PDF-Datei: Pädagogische Anthropologie - Egon Schütz Archiv
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Mensch nie ganz verfügt, wenn auch immer wieder die Rede davon<br />
ist, daß der Mensch über "Sprache verfüge".<br />
Herder, so hat es den Anschein, neigt mit seiner Merkwort-<br />
Theorie zu einer Deutung der Sprache im Sinne ihres instru-<br />
mentellen Gebrauchs. Sprache ist ihm eine Summe von "Merkworten",<br />
von bestimmenden Namen, die als "Erinnerungszeichen" den Ver-<br />
lust der Erscheinungen durch Prädikation (von Eigenschaften)<br />
ordnen. Und dennoch ist diese pragmatische Erklärung der Genesis<br />
von Sprache wiederum nicht ganz einleuchtend. Denn Herder spricht<br />
ja auch davon, daß die Merkmalsbestimmung nicht einfach ein Akt<br />
der "Zuweisung" sei, sondern ein Akt der "Anerkennung". Aner-<br />
kannt aber kann nur etwas werden, was von ihm selbst her einen<br />
"Anspruch" stellt. Anerkennung ist also ein Akt der "Ent-<br />
sprechung" und nicht einfach ein Diktat. Wenn Reflexion im Medium<br />
der Sprache bestimmte Merkmale als differenzierend anerkennt,<br />
dann muß auch von der Sache her, über die reflektiert wird, ein<br />
Merkmal auf Anerkennung dringen. Mit anderen Worten: die "Idee",<br />
von der Herder sagt, daß sie im Namen ein"deutlich gefaßtes<br />
Zeichen" erhalte, ist nicht einfach ein Produkt der Benennung,<br />
sondern eine benannte "seelische Wahrnehmung". Das aber würde<br />
in der Tat bedeuten: Die Erfindung der Sprache ist für Herder<br />
zumindest nicht allein die Erfinung eines Bezeichnungsinstrumen-<br />
tes zur Ordnung der Erscheinung. Sie ist auch die Auffindung von<br />
Unterscheidungen gemäß dem Anspruch der Sachen selbst. Deshalb<br />
wird man auch bei Herder von einer Sensibilität für den_^,ppe4^^^^|<br />
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