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»So wie bei Tag Dampf und Qualm als Zeichen der unermüdlichen<br />

Produktivität den Himmel verdunkeln, erstrahlt<br />

Steamtown des Nachts im grünen und bläulichen Widerschein<br />

der Plasmalaternen. Indes bildet Die Fabrik im Zentrum<br />

der Stadt das einzig gültige Verbindungsstück zwischen<br />

den Bevölkerungsgruppen, seien es ehrbare Bürger, Gildenvertreter,<br />

Angehörige der Unterschicht, kriminelle Subjekte<br />

oder … Schlimmeres. Das Plasma ist Lebensader und pulsierende<br />

Verderbnis zugleich.«<br />

Manchem Besucher englischsprachiger Webseiten ist der<br />

Begriff Webnovel sicherlich nicht unbekannt. Was sich in den<br />

USA besonders bei Freunden des Online-Lesens seit langem<br />

allgemeiner Beliebtheit erfreut,<br />

ist in Deutschland eher<br />

eine Randerscheinung: der<br />

E-Roman. Oder massentauglicher<br />

ausgedrückt, der Online-Roman.<br />

Das dreiköpfige Autorenteam<br />

des Steamtown-Pro-<br />

WEB|promo<br />

Steamtown – ein E-Roman der besonderen Art<br />

jekts hat sich zum Ziel gesetzt, den E-Roman aus seinem unerquicklichen<br />

und unterschätzten Schattendasein zu befreien.<br />

Und zwar mit einigen ungewöhnlichen Neuerungen.<br />

Online-Romane, so wie sie zumeist ins Netz gestellt werden,<br />

stammen in der Regel aus der Feder einzelner Autoren,<br />

die so ihre Geschichten einem möglichst breiten Publikum<br />

zu präsentieren versuchen. Mit oft mäßigen Erfolg. Denn das<br />

elektronische Buch, das ähnlich wie die mittlerweile verstärkt<br />

angebotenen eBooks ohne Papier auskommen muss, kränkelt<br />

an diversen Mängeln. Zu statisch, zu einseitig, zu weit<br />

abseits vom Mainstream oder schlicht qualitativ zu unausgewogen.<br />

Genau dort setzt die Idee der Autoren Stephan Orgel, Thomas<br />

Orgel und Carsten Steenbergen an. Der E-Roman<br />

»Steamtown« (www.steamtown.de), eine fantastische Erzählung<br />

im Genre des Steampunk, der im März 2009 seinen<br />

Anfang fand, basiert auf Interaktivität und Improvisation.<br />

Ziel und Hintergrund des Plots stehen fest – der Weg dorthin<br />

allerdings nicht. So agieren die Autoren im Rahmen eines<br />

Fortsetzungsromans mit regelmäßigen Updates, allerdings in<br />

einer Mischung aus geschriebenem Improvisationstheater,<br />

Foren-Rollenspiel und als Team ausgeübten Discovery-<br />

Writing.<br />

Jeden Montag, Mittwoch und Freitag werden neue Kapitelteile<br />

online gestellt, dazu Beiträge zu den handelnden Charakteren<br />

und der Enzyklopaedia »Steamtown«, stimmungsvolle<br />

Illustrationen namhafter Künstler oder Leser-Abstimmungen.<br />

Denn die Einbindung des Lesers, der sich mit<br />

Kommentaren zu jedem Beitrag beteiligen kann, ist nicht<br />

nur gewünscht, sondern Programm.<br />

Doch damit endet die selbst sehr hoch angesetzte Messlatte<br />

der drei Autoren noch lange nicht. Schon jetzt werden die<br />

ersten Vorbereitungen getroffen, die einzelnen Kapitel als<br />

Podcast inklusive passender Hintergrundmusik auf der Webseite<br />

zum freien Download zur Verfügung zu stellen. Selbst<br />

die Möglichkeit von Gastautoren wird angedacht. Dem Projekt<br />

»Steamtown« steht also noch so einiges bevor.<br />

Doch wovon handelt »Steamtown« eigentlich?<br />

»Steamtown«, ein industrieller Moloch der viktorianischen<br />

Zeit, an dem die Erfindung der Elektrizität vollständig<br />

vorbeigegangen ist, wird von einer unheimlichen Mordserie<br />

heimgesucht. Das ministeriale Ermittlerteam, bestehend aus<br />

dem jungen, aufstrebenden Agenten Eric van Valen, dem seltsamen<br />

Mr. Ferret und dem heruntergekommen Aetheromanten<br />

Pater Siberius Grand, werden auf den Fall angesetzt.<br />

Doch was zunächst wie die planlose Tat eines verrückten<br />

Killers aussieht, entpuppt sich schnell als ein brandgefährliches<br />

Unterfangen, hinter dem deutlich mehr als nur ein<br />

einfacher Mord steckt.<br />

Wer nun neugierig auf dieses ungewöhnliche Schreibprojekt<br />

geworden ist, sollte auf www.steamtown.de vorbeischauen.<br />

Das Ministerium für urbane Zuwanderung – und<br />

natürlich auch die Autoren - freuen sich über jeden neuen<br />

Einwohner in »Steamtown«.<br />

www.steamtown.de<br />

No. 2 • Mai 2009 andromeda extended magazine www.sfcd.eu • p. 13

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