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FANTASTIK|national<br />
Erik Schreiber<br />
TATORT: WELTRAUM<br />
Wunderwaldverlag 2009, ISBN 978-3-940582-14-0 10 Euro,<br />
133 Seiten, Paperback, Titelillustration: Ernst Wurdack<br />
(www.wurdackverlag.de) Weitere Informationen unter www.<br />
wunderwaldverlag.de<br />
Zehn Kurzgeschichten legt Erik Schreiber in diesem Band<br />
vor, die alle eines gemein haben – es sind Thriller, die nicht<br />
nur in einer fernen Zukunft spielen, sondern auch auf fremden<br />
Welten, Raumstationen oder -Schiffen. Die Themenvielfalt,<br />
welche der Autor dabei an den Tag legt, reicht von<br />
Spionage über Betrug bis hin zu Mord und mysteriösen Ereignissen,<br />
die gerade zu Beginn der Story an Akte X erinnern.<br />
Bei manchen dieser Kurzgeschichten kommt ein wiederkehrender<br />
Charakter vor, bei anderen nicht, was unter anderem<br />
auch den Themen und den Wendungen geschuldet ist.<br />
Erik Schreiber ist in der Szene kein Unbekannter. Zum<br />
einen ist er der Herausgeber des »Phantastischen Bücherbriefs«,<br />
zum anderen veranstaltet er den Darmstädter Spät-<br />
Lese-Abend. Daneben veröffentlichte er schon häufiger Kurzgeschichten,<br />
sodass dieser Band nicht überraschend kommt.<br />
Die hier präsentierten Kurzgeschichten sind abwechslungsreich<br />
und rücken den Menschen in den Vordergrund.<br />
Nur selten wird der Leser mit der Science konfrontiert und<br />
niemals so, dass sie die Story überwiegt. Zudem gelingt es<br />
Erik Schreiber, eine spannende Atmosphäre zu schaffen, in<br />
der sich die Protagonisten natürlich bewegen.<br />
In einem leichten Tonfall lässt der Autor hin und wieder<br />
seine Helden selbst von ihren Abenteuern erzählen, was vor<br />
allem bei den wiederkehrenden<br />
Charakterenden nicht<br />
nur für einen Wiedererkennungswert<br />
sorgt, sondern ihnen<br />
etwas Eigenes verleiht.<br />
Bei anderen Geschichten<br />
wiederum weiß Schreiber<br />
durch Wendungen zu überraschen, die man so sicher nicht<br />
vorhergesehen hat. Auf diese Weise schaffte er es, den Leser<br />
gleich zur nächsten Geschichte zu treiben.<br />
Das Buch selbst hat ein angenehmes Format und ist gut<br />
verarbeitet. Der Preis von 10 Euro geht daher durchaus in<br />
Ordnung, zumal auch das Lektorat seinen Job erledigt hat.<br />
Dies merkt man dem Text deutlich an. Das Titelbild von<br />
Ernst Wurdack tut ein Übriges dazu, dass man sich diesen<br />
Band gerne in sein Regal stellt.<br />
Fazit: Eine unterhaltsame, spannende Lektüre für Leser,<br />
die ohne das große S in der SF auskommen und Thriller in<br />
ferner Zukunft mögen.<br />
Alexander Lohmann<br />
GEFÄHRTEN DES ZWIELICHTS<br />
Originalausgabe, 1. Auflage: April 2009, Bastei Lübbe Taschenbuch,<br />
Band 28 527 (Fantasy), 475 S., 14,00 EUR, ISBN<br />
978-3-404-28527, Bergisch Gladbach 2009<br />
[wbs] Alexander Lohmann, freier Lektor und Übersetzer der<br />
McMaster-Bujold-Romane aus Leichlingen, Jahrgang 1968,<br />
ist im Fandom kein Unbekannter. Zahlreiche Kurzgeschichten<br />
sind von ihm erschienen, im Internet findet man ge-<br />
nügend Informationen über ihn. Unter anderem verfasste er<br />
Die Mühle der Tränen, 63. Roman aus der Reihe DAS<br />
SCHWARZE AUGE (Heyne 2002) und Thronräuber, letzter<br />
MYRANOR-Roman bei DAS SCHWARZE AUGE (Fantasy<br />
Productions 2004).<br />
Laut Fantasyguide.de ist das vorliegende Werk Teil<br />
eines Dreiteilers (plus Zugabe), was jedoch der Verlag im<br />
Buch nicht angibt. Immerhin ist bei Bastei-Lübbe der<br />
nächste Teil unter Der Tag der Messer für August 2009<br />
angekündigt. Die Werke sollen jetzt auf »einer eigenen Welt<br />
spielen«.<br />
Vielleicht zuerst eine Zusammenfassung der Queste: Das<br />
steinerne Herz des dunklen Herrschers (unzerstörbar in<br />
einem silbernen Kästchen verborgen) wird tausend Jahre<br />
nach der großen Vernichtungsschlacht wieder entdeckt und<br />
soll am Ort der Entstehung letztendlich unschädlich gemacht<br />
werden. Von Seite der Völker des Lichts versuchen nun<br />
Menschen, Elfen, Zwerge und Wichtel auf geheimen Wegen<br />
dieses Ziel zu verwirklichen. Die Gegenspieler der Finstervölker<br />
sind Gnome, Trolle, Nachtalben, Goblins und Wardu,<br />
welche dies verhindern wollen. In bester Rollenspielmanier<br />
werden nun Vertreter dieser Völker zu zwei Teams zusammengestellt,<br />
welche sich anfangs bekriegen, sich später im<br />
Kampf gegen den legendären Drachen Grautaz aber zusammenraufen<br />
müssen, letztlich aber durch Verrat und Meuchelmord<br />
dahinschwinden. Dabei schildert der Autor das Geschehen<br />
aus der Perspektive der beteiligten Gnome. Deren magischer<br />
Haupttrick – nämlich das blitzschnelle Verkleinern<br />
auf Ameisengröße – erweist sich als Wunderwaffe, was dann<br />
auch Wito und Darnamur obsiegen lässt.<br />
Die Ähnlichkeiten zum Geschehen (Vernichtung des entscheidenden<br />
Artefakts) in Tolkiens »Herr der Ringe« stechen<br />
deutlich ins Auge. Das Personal dieser Fantasy-Parallelwelt<br />
No. 2 • Mai 2009 andromeda extended magazine www.sfcd.eu • p. 182