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PDF-Datei: Pädagogische Anthropologie - Egon Schütz Archiv

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-3-<br />

Mensch nie ganz verfügt, wenn auch immer wieder die Rede davon<br />

ist, daß der Mensch über "Sprache verfüge".<br />

Herder, so hat es den Anschein, neigt mit seiner Merkwort-<br />

Theorie zu einer Deutung der Sprache im Sinne ihres instru-<br />

mentellen Gebrauchs. Sprache ist ihm eine Summe von "Merkworten",<br />

von bestimmenden Namen, die als "Erinnerungszeichen" den Ver-<br />

lust der Erscheinungen durch Prädikation (von Eigenschaften)<br />

ordnen. Und dennoch ist diese pragmatische Erklärung der Genesis<br />

von Sprache wiederum nicht ganz einleuchtend. Denn Herder spricht<br />

ja auch davon, daß die Merkmalsbestimmung nicht einfach ein Akt<br />

der "Zuweisung" sei, sondern ein Akt der "Anerkennung". Aner-<br />

kannt aber kann nur etwas werden, was von ihm selbst her einen<br />

"Anspruch" stellt. Anerkennung ist also ein Akt der "Ent-<br />

sprechung" und nicht einfach ein Diktat. Wenn Reflexion im Medium<br />

der Sprache bestimmte Merkmale als differenzierend anerkennt,<br />

dann muß auch von der Sache her, über die reflektiert wird, ein<br />

Merkmal auf Anerkennung dringen. Mit anderen Worten: die "Idee",<br />

von der Herder sagt, daß sie im Namen ein"deutlich gefaßtes<br />

Zeichen" erhalte, ist nicht einfach ein Produkt der Benennung,<br />

sondern eine benannte "seelische Wahrnehmung". Das aber würde<br />

in der Tat bedeuten: Die Erfindung der Sprache ist für Herder<br />

zumindest nicht allein die Erfinung eines Bezeichnungsinstrumen-<br />

tes zur Ordnung der Erscheinung. Sie ist auch die Auffindung von<br />

Unterscheidungen gemäß dem Anspruch der Sachen selbst. Deshalb<br />

wird man auch bei Herder von einer Sensibilität für den_^,ppe4^^^^|<br />

sinn der Sprache als Instrument unsL M©4rttyrgan^"spreichen köniferi-.*- *^~ \<br />

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