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Motorradverkehr - Fonds für Verkehrssicherheit FVS

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adfahrende besser zu schützen, zeigte erstmals die<br />

Marke BMW mit ihrem Modell C123 . Dieses ist als<br />

feste Sicherheitszelle mit Dach und Rückhaltesystem<br />

konzipiert. Der Motorradlenker ist mit zwei<br />

Sicherheitsgurten gesichert. In reellen und simulierten<br />

Crash-Versuchen hat das Modell besser abgeschnitten<br />

als ein vergleichbares Modell in konventioneller<br />

Bauweise [69].<br />

3.3 Umsetzung in der Schweiz<br />

In Tabelle 18 werden mögliche Massnahmen und<br />

deren Umsetzbarkeit in der Schweiz dargestellt.<br />

Die Schweiz kann in internationalen Gremien Einsitz<br />

nehmen und sich aktiv <strong>für</strong> die Erhöhung der<br />

Sicherheitsstandards bei den Motorrädern einsetzen<br />

[70]. Zudem können Konsumenten auf sicherheitsrelevante<br />

Design- und Ausstattungselemente<br />

aufmerksam gemacht werden, sodass diese sich<br />

gegebenenfalls <strong>für</strong> ein sicheres Modell entscheiden<br />

können.<br />

Im Gegensatz zu Technologien zur Unfallvermeidung<br />

(wie z. B. Antiblockiersysteme) können Technologien<br />

zur Verletzungsreduktion (wie z. B. der<br />

Tabelle 18<br />

Mögliche Massnahmen und Empfehlung <strong>für</strong> die Schweiz<br />

bzgl. Motorradaufbau<br />

Massnahme Empfehlung<br />

In internationalen Arbeitsgruppen (z. B. der UN/ECE)<br />

die Anwendung von sicherheitsrelevanten Design- und<br />

Ausstattungselementen bei Motorrädern (wie z. B.<br />

Airbag) fördern<br />

Orientierung potenzieller Motorradkäufer über<br />

sicherheitsrelevante Design- und Ausstattungselemente<br />

(wie z. B. Airbag)<br />

Quelle: bfu<br />

Empfehlenswert<br />

Empfehlenswert<br />

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23 Die Produktion des C1 wurde 2003 wegen zu geringer<br />

Absatzzahlen wieder eingestellt. Andere Hersteller wie Peugeot<br />

und Benelli bieten zwar optisch ähnliche Modelle an,<br />

diese weisen jedoch keine Sicherheitszelle auf – ihr Dach<br />

dient nur dem Wetterschutz.<br />

Airbag) nicht durch Prämienvergünstigungen gefördert<br />

werden [71]. Prämienvergünstigungen aufgrund<br />

einer bestimmten Sicherheitsausstattung<br />

kommen nur bei fahrzeugbezogenen Versicherungen<br />

(wie Haftpflicht- oder Kaskoversicherung) in<br />

Frage. Diese Versicherungen kommen jedoch lediglich<br />

<strong>für</strong> Sachschäden der Unfallfahrzeuge sowie <strong>für</strong><br />

Verletzungskosten beteiligter Drittpersonen auf –<br />

die Verletzungskosten des Versicherungsnehmers<br />

sind nicht abgedeckt. Dementsprechend profitieren<br />

diese Versicherungen nicht von geringeren Heilungskosten<br />

ihrer Kunden, sodass der finanzielle<br />

Beweggrund fehlt.<br />

4. Bremsen<br />

4.1 Ausgangslage<br />

Das Bremsen stellt bei Motorrädern eines der heikelsten<br />

Fahrmanöver dar [65]. Der Motorradlenkende<br />

muss gleichzeitig die entstehende Instabilität<br />

ausgleichen und verhindern, dass die Räder<br />

blockieren und wegrutschen, aber dennoch so<br />

stark bremsen, dass eine möglichst hohe Verzögerung<br />

erreicht wird, und dabei die Bremskraft<br />

zwischen Vorder- und Hinterrad möglichst ideal<br />

verteilen [7,26]. Letzeres ist erforderlich, weil Motorräder<br />

<strong>für</strong> Vorder- und Hinterrad üblicherweise<br />

zwei unabhängige Bremssysteme aufweisen. Diese<br />

Konstruktion ist bezüglich der Bedienung anspruchsvoll<br />

[63]. Motorradlenkende tendieren dazu,<br />

die Hinterradbremse zu stark und die Vorderradbremse<br />

zu wenig zu betätigen, obwohl gerade<br />

Letztere eine viel stärkere Bremsleistung aufweist<br />

[26,63]. Der Durchschnittsfahrer erreicht,<br />

damit eine Verzögerung von lediglich 6 Metern pro<br />

Sekunde, was weniger ist als bei einem modernen<br />

40-Tonnen-Sattelschlepper [26].<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 05 Motorrad (Autor: Mario Cavegn) 89

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