeiten am Tempel oder<br />
an der Pyramidenbeltleidung bezieht.<br />
Abb. 20. Felsengrab an der westlichen Wand <strong>des</strong> Fclscneinsclinittei,<br />
dem Prinzen Neb-em-echt gchörig, unfertig geblieben.<br />
Felsengräber. In die westliche Felsenwand sind zahlreiche Felsengräber einge-<br />
schnitten, Sie rühren ebenfalls aus der Zeit <strong>des</strong> Chepliren her und sollten Familienmit-<br />
gliedern und Beamten <strong>des</strong> Hofstaats zur Ruhestatt dienen. Die meisten sind aber ganz<br />
unfertig geblieben; kein einziges hat je zur Bestattung gedient. <strong>Das</strong> Felsmaterial ist nämlich<br />
von zu schlechter Qualität für vornehme Gräber. Man hat darum diese Wand aufgegeben<br />
und die Gräber anderswo, z. T. in den Felsabhängen südöstlich der Pyramide neu angelegt.<br />
Nur an zwei Gräbern kann man noch feststellen, für wen sie bestimmt waren; eines<br />
davon1 trägt den Namen <strong>des</strong> Prinzen w Neb-em-echt. Seine Kammer<br />
zeigt eine in den Felsen gehauene Decke, die so ausgebildet ist, als ob sie aus enggelegten<br />
runden Palmstämmen bestehe.<br />
Nebenpyramide. Auf der Südseite, genau in der Achse der <strong>Chephren</strong>-Pyramide<br />
liegt eine kleine Pyramide, die wohl der Königin gehört hat. Den Namen der ehemaligen<br />
Inhaberin erfahren wir zwar nicht, denn das Grab bot keine Inschrift, und das Begräbnis<br />
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I) Weitere Angaben uber die Fclsengrkber und ihre Inschriften bei Lepsius, Denkmäler, Textband I S. 30 ff.