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tätern, die das einzige, was sie an ihre Familie band, ermordeten,<br />
und gerät dabei zwischen die Fronten eines Krieges<br />
zwischen Nekromanten und Gestaltwandlern. Unterstützt von<br />
Werwölfen, wie etwa dem jungen Derek und zumindest nicht<br />
mit Knüppeln im Weg versorgt von den Vampirherrschern,<br />
macht sie sich auf den Weg, den Täter dingfest zu machen.<br />
Kate Daniels ist keine Heldin, wie sie im Buche steht.<br />
(Eine schöne Wortspielerei, steht es doch im Buch). Sie hat<br />
ihre Ecken und Kanten und ist sicherlich nicht fehlerlos. Im<br />
Gegenteil ist sie ein wenig großkotzig und von sich ein-<br />
lag 46691 (04/2009), 381 Seiten, 7,95 EUR, ISBN: 9783-442-<br />
46691-7 (TB)<br />
CRITIcourt<br />
[esr] David Whitley entführt uns in seiner Erzählung in die<br />
genommen. Zwar hat sie bereits einiges hinter sich, lässt sich<br />
aber nicht unterkriegen. Der Sympathiefaktor liegt also erst<br />
einmal wieder am Boden. Doch nach und nach gewinnt man<br />
sie richtig lieb. Langsam wird man »warm« mit ihr, bis man<br />
ganz zum Schluss die Heldin als solche sieht und sich auf<br />
den nächsten Roman freut. Dieser Umstand liegt darin begründet,<br />
dass das Autorenehepaar, das unter dem Namen<br />
Ilona Andrews schreibt, sich selbst nicht so ernst nimmt und<br />
eine große Portion Humor, davon auch viel des schwarzen<br />
Humors und etwas Selbstironie in die Erzählung einbringt.<br />
Die handlungsrelevanten Figuren wie etwa Ghastek, der<br />
Nekromant, oder Curran, der Herrscher über die Gestaltwandler,<br />
sind ebenfalls gut beschrieben. Sie wirken in ihren<br />
Handlungen überzeugend, genauso wie die bösen Gegner<br />
und die Nebenfiguren.<br />
Die Handlung an sich ist fesselnd und abwechslungsreich,<br />
die Dialoge spritzig. Jedoch kein Buch für die Romantiker<br />
unter den Horrorfans.<br />
David Whitley<br />
DIE STADT DER VERKAUFTEN TRÄUME<br />
Originaltitel: THE MIDNIGHT CHARTER (2009), Übersetzung:<br />
Gerald Jung, Titelbild: Tertia Ebert, Wilhelm Goldmann Ver-<br />
Stadt Agora, genauer in das Elendsviertel der Stadt. Hier<br />
wächst der fast zwölfjährige Mark auf. Das Leben ist hart zu<br />
ihm und das Schicksal greift noch einmal strafend ein. Seine<br />
Mutter und seine Geschwister sterben an einer Seuche, die<br />
nur die Armen der Stadt trifft. Der Arzt Doktor Theophilus<br />
verspricht, den Buben gut und mit einem neuen Medikament<br />
zu behandeln. Daher verkauft Marks Vater ihn an den Arzt.<br />
Mark denkt jedoch, er sei tot und der Tod hätte ihn mitgenommen.<br />
Dabei ist der Maskenträger nur der Doktor.<br />
Auf diese Weise kommt Mark in den Haushalt des reichen<br />
alten Grafen Stelli. Der Graf lebt im größten Turm der Stadt.<br />
Dort gibt er sich als Astrologe und Astronom der Erforschung<br />
des Himmelsgewölbes und der Sternenbeobachtung hin. Der<br />
alte Graf stellt sich als der Großvater von Doktor Theophilus<br />
heraus. Graf Stelli ist mit den Forschungen seines Enkels gar<br />
nicht einverstanden, und als er herausfindet, dass sein Enkel<br />
den kranken Mark ins Haus gebracht hat, setzt er den Arzt vor<br />
die Tür.<br />
Im Haushalt ist zudem Lilly tätig. Lilly stammt aus einem<br />
Armenhaus, in dem Waisenkinder aufgezogen und als billige<br />
Arbeitskräfte verliehen oder verkauft wurden. Sie erklärt ihm<br />
alles, bringt ihm sogar Lesen und Schreiben bei. Lilly folgte<br />
dem Doktor, als dieser das Haus verlassen musste, während<br />
Mark zurückblieb.<br />
Er gerät dabei bald in eine Intrige, die in der Stadt Agora<br />
überall und jederzeit gespielt wird. Die Reichen leben in Saus<br />
und Braus, die Armen haben oft nichts zu essen. Daher verkaufen<br />
sie alles, was sie entbehren können. Sogar ihre Träume<br />
und Gefühle. Selbst Lilly ist bereit, ein Teil ihrer Gefühle<br />
zu opfern, doch der Doktor hält sie davon ab. Zudem ist es in<br />
Agora Sitte, für jeden Dienst einen Gegendienst zu erhalten,<br />
für jede Leistung eine Gegenleistung.<br />
Doch Lilly ist bereit, diesen immerwährenden Kreislauf zu<br />
durchbrechen. Sie ist dabei mit Theophilus ein Armenhaus<br />
aufzubauen, das nicht nach dem System der Stadt funktioniert.<br />
Natürlich eckt Lilly an und die honorigen Kreise<br />
sehen ihr Treiben nur ungern. Sie bringt das System in Gefahr.<br />
Die Stadt der verkauften Träume ist ein locker erzählter<br />
Fantasyroman. Vor allem das Mädchen Lilly ist sehr<br />
sympathisch geschildert, während Mark sich im Lauf der<br />
Handlung so ändert, dass er sogar vergisst, woher er kommt.<br />
Der neu gewonnene Reichtum steigt ihm zu Kopf. Trotz der<br />
voraussehbaren Handlung und einem erwarteten Schluss ein<br />
gut lesbarer Roman.<br />
Ekaterina Sedia<br />
DIE GEHEIME GESCHICHTE MOSKAUS<br />
Originaltitel: THE SECRET HISTORY OF MOSCOW (2007), Übersetzung:<br />
Olaf Schenk, Titelbild: sans serif, Klett-Cotta Verlag<br />
(04/2009), 327 Seiten, 19,90 EUR, ISBN: 978-3-608-93873-9<br />
(gebunden mit Schutzumschlag)<br />
No. 2 • Mai 2009 andromeda extended magazine www.sfcd.eu • p. 170