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Glück hat Hollywood zwei Erfolgsrezepte, um altersschwache<br />
Serien zu reanimieren: Ein Prequel drehen oder die Sache<br />
dem Regisseur-Produzenten J. J. Abrams übergeben; bei Star<br />
Trek entschied man sich gleich für beides. Star Trek – der<br />
Film kommt ohne Titelzusatz aus – erzählt die Vorgeschichte<br />
der Urbesatzung. Was trieben Spock, Kirk und Co., bevor sie<br />
in die Pyjamas der Sternenföderation schlüpften?<br />
Das Drehbuch konzentriert sich ganz auf James T. Kirk<br />
(Chris Pine), den späteren Kommandanten der Enterprise,<br />
und Spock (Zachary Quinto), der dank seiner spitzen Ohren<br />
zur ikonischen Figur der Serie wurde. Spock muss den ganz<br />
auf kühle Logik fixierten Vulkaniern beweisen, dass auch er<br />
als Halbvulkanier jeglichen Gefühlen entsagen kann. Und so<br />
wird er zu einem besonders humorlosen Offizier der Föderation,<br />
an dem sich der Kadett Kirk – seinerseits ein junger<br />
Heißsporn – die Zähne ausbeißen kann. Die beiden späteren<br />
Freunde fürs Leben haben zu Beginn das Heu also nicht auf<br />
der gleichen Bühne. Ein Notfall zwingt sie zur Zusammenarbeit:<br />
Spocks Heimatplanet wird zerstört, was dazu führt,<br />
dass der Jungfernflug der Enterprise vorverschoben wird. Im<br />
Laufe des Films vervollständigt sich natürlich die spätere<br />
Crew, und auch Leonard Nimoy, der Spock der Urserie, hat<br />
einen Auftritt und darf dank Zeitreiseparadox auf sein jüngeres<br />
Selbst treffen.<br />
Abrams’ Film ist kurzweilig und dürfte sowohl Kenner als<br />
auch Nichteingeweihte unterhalten. Angesichts der Progressivität,<br />
der sich die Serie rühmt, offenbart der Plot allerdings<br />
eine große Schwäche: Star Trek ist ein reiner Bubenfilm;<br />
jenseits des Hahnenkampfs zwischen Kirk und Spock gibt es<br />
nur eine größere weibliche Rolle, und auch Lieutenant Uhura<br />
(Zoe Saldana) ist hier wenig mehr als ein nettes Pinup-<br />
Girl. Diesbezüglich stößt Star Trek nicht in neue Galaxien<br />
vor. • Simon Spiegel • www.simifilm.ch<br />
No. 2 • Mai 2009 andromeda extended magazine www.sfcd.eu • p. 36