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PDF-Datei: Pädagogische Anthropologie - Egon Schütz Archiv

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es sich um drei Bewegungsmodelle, an denen Herder den historischen<br />

Sinn von Entwicklung abzulesen versucht: das Modell<br />

der mechanischen Flußbewegung, das Modell der vegetativen<br />

Wachstuinsbewegung und das Modell der geistigen Lebensbewegung.<br />

Alle drei Modelle haben einen Entfaltungscharakter. Der<br />

Fluß entfaltet sich vom Rinnsal zum Strom, der Baum vom Sprößling<br />

zur vorprogrammierten Vollgestalt, das Kind vom menschlichen<br />

Naturwesen zum bewußt existierenden Selbstverhältnis.<br />

Aber enthalten, so muß man sich fragen, diese Bewegungsmodelle<br />

anderes als die augenscheinliche Tatsache einer aufeinander<br />

aufbauenden Fortschrittsbewegung? Sind die Modelle nicht<br />

einfach Bestätigungen des geschichtsphilosophischen Optimismus,<br />

in dem sie diesen nicht nur auf die Menschengeschichte<br />

beziehen, sondern auch noch an mechanischen und vegetativen<br />

Sachverhalten bestätigen? In der Sicht Herders nicht. Was er<br />

mit diesen Modellen mehr zeigen als argumentativ belegen will,<br />

ist einmal die These, daß in jeder Bewegung Bleibendes sei,<br />

und sodann die These, daß der Sinn einer Bewegung in jedem<br />

ihrer Momente und nicht erst in ihrer gesamten Bewegung liegt.

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