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Das Grabdenkmal des konigs Chephren

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<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Königs Cliephren<br />

Unmittelbar vor der Pyramide liegen die Trümmer <strong>des</strong> Totentempels , wo unsere<br />

Arbeiten begonnen werden sollten.<br />

Südlich vom großen Sphinx, jenseits <strong>des</strong> Aufwegs, ist eine Stelle erkennbar, wo bei<br />

Beginn unserer Tätigkeit eine vom Grafen Galearza unternommene und von den Beamten der<br />

ägyptischen Altertümerverwaltung, Achmed Bey Kamal und G. Daressy geleitete Ausgrabung'<br />

im Gange war, bei der unter anderem das Grabmal einer königlichen Mutter, vielleicht der<br />

Mutter <strong>des</strong> <strong>Chephren</strong>, zum Vorschein kam.<br />

Mit einem kurzen Blick auf die Sandniederung und den arabischen Friedhof im Süd-<br />

osten und die dahinter aufragenden Felsenabhänge, auf die unfertige Pyramide <strong>des</strong> Schepes-kef<br />

und auf die Grabmalsanlage <strong>des</strong> Mykerinos sei diese vorläufige Orientierung beschlossen.<br />

Dort ist das Gebiet, wo unter der sachkundigen Leitung George Reisners schon seit<br />

mehreren Jahren umfassende amerikanische Ausgrabungen vorgenommen wurden.<br />

<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> <strong>Chephren</strong> in früherer Zeit, Sehr dürftig sind die Nachrichten,<br />

die uns von Schriftstellern <strong>des</strong> Alterturns über die <strong>Chephren</strong>-Pyramide iiberliefert sind,<br />

viel Mythus und wenig greifbare Angaben. Haben doch die Griechen und Römer kaum<br />

mehr gesehen, als vor Beginn unserer Arbeiten zu sehen war: die Pyramidenkammern waren<br />

nicht zugänglich, die Bekleidung von außen stark beschädigt, der Tempel vollständig zerstört,<br />

der Aufgang verschwunden und der Torbau Wahrscheinlich unter tiefem Sande verborgen.<br />

Herodota weiß nur zu sagen, daß die Basiclänge der zweiten Pyramide um 40 Fuß<br />

kleiner sei als die der ersten, und daß ihr Fuß mit Granit bekleidet sei. Merkwürdigerweise<br />

erwähnt er den Sphinx gar nicht, obgleich doch ziemlich sicher ist, daß er damals fast frei<br />

lag und als Bild <strong>des</strong> Sonnengottes Harmachis verehrt wurde. Strabo3 erzählt, daß zwei<br />

Pyramiden zu den sieben Weltwundern gerechnet würden. P1 inius4 berichtet, daß man den<br />

Sphinx für das Grabmal <strong>des</strong> Königs Harmais hielte. Bei Diodor5 endlich liest man, zur<br />

Spitze der zweiten Pyramide gebe es einen Aufstieg, der in die Bekleidung eingeschnitten sei.<br />

Der Torbau wird nirgendwo genannt. StraboG erwähnt allerdings: ,,Es gibt zu Heliopolis<br />

wie zu Memphis ein säulenreiches Bauwerk von barbarischer Veranlagung, denn von<br />

der Größe, Menge und Reihenzahl der Säulen abgesehen enthält es nichts Anmutiges und<br />

Inschriftliches". Bei Lucian heißt es:' ,,In den früheren Zeiten gab es in Ägypten Tempel ohne<br />

Reliefbilder." Diese Charakterisierung könnte ein Bauwerk ähnlicher Stilrichtung wie den<br />

Torbau meinen, wie schon Perrot und Chipiez8 bemerkt haben. Unser Torbau selbst wird<br />

es nicht gewesen sein, da er, wie im Abschnitt V ausgeführt werden soll, wahrscheinlich da-<br />

mals vollständig verschüttet war.<br />

Im Mittelalter und in der Neuzeit haben zahlreiche Reisende uns Notizen über die<br />

Pyramiden hinterlasseng, Aber da man damals noch weniger gesehen hat, als die Schriftsteller<br />

I) Daressy, Annales du Service <strong>des</strong> antiquit& X 41.<br />

2) Herodot I1 125.<br />

3) Strabo XVII 808.<br />

4) Plinius, Hist. Nat. XXXVI 17, § I. „Harmain regen1 in ea (dein Sphinx) conditum et volunt invectam<br />

est autem sax0 naturali elaborata.<br />

5) I, cap. 63<br />

6) XVIII 128 ,,. . . 066b &es Xdpiev, 066E ypapxbv.<br />

. . e .<br />

. . . ,,oi&xvoi VEO~'

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