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Das Grabdenkmal des konigs Chephren

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<strong>Das</strong> <strong>Grabdenkmal</strong> <strong>des</strong> Königs Chephrcn.<br />

Abb. 16. Der Statuenhof im Totentempei, Ostseite. Rekonstruktion.<br />

nicht bekannt war. Vor allem unterscheidet sich der Hof <strong>des</strong> Cliephren-Tempels auch von<br />

den Höfen der V. Dynastie. Im Gegensatz zu letzteren ist nämlich dieser Hof quergelagert,<br />

noch ohne Säulenhallen, vielmehr von geschlossenen Wänden umgeben, die durch zahlreiche<br />

Türöffnungen aufgelöst erscheinen'.<br />

In der Mitte <strong>des</strong> Hofes könnte, wie die Pflasterspuren andeuten, ein Altar gestanden<br />

haben. Von den Königsinschriften, welche die Türöffnungen einrahmten, sind nur geringe<br />

Reste erhalten. Wir haben sie ähnlich den Inschriften<br />

Abb. I 7. Halbrunder Abdeckstein von Granit,<br />

beim Statuenhof gefunden.<br />

an den Hauptportalen <strong>des</strong> Torbaus, jedoch in ver-<br />

kürzter Form, ergänzt.<br />

Der Umgang, der durch 16 Öffnungen ohne Tür-<br />

flügel mit dem Hof verbunden ist, ist nur schmal; seine<br />

Westseite ist 4 Ellen (d. h. 2,10 m), die übrigen Seiten<br />

sogar nur 3 Ellen breit.<br />

In den späteren Tempeln folgt regelmäßig auf<br />

den Hof ein ,,Querraum". Die Anfange dafür dürfen<br />

wir wohl in der Verbreiterung unseres Umganges auf<br />

der VTestseite gegenüber den anderen Seiten erblicken.<br />

Wie wir sahen, ist die Breitseite <strong>des</strong> Hofes in<br />

fünf Achsen eingeteilt. Jede derselben führt, den Umgang ltreuzend, direkt auf eine große<br />

Kammer zu. In diesen fünf Räumen, von denen der mittlere die anderen an Breite übertrifft,<br />

haben vermutlich die fünf eigentlichen Kultstatuen gestanden. In den Totentempeln der V. Dy-<br />

nastie wurden regelmäßig fünf entsprechende Statuenltammern oder -nixhen nachgewiesen;<br />

nur in dem hastig fertig gestellten Mylterinos-Tempel scheint man sich mit einer einzigen<br />

Kammer begnügt zu haben, in der vielleicht fünf Statuen aufgestellt waren. Borchardt ver-<br />

muteta, daß in jeder Kammer der König unter einem seiner fiinf großen Namen verehrt wurde.<br />

Die Statuenkammern bilden den Schluß <strong>des</strong> öffentlichen Tempels. Hier fand die<br />

Prozession ihr Ende. Vor den hier aufgestellten Königsbildern wird man geopfert,<br />

werden Priester ihre Vorlesungen und Gebete verrichtet haben, denen die Menge draußen im<br />

Hofe in frommer Scheu lauschte.<br />

I) Der Hof <strong>des</strong> unfertig gebliebenen Mykerinos-Tempels ist offenbar ebenso wie der <strong>des</strong> <strong>Chephren</strong>-Tempels<br />

zu ergänzen.<br />

z) Ztschr. f. Geschichte d. Architektur, Jahrg. 111, S. 71.

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