300-dpi - p.machinery
300-dpi - p.machinery
300-dpi - p.machinery
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
im Stardust-System, einem Planetensystem, das viele neue<br />
Wunder zu bieten hat. Bei der ersten Wahl eines Administrators<br />
kommt es zu einem Eklat : Ein ehemaliger Missionsspezialist<br />
tötet den Herrscher der Indochimi. Es gelingt aber, eine Konfrontation<br />
zu verhindern und Menschen und Außerirdische des<br />
Stardust-Systems zu friedlicher Koexistenz zu bewegen.<br />
Bemerkenswert für mich sozusagen als Neuleser ist die<br />
Tatsache, wie problemlos ich in die Geschichte eintauchen<br />
konnte. Das präzise Vorwort, eines der Markenzeichen von<br />
PR, lässt wenig Fragen offen – um so mehr, als es Frank<br />
Borsch gelingt, weitere Fragen in Nebensätzen abzuhandeln.<br />
Insgesamt entfaltet sich auch vor dem »nicht-aktuellen«<br />
Leser das faszinierende Panorama einer exotischen Welt in<br />
einer nicht minder exotischen Ecke der Mächtigkeitsballung<br />
von ES.<br />
Nicht weniger bemerkenswert ist der Paukenschlag, mit<br />
dem Frank Borsch den Roman beginnt. In einem ersten Absatz<br />
schildert er die Gedanken eines Terraners, der seine letzte<br />
irdische Zigarette raucht. Die Wucht, mit der der Autor hier<br />
den Leser an der neuen Welt teilnehmen lässt, die kurz angebundene,<br />
lakonische Erzählweise ist mir nicht unbekannt :<br />
So, in diesem Stil, haben Scheer und Kneifel vor 40 Jahren<br />
den Ruhm von »Perry Rhodan« begründet. Natürlich nicht<br />
alleine, aber gerade diesen lakonisch-kurz angebundenen<br />
Stil haben die beiden über Jahre hinweg ganz besonders<br />
kultiviert, es war eines ihrer Markenzeichen. Das jetzt, Jahrzehnte<br />
später, ein Autor sich diesen Stil zu eigen macht und<br />
trotzdem eigenständig bleibt, empfinde ich als Fan gerade<br />
der frühen Kneifel-Geschichten als ganz besonders angenehm.<br />
Um so mehr, als die Eindringlichkeit des Romans<br />
auch zu keinem Zeitpunkt nachlässt, Frank Borsch schafft es,<br />
den Leser bei der Stange zu halten, den Heftroman zu einem<br />
Pageturner zu machen.<br />
Wie üblich bei Borsch-Romanen wird die Geschichte aus<br />
mehreren Perspektiven und zeitlich asynchron geschrieben.<br />
Und auch wenn ich gerne einmal einen zeitlich linearen<br />
Roman von ihm lesen würde, so passt doch dieser Aufbau<br />
hier ganz besonders gut: Während auf der einen Seite im<br />
aktuellem Jetzt immer mehr von dem Stardust-System enthüllt<br />
wird, immer mehr auf eine friedliche Zusammenarbeit<br />
aller hingearbeitet wird, konterkarieren die Gedanken des<br />
Terraners, der der spätere Attentäter ist, immer mehr diese<br />
Harmonie. Und durch diese zwei Perspektiven gelingt es dem<br />
Autor ebenfalls, dem neuen oder, wie in meinem Fall, dem<br />
neu eingestiegenen Leser Situation und Handlungsraum<br />
klarzumachen. Für mich zumindestens ist ein Sonderheft,<br />
das die Entwicklung seit Band 1000 darstellt, nach der<br />
Lektüre dieses PR Extras nicht mehr nötig.<br />
Insgesamt gesehen ein mehr als lesenswerter Roman mit<br />
vielen interessanten Figuren, faszinierenden Haupt- und<br />
Nebendarstellern, die Lust auf mehr aus diesem Teil des Universums<br />
machen. Einziger Mangel ist die Beschränkung auf<br />
einen Heftroman, ich glaube, als voluminöseres Taschenbuch<br />
hätte Frank Borsch noch deutlicher darstellen können,<br />
dass PR zwar alt, aber noch lange nicht altbacken ist.<br />
Eventuell würde auch schon eine Aufgabe der Beschränkung<br />
auf die Standard-Seitenzahl reichen, die 64-Seiten-Heftroman-Standardform<br />
ist jedenfalls nicht das Optimum.<br />
PR Extra #8 enthält aber noch mehr als »nur« den Roman<br />
von Frank Borsch. Neben einer Hörbuch-CD (»Schattensignale<br />
von Ceres« von Susan Schwartz, gelesen von Katharina<br />
Brenner) ist in der Mitte des Heftes noch eine Beilage<br />
»Das Stardust-System«. Hörbücher sind ja nun so gar nicht<br />
mein Fall, da mag sich jemand zu äußern, der diese auch<br />
gerne konsumiert. Ich für meinen Teil finde es schade, dass<br />
auf der CD nicht auch die Story als pdf-File enthalten ist, hier<br />
hätte auch ein (oder mehrere?) Grafiker ein ausgiebiges<br />
Betätigungsfeld. Farbige Innenillustrationen, das hätte doch<br />
einen gewissen Charme.<br />
Und eigentlich sind Bilder auch gar nicht so mein Ding,<br />
normalerweise reichen mir die Titelbilder und vielleicht (wie<br />
vor einigen Jahrzehnten) gelegentliche Innenillustrationen.<br />
Um so überraschter war ich von der Faszination, die die Beilage<br />
von Sven Papenbrock bei mir auslöste. In seinem ganz<br />
No. 2 • Mai 2009 andromeda extended magazine www.sfcd.eu • p. 131