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Bewertung<br />
Wenn man bedenkt, dass dieser Film 50 Jahre auf dem<br />
Buckel hat, ist es überraschend, wie gut die Tricktechnik<br />
damals war. Einige wenige Szenen wirken unfreiwillig komisch.<br />
An anderen Stellen ist es erstaunlich, wie gut die<br />
»Stimmung« auf der Venus eingefangen wird. Die Landschaft<br />
ist sehr düster, aber überzeugend und die Wolken und<br />
die Atmosphäre haben etwas Surreales.<br />
Die Schauspieler sind halbwegs überzeugend, wobei die<br />
Texte sehr »gestelzt« wirken und der Pathos manchmal nur<br />
schwer zu ertragen ist. Natürlich dürfen einige Seitenhiebe<br />
auf die bösen kapitalistischen Imperialisten nicht fehlen. So<br />
wird mehr als einmal Hiroshima erwähnt und dass die Ärztin<br />
Ogimura dadurch keine Kinder bekommen kann. Natürlich<br />
sind die indischen, japanischen, chinesischen Wissenschaftler<br />
und der russische Astronaut die Besten der Welt.<br />
Das Bonusmaterial ist zwar nicht überreichlich vorhanden,<br />
aber auf alle Fälle interessant. So erfährt man einige Details<br />
zum Spiegeltrickverfahren, welches erstmals im großen<br />
Stil im Film Metropolis eingesetzt wurde.<br />
Auch die »politischen« Hintergründe werden erläutert.<br />
Wie z. B. das Politbüro Einfluss auf den Film genommen hat<br />
und ihn auch beinahe ganz in der Versenkung hat verschwinden<br />
lassen. Aber nicht nur die »Ost-Seite« hat mit<br />
ihrer Ideologie den Film verfremdet, auch die Amerikaner<br />
haben im Anschluss den Film radikal geändert. So wurden<br />
aus Russen Amerikaner und sehr viele Dialogszenen wurden<br />
herausgeschnitten.<br />
Übrigens hat Ruth Maria Kubitschek einen ihrer ersten<br />
Filmauftritte. Bekannt wurde sie später in Fernsehserien wie<br />
Kir Royal oder Actionreißern wie Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen.<br />
Fazit<br />
»Der schweigende Stern« ist ein recht gelungenes SF-Werk<br />
mit einer moralischen Botschaft, die vielleicht etwas zu holzhammerartig<br />
daherkommt. Wer Spaß hat an solch »alten<br />
Schinken« wird nicht enttäuscht, solange er großzügig über<br />
Pathos und die ein oder andere nicht so gelungene Trickszene<br />
hinweg sieht.<br />
Interessant ist der Film allemal.<br />
Anm. d. Red.: Von Redaktionsseite sei der Firma ICESTORM<br />
noch ein Kompliment dahingehend ausgesprochen, dass zu<br />
den jeweiligen DVDs Coverabbildungen im 1:1-Format als<br />
PNG-Datei mit hoher Auflösung dargeboten wird. Vorbildlich.<br />
No. 2 • Mai 2009 andromeda extended magazine www.sfcd.eu • p. 31