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Das Grabdenkmal des konigs Chephren

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<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Königs Cheplireii.<br />

gehen kann. Unser Fuß schreitet über eine Stelle, wo man bemerkt, daß ein von unten<br />

kommender schräger Gang gemündet hat, der aber dann, ebenso wie der untere Pyramiden-<br />

eingangsschacht, mit Quadern verrammelt und oberwärts abgeglichen worden ist.<br />

Ohne uns hier aufzuhalten, eilen wir gera<strong>des</strong>wegs zur Grabkammer <strong>des</strong> Königs.<br />

Auch ,,Belzonis Kammer" wird sie nach dem glücklichen Entdecker genannt. Ebenso wie<br />

in dem horizontalen Gang bestehen die Wände der Kammer aus dem natürlichen Felsen,<br />

der hier und da künstlich ausgeflickt und dann überputzt worden ist.<br />

Die Decken dagegen bestehen aus Kalksteinquadern, die in1 Gang horizontal liegen,<br />

über der Kammer dagegen paarweise schräg gegeneinander gelehnt sind. Der Fußboden ist<br />

zum Teil mit Kalksteinplatten gepflastert. Überall herrscht äußerste Einfachheit und Schmuck-<br />

losigkeit. An der schmalen Westseite steht der Sarkophag. Er war bis an den Deckel<br />

in den Boden eingelassen, ein rechteckiger Granitltasten ohne jegliche Verzierung. Der<br />

Deckel konnte in einer schwalbenschwanzförmigen Nut aufgeschoben werden, ein sinnreicher<br />

Mechanismus aber verhinderte, daß der einmal geschlossene Sarkophag wieder geöffnet<br />

werden konnte.<br />

So sah das Innere der Pyramide aus, bevor der König starb, Nach <strong>des</strong>sen Bei-<br />

setzung zogen sich die Überlebenden zurück und ließen hinter sich den schweren Fallstein<br />

herunterfallen. Dadurch war - nach menschlicher Voraussicht - die Pyramide ein für<br />

allemal geschlossen. Zum Uberfluß stieß man dann in den schrägen Stollen große Stein-<br />

blöcke hinab und verrammelte so den Zugang. Endlich brauchte man nur noch den fehlen-<br />

den Kalkstein in der Bekleidung einzusetzen, ganz sauber, sodaß auch ein geübtes Auge<br />

nicht die Stelle zu erkennen vermochte, wo man den Eingang zu suchen hatte.<br />

Ehe wir der Pyramide den Kücken kehren, müssen wir aber noch einen Blick auf<br />

die ältere Gang- und Kammeranlage werfen. Die Mündung <strong>des</strong> schrägen Eingangsstollens<br />

hatten wir schon ini Pflaster <strong>des</strong> Pyramidenhofes bemerkt. Auch dieser Gang geht ebenso<br />

wie der obere Eingangsstollen schräg nach unten, ganz ini natürlichen Felsen ausgehauen, bis<br />

er hinter einer Fallsteintiir sich horinzontal wendet ; nach kurzem biegt er dann nach Westen<br />

um und führt wiederum schräg nach unten ZLI der alten Grabkammer. An der Knickstelle<br />

bemerkt man einen nischenartigen Raum, eine Erweiterung <strong>des</strong> schmalen Ganges, die nötig<br />

war, damit der Sarkophag genügend Platz zum Umwenden in die neue Richtung habe.<br />

Nachdem man sich entschlossen hatte, das ältere Projekt zugunsten <strong>des</strong> erweiterten<br />

aufzugeben, und damit zugleich eine neue Grabkammer anlegte, mußte man darauf bedacht sein,<br />

den Sarkophag, welcher wahrscheinlich in der unteren Kammer schon Aufstellung gefunden<br />

hatte, wieder herauszuheben und an seinen neuen Platz zu bringen. Nun muß es dem<br />

Architekten zu kompliziert erschienen sein, den Sarkophag den unteren Eingangsstollen wieder<br />

hinauf zu ziehen und dann in den neuen oberen Stollen hinabzulassen. Denn dabei ergaben<br />

sich Schwierigkeiten, auf die wir im speziellen Teil zu sprechen kommen werden. Man ent-<br />

schloß sich darum dazu, einen neuen Stollen zum Herausziehen <strong>des</strong> Sarkophags zu bauen, und<br />

führte ihn praktischerweise direkt auf die neue Kammer zu. Die Mündung dieses Ganges<br />

haben wir bemerkt, als wir den oberen Eingang hinabstiegen und uns kurz hinter der Fall-<br />

steintür befanden. Nachdem der Gang seinen Zweck erfüllt hatte, wurde er nun ebenso wie<br />

die ganze ältere Ganganlage mit Steinquadern verrammelt und seine Mündungen sauber<br />

ausgeflickt

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