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PDF-Datei: Pädagogische Anthropologie - Egon Schütz Archiv

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spezifischen Leiblichkeit - wenn man BÖ will ein „Instinktersatz".<br />

Aber, und dac ict die entscheidende Weiterung, indem<br />

der Mensch biographisch und gattungsgeschichtlich Vernunft<br />

notwendigerweise lernt (oder er geht unter)t lernt er<br />

mit ihr und durch sie die Lebensweise, die ihm eigen ist.<br />

Und diese nennt Herder Humanität. Herder hat also durchaus<br />

einen instrumenteilen Begriff der Vernunft und einen instru—<br />

mentellen Begriff innrer Entwicklung. Vernunft und menschliche<br />

Naturorganisation sind ihm wesentlich nicht im Sinne<br />

einer Zwei-Welten-Theorie getrennt. Vielmehr ict ihm die Vernunft<br />

ursprünglich ein Organ des Leibes, geeignet zu seiner<br />

Selbsterhaltung durch «lebendige Kunst". Anders gesagt: Der<br />

Mensch hätte nie Vernunft entwickelt, wenn seine Naturor^anisation<br />

es nicht erfordert hätte. Indem er sie aber entwikkelte<br />

, eröffnet er sich die Chance seiner spezifischen iJe —<br />

bensweise, der Humanität.<br />

III<br />

Herders naturgeschichtliche Rekonstruktion der Humanität<br />

führt zu einer spezifischen Entwicklungsgeschichte der Menschheit<br />

( „Menschheit" ist z,u verstehen als Unterschied zur „Tier—<br />

heit")» Diese Entwicklungsgeschichte beginnt mit dem Erlernen<br />

des aufrechten Ganges, der im sachlichen wie im übertragenen<br />

Sinne eine Befreiung von der Unmittelbarkeit der Ezxle darstellt.<br />

Mit der Aufrichtung des Menschen wird die Hand frei.<br />

Die Arme dienen nicht mehr (allein) der Portbewegung. Sie werden<br />

unspezifisctL und damit universell verwendbar, gewinnen<br />

selbst Werkzeug- und KunstCharakter- Die leiblichen Voraussetzungen<br />

der Handlungsfähigkeit cind geschaffen. Damit entsteht<br />

aber nicht nur eine „neue Eigenschaft" des Gattungswe—<br />

sens Mensch.

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