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wuchs und die es bei VOYAGER plötzlich gar nicht zu geben<br />

schien. Das ist keine Kleinigkeit, das ist ein ganz zentrales<br />

Detail, und wenn die Macher das ignorieren, nur um eine<br />

preiswerte Episode im Jahr 1995 drehen zu können, dann ist<br />

das ziemlich armselig.<br />

Andere Hardcore-Trekkies sind da deutlich weniger gnädig<br />

und monieren jegliche unwichtige Kleinigkeit mit nur noch<br />

religiös zu nennender Akribie. Man könnte es auch als »idiotisch«<br />

bezeichnen.<br />

Und genau deswegen musste man das Universum zurücksetzen:<br />

Die alten Wege waren ausgetreten, alles schon einmal<br />

getan und das Universum steckte in einem engen Korsett von<br />

etablierten Fakten einerseits und Erbsen zählenden Fans andererseits.<br />

Jetzt fängt man von vorne an, kann die Geschichte<br />

neu erzählen, ohne die grundlegenden Eckpfeiler aufzugeben,<br />

aber auch ohne an Details kleben zu müssen. STAR<br />

TREK war höchst vorhersehbar<br />

geworden, jetzt ist alles<br />

offen. Und da keiner die<br />

neue Zeitlinie kennt, kann<br />

auch keiner maulen (ich<br />

weiß – sie werden es dennoch<br />

tun).<br />

Neue Schauspieler? Auch<br />

hier hört man die Puristen<br />

Zeter und Mordio schreien.<br />

Was soll das? Seit Jahrtausenden<br />

werden Charaktere,<br />

also Rollen, von zahllosen<br />

Schauspielern immer wieder<br />

neu interpretiert. Auch wenn<br />

Kirk, Spock und McCoy die<br />

TREK-Archetypen sind, die Begründer des Mythos: Warum<br />

können diese Rollen nicht auch von anderen gespielt oder<br />

vielmehr interpretiert werden?<br />

Was macht diese Figuren<br />

so anders als alle früheren<br />

Protagonisten aus Romanen,<br />

Theaterstücken und<br />

Filmen, die immer wieder<br />

neu dargestellt wurden?<br />

Auch wenn ich hier möglicherweise<br />

massiven Gegenwind<br />

bekomme, sage ich<br />

ganz klar: Nichts macht sie<br />

anders. Ein Charakter darf<br />

(und muss vielleicht sogar)<br />

auch mal neu ausgefüllt und<br />

dargestellt werden, um nicht in Stereotypen und Langeweile<br />

zu versinken.<br />

Die Charaktere Kirk und Spock wurden maßgeblich durch<br />

die Schauspieler William Shatner und Leonard Nimoy geprägt,<br />

dasselbe gilt für die anderen Schauspieler der Originalserie,<br />

das steht ganz außer Zweifel. Und doch handelt es sich<br />

um Rollen und die dürfen und sollen auch andere spielen.<br />

Keine Frage: Der Charakter, die Figur muss erkennbar<br />

bleiben, wenn auch vielleicht nicht völlig identisch.<br />

Wer Zachary Quinto als Spock agieren sieht und ein wenig<br />

Ahnung hat, der kann eigentlich nur Respekt zollen, wie der<br />

junge Schauspieler das hinbekommen hat, wie er auf der<br />

einen Seite einen nicht nur ganz deutlich erkennbaren –<br />

wiedererkennbaren – Spock gibt, sondern es dennoch schafft,<br />

der Rolle ganz eindeutig neue Facetten abzugewinnen. Fortschritt<br />

statt Stillstand, behutsame Innovation statt nur Altbekanntes<br />

erneut herunter zu beten.<br />

Ähnliches kann man auch über Chris Pine in der Rolle<br />

des Kirk sagen, doch gilt auch hier das, was schon immer<br />

No. 2 • Mai 2009 CINEtique<br />

andromeda extended magazine www.sfcd.eu • p. 44

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